Piz Mitgel via ex-Senda Diagonale


Publiziert von jiker , 30. September 2018 um 21:57.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberhalbstein
Tour Datum:29 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Per Auto (oder öffentlicher Verkehr) über Chur/Thusis nach Savognin im Norden vom Julierpass, dann per Auto oder Velo zum Parkplatz Plang la Curvanera

Am letzten Tag meines Kurzurlaubs in Savognin noch eine einfache Tour. Die Klettersteige auf den Piz Mitgel sind offiziell wegen Steinschlaggefahr geschlossen und teilweise abgebaut, rauf gehen kann man aber immer noch.

Dank verspäteter Ankuft von meiner vortägigen Radtour ging es erst um 9:00 beim Parkplatz Plang la Curvanera los. Zunächst den Forstweg entlang und dann direkt vor einer ersten Alm auf einem Wanderweg direkt, nicht markiert aber hatte ich als GPX track, den Hang hoch, später blau-weiss markiert (der neue markierte Weg mache einen Umweg über eine betriebene Ausflugsalm) zum Abzweig Diagonale/Verticala bei ca. 2300hm. Die Senda Diagonale verläuft, wie der Name sagt, auf einem sehr prominenten diagonalen Band

Um 10:00 weiter Richtung Senda Diagonale, über Grasland und dann einen schmalen Grasrücken zum Fuß der Süwest-Wand des Piz Mitgel (10:40). Hier hätte es einene besseren Weg gegeben, mehr später. Dort den Helm aufgesetzt geht es zunächst am Fuß der Wand durch sehr unangenehmen Sand/Schutt aber zum Glück nicht ausgesetzt, entlang teilweise abgebautem Drahtseil zu einer Schuttrinne im Geröllkessel in den das Band mündet. Auf der anderen Seite der Rinne in Felsen in Ier Kraxelei in einem weiten Bogen (erst links, dann rechts) entlang Drahtseilen über die Felsen am Fuß des diagonalen Bands zurück zur Wand des Piz Mitgel, wo der schuttige Teil des Felsbands beginnt. Hier bietet es sich nicht an sofort zur Wand zu gehen, sondern abweichend (entlang zwei Steinmännern) direkt durch den Schutt zu weiter oben liegenden Resten des Klettersteigs aufzusteigen. Dann weiter in schuttigem Gelände am Fuß der Wand bis zum Ende des Bands, wo sich bei P.2752 beide Wege treffen.

Im weiten Bogen auf blau-weiss markiertem Weg durch einen westichen Geröllkessel oberhalb 2700hm auf den Nordwestgrat nahe P.2871. Hier folgte ich erst Wegspuren und der schweizer Landeskarte sowie meinem GPX track in einem Bogen durch den obersten Geröllkessel oberhalb 2900hm, sah dann jedoch die Markierungen am Grat, und folgte dem markierten Weg den NW- und später Nordgrat entlang bis zum Gipfelaufschwung, Ausnahme ist nur eine kurze südwestliche Umsteigung von P.3098. An einer Stelle kann man sich entscheiden, eine Felsnase drahtseilgesichert zu überkraxeln (I) oder ebenfalls markiert durch Schutt zu umgehen: Überkraxeln ist einfacher (hin war ich umstiegen, rück überkraxelt).

Der Gipfelaufschwung verläuft in einem Bogen über die NW-Flanke und ist mit Ausnahme von 4 Tritthaken in einem Fels am Anfang und leichter Ier Kraxelei am Ende durchweg ausgesetztes Gehgelände und komplett mit Drahtseilen gesichert. Oben um 13:00 bietet sich ein Schauspiel aus wechselnden vorbei schwebenden Wolken und Aussicht auf die benachbarten Berge sowie Thusis über Julierpass und Albulapass bis Davos.

Gegen 14:00 dann der sehr angenehme Abstieg, diesmal durchweg über den Weg auf dem Grat und weiter entlang Aufstiegsroute. Unten im Kessel unterhalb der Senda Diagonale steige ich jedoch nicht wieder entlang der Wand hoch, sondern auf schönen Wegspuren ab der Schuttrinne durch recht gutes Schutt/Geröll zum Aufstiegsweg bei ca. 2450hm (16:00). Diesen Weg sollte man auch beim Aufstieg wählen, und der Abzweig ist jetzt durch einen schönen neuen Steinmann markiert :-) Eine Stunde später bin ich am Parkplatz und es geht zurück in die Heimat.

Eine große Steinschlaggefahr konnte ich nicht beobachten, unten garnichts und oben im Gipfelaufstieg sah ich zwei kleine Kiesel fliegen. Problematisch ist eher loser Schutt und ab und an brüchiger Fels in der Senda Diagonale. Insgeamt kurze Stellen/Abschnitte Ier Kraxelei, bis auf den Gipfel ist der Weg verhälnismäßig wenig ausgesetzt, und durchweg gesichert an den kritischen Stellen. Ich würde sagen T4 bis T5. Für erfahrene Berggänger ist es auch unter Verzicht auf die Sicherungen (keine Ahnung ob die noch abgebaut werden) kein Problem, die Sicherungen dienen natürlich der Wegführung.

Tourengänger: jiker


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