Bortelhorn 3194m


Publiziert von roger_h , 10. September 2018 um 14:43. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 8 September 2018
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   I 
Strecke:Berisal - Bortelhütten - Skidepot - Bortelhorn

"Es ist nur eine Phase, Hase" (Prolog)
Einmal im Jahr - sofern das Wetter mitspielt - macht sich eine Gruppe "Alterspubertierender" (Lesetipp: "Es ist nur eine Phase, Hase") und Fasnachtsmusikanten zusammen auf eine Bergtour. Mir obliegt jeweils die Organisation und gerade weil der Hüttenabend ähnlich wichtig ist wie die Tour selber, habe ich das Bortelhorn resp. die Bortelhütte vorgeschlagen, die ich 2015 auf einer gemeinsamen *Bortelhorn-Tour mit WoPo1961 kennen und schätzen gelernt habe.

Die Bortelhütte ist klein, aber sehr fein und hat mit Irmi eine neue, aufgeweckte und sympathische Hüttenwartin. Das Essen war überaus lecker, der Hüttenabend äusserst gemütlich und das Nachtlager bequem. Der Unterschied zwischen einer Gruppe junger Bergsteiger und unserer Gruppe wird hauptsächlich in einer signifikant höheren Anzahl nächtlicher WC-Besuche zu finden sein und dass sich das Wort "früher" auffällig oft in Formulierungen und Erzählungen findet.

Tourenbericht
Der Weg von der Bortelhütte zum Restgletscher unterhalb des Bortelhorns ist anfangs sehr gut als Weg erkennbar und auch sehr gut markiert.Es gibt eine Weggabelung recht bald nach der Hütte (ca. 2240m), wo sich der Weg in Richtung Skidepot/Pt.2986 und derjenige zum Bortelsee trennen. Für den üblichen Weg zum Bortelhorn geht man an dieser Gabelung nach links. Das Gelände wird  ab 2500m/2600m zusehends alpiner und steiniger, ist da aber noch zahlreich mit Steinmännern markiert. Wenig unterhalb des Gletschers werden die Steinmänner zusehends weniger und die Varianten den Gletscher und den Einstieg zum Grat (Skidepot, Pt. 2986) zu erreichen zahlreicher. Man orientiert sich am deutlich erkennbaren Einschnitt im letzten grösseren horizontalen Gratabschnitt vor dem Gipfel. Wenn man dem Einstieg näherkommt, erkennt man irgendwann das Fixseil, das in Richtung Gletscher baumelt. Der Gletscher hat sich im Vergleich zu *2015 noch einmal deutlich zurückgezogen und man kommt momentan mit ziemlich wenig Gletscherberührung zum Grat (trotzdem sind Steigeisen empfehlenswert oder je nach Verhältnissen gar ein Muss). Die schwierigsten Klettermeter der Tour, der Übergang vom Gletscher zum Grat, sind mit einem Fixseil entschärft.

Am Grat selber bewegt man sich in klassischem Kraxelgelände, das trittsichere und etwas erfahrene Berggänger ohne weiteres auch seilfrei begehen können. Oft weicht man etwas in die Flanke aus (anfangs eher in die nordwestliche, später vornehmlich in die südöstliche). Nach einer neuerlichen Fixseilpassage steht man eigentlich schon recht schnell (eine halbe bis dreiviertel Stunde nach dem Einstieg) auf dem Gipfel des Bortelhorns und kann die phantastische Aussicht auf die imposante Bergwelt geniessen.

Wir sind alles entlang des Aufstiegswegs abgestiegen und haben zurück zur Hütte annähernd so viel Zeit benötigt, wie für den Aufstieg.

Infos
Unsere Gruppe war eigentlich recht gemütlich unterwegs und wir sind keineswegs die absoluten Klettercracks, trotzdem waren wir in gut 3 Stunden auf dem Gipfel. Wir hatten nirgends das Bedürfnis nach zusätzlicher Seilsicherung, der zweite Klettergrad wird meiner Meinung nach nirgends überschritten und übermässig ausgesetzt ist das Gelände auch nicht. Trittsicherheit und die nötige Vorsicht beim Belasten von zweifelhaften weil wackligen Steinen reichen vollkommen aus, um die Tour geniessen zu können. Die Mitnahme von Steigeisen und evtl. eines Pickels würde ich dringend empfehlen, auch wenn sich der Bedarf dafür auf unserer Tour auf wenige Meter beschränkt hat.

Epilog
Für unsere Herrengruppe ist die Tour zum Bortelhorn eine ideale Tour, nicht übermässig streng oder schwierig und doch in einem ziemlich alpinen Ambiente. Nicht zuletzt eignet sich die Bortelhütte ausgezeichnet für gemütliche, lustige Hüttenabende und für ausgedehnte Gespräche über Porsches, Harley Davidsons, Haartönungsmittel und nächtliche WC-Besuche.

Teilnehmer: Roger (roger_h), André (anho), Gregi, Märk, Röbi, Michi

Tourengänger: roger_h, anho


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T3 WS II
T3 WS- II
24 Aug 23
Hochtour Bortelhorn · El Chasqui
WS II WS+
T2 WS II
II WS
7 Dez 13
Bortelhorn (3194m) · notausgang
T2 WS II
15 Aug 13
Punta del Rebbio mt. 3194 · ALE66
T2 WS II
4 Aug 13
Punta del Rebbio mt. 3194 · ALE66
T3 L I
23 Aug 14
Bortelhorn · WoPo1961
WS II
30 Aug 13
Als Abschluss das Bortelhorn · Fraroe
T5 WS- II
23 Jun 17
Erfolg zum Dritten am Bortelhorn · Alpin_Rise

Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

WoPo1961 hat gesagt:
Gesendet am 10. September 2018 um 22:45
Würde ich näher an der Schweiz wohnen, würde ich um Aufnahme in eurer Musikkapellen bitten! Allein um solch nette Touren und HüttenAbende mit ziemlich interessanten Themen erleben zu können. Ich kann zwar kein wirkliches Instrument spielen, würde aber hochmotiviert auf Trommelfelle herum "dozieren". Muss eine ziemlich zünftige Tour gewesen sein!! Denn das Weizen auf der Bortelhütte ist lekkkkka,... Bis näxte Woche!

roger_h hat gesagt: RE:
Gesendet am 11. September 2018 um 08:10
Da kommen nicht nur Mitmusiker mit, André (anho) ist meistens auch dabei und noch ein weiterer Kamerad. Ist sozusagen "...and friends".
Voraussetzung um das mit dieser Gruppe geniessen zu können ist eigentlich nur, dass du ü40 bist, aber das schaffst du ja knapp!


Kommentar hinzufügen»