sehr steil von Göschenen zum Spitzi (Grat), und hinunter über Rotmutsch


Publiziert von Felix , 27. August 2018 um 15:26. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:19 August 2018
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1245 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:Göschenen, Parkplatz Bitzi - Bitzi-|Stockwald - P. 1659, Bergstation Werk-LSB - Rötiboden - P. 1810 - Schissgrueben - Spitzi (Gipfelsteinmann, Bätzspitz-Hütte) - Rotmutsch - P. 1861 - P. 1821 - Hinter dem Berg - (Grüebli) - (P. 1327) - (Spränggi) - (P. 1242) - Häderlisbrücke - Bahnhof Göschenen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil - Ettiswil, Autobahn Sursee - Göschenen, Parkplatz Bitzi
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW Autobahn Göschenen - Flüelen, Axenstrasse, Autobahn Brunnen - Sursee, > Wyssachen
Kartennummer:1231 - Urseren

Anlässlich einer Wiederholung dieser fantastischen Grattour auf den Bälmeten hat uns der profunde Urnerlandkenner seppu eine weitere Idee vorgelegt; dankbar haben wir sie aufgenommen - und können uns  mit ihm zusammen auf die Erkundung einer einzigartigen Überschreitung machen.

 

Beim Parkplatz nahe der Werk-LSB Bitzi starten wir, für kurze Zeit an der Sonne, unsere heute mehrheitlich von steilen Hängen geprägte Tour. Nach Überschreitung der Göschenerreuss und wenigen Metern auf dem BWW gilt es die zu Beginn kaum ersichtliche, sogleich steil im Hang abzweigende, Spur - unmittelbar unterhalb der Trag- und Zugseile der LSB - nicht zu verpassen.

Erst beinahe in der Falllinie, später in zahlreichen Kehren, steigen wir im Bitzi-|Stockwald auf; in der felsigen Zone auf ~ 1500 m Höhe - erleichtern (teils neue) Seilsicherungen den Aufstieg.

Etwas später nimmt die Hangneigung ab, der Wegverlauf wird angenehmer - und erste Sonnenstrahlen erreichen uns. So ist denn der Schlussgang durch lichten Wald ein oft sonniger - und gemächlicherer - und bringt uns zum Znünihalt auf der bereits aussichtsreichen Terrasse der Bergstation Werk-LSB Bitzi.

Der Weiterweg verläuft erst im aufgelockerten Wald wenig steil zum Rötiboden; wenig später - das Terrain wird offen, grasbesetzt und leicht heideartig - sind erstmals der Vorbau Spitzi, P. 2318, und damit - aus der Ferne - erste der alten, eindrücklichen, Lawinenverbauungen zu erkennen.

 

Nach und nach treten erste Felsblöcke auf, und schliesslich wird die Wegspur auf Schissgruben undeutlich - öfters sind die besten Durchgänge zwischen steileren Geländestufen und Blockhalden zu suchen; hohes Gras erschwert die Wegfindung zusätzlich. Schliesslich verlieren sich die Spuren (auf beinahe ~ 2020 m) vollständig - immer wieder weisen jedoch Steinmänner auf eine Fortsetzung hin; diese nutzt oft die glattgeschliffenen Granitbuckel bei P. 2153 und beim Abhang zur Chaltbrunnenchele. Das Fortkommen ist hier nun ein spannendes, die nun bessere Sicht zu den Steinmauern der Verbauungen eine faszinierende - während wir alsbald den bestmöglichen Durchgang durch die Geröllhalde südöstlich von P. 2318 suchen, begibt sich seppu im Felsgelände zu den Mauern selbst, und steigt später direkter zum Verbindungsgrat zwischen dem Vorgipfel und unserem Gipfelziel auf. Wir wählen dazu den zwar steilen, doch gut begehbaren, Grashang, um auf das Pfädlein zu gelangen, welches - mit Ausblick bis zum Göscheneralpsee - uns zu Gipfelsteinmann, -kreuz von Spitzi (2384 m) sowie der Bätzspitz-Hütte leitet.

 

Lange erfreuen wir uns der Ausblicke - der Tiefblick nach Andermatt hinunter ist besonders reizvoll - der Gipfelrast, und inspizieren auch die zugängliche (Jäger)-Hütte, bevor wir absteigen.

 

Hiezu verfolgen wir das schmale Weglein, welches wiederum sehr steil in unzähligen Kehren hinunterführt zum Rotmutsch und zum Verbindungssträsschen nach Rossmettlen.

Hier beeindrucken die ehemaligen Geschützstellungen des (>  Fort Bäzbergs); unweit von ihnen wandern wir auf der ehemaligen Militärstrasse (welche auch zur Stellung Rossmettlen führte), am alten Kasernengebäude (welches heute von aussergewöhnlichen, nämlich den Burenziegen „besetzt“ ist) in langen Schlaufen mit Blick ins enge Reusstal unterhalb der Schöllenen, hinunter bis kurz vor das (>  Blockhaus Brückwaldboden).

In der vorletzten Kehre leitet ein historischer kurzer „Klettersteig“ hinunter zu einer schmalen Brücke, welche den anregenden, tiefblickreichen, Gang durch die Felswände bei (Grüebli) einläutet - es muss sich dabei wohl um einen ehemaligen Zustieg von der Festung Bühl zum erwähnten Blockhaus sowie der Festung Bäzberg handeln.

Atemberaubend nicht nur der meist noch gut gesicherte Gang (der Steig scheint nicht mehr unterhalten zu werden: einige Meter Eisengeländer sind zerstört und behelfsmässig mit einem Seil gesichert) selbst, sondern auch der Tiefblick zu den Teufelsbrücken sowie der in der Schlucht wild rauschenden Reuss.

 

Statt sie, unten angekommen, zu überqueren, folgen wir dem Weg flussabwärts, unterqueren die Eisenbahnbrücke, und folgen der Umleitung durch den ehemaligen militärischen Stollen Teufelswand bis zum BWW vis-à-vis der Via Ferrata „Diavolo".

 

Während sich nun in unserem Rücken (über Unteralp und Gemsstock) sehr dunkle Wolken bilden, können wir bei weiterhin sonnigen Verhältnissen die Schlucht hinunter marschieren; dabei ist der BWW wegen der anhaltenden Sanierungsarbeiten an der Strasse gelegentlich neu angelegt, und führt über etwelche Strecken über den Galerien der Strasse talauswärts.

Da die Reuss aktuell viel Wasser führt, ergeben sich im unteren Wanderabschnitt prächtige Einblicke in den malerischen Flusslauf; dies insbesondere von der Häderlisbrücke aus (welche 1991 nach einem Unwetter wieder aufgebaut wurde - vgl. dazu mein Wikipedia-Eintrag).

 

Wenig später laufen wir kurz neben oder auf der Strasse dem Bahnhof Göschenen zu, wo wir uns im Bistro einen Abschlusstrunk genehmigen, bevor uns seppu zum Startpunkt Parkplatz Bitzi hochfährt.

 

▲ 1 h bis Bergstation Werk-LSB

 

▲ 1 h 50 min (inkl. 5 min Pause) bis Spitzi

 

▼ 2 h 25 min (exkl. 10 min Pause) bis Göschenen


Tourengänger: Ursula, Felix, seppu


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