Spitzi (2318 m, Hikr-Premiere) - von Göschenen nach Hospental


Publiziert von Schneemann , 23. Juli 2012 um 23:35.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:23 Juli 2012
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:ca. 15 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Göschenen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Hospenthal

Motivation:
Nach dem vielen Wandervolk auf der letzten Tour, stand mir der Sinn nach Bergeinsamkeit. Daher suchte ich mir einen sehr selten begangenen Wanderberg aus, den Spitzi, der dennoch Panorama bieten sollte. Es ist wohl auch noch einer der wenigen aussichtsreichen Wanderberge die auf Hikr noch nicht beschrieben sind. Das muss allerdings einen Haken haben...es führen keine offiziellen Wanderwege hinauf und hinunter. Weg suchen ist also das Motto.

Aufstieg Göschenen - Spitzi:
Der nicht-offizielle Pfad zum Spitzi zweigt vom Wanderweg von Göschenen zum Göscheneralpsee ab (ca. 1/2 km nach Göschenen). Er zweigt genau unter einer Material-Seilbahn vom Wanderweg ab und geht anfangs mehr oder weniger die Direttissima sehr steil nach oben. Der Einstieg ist dabei eher leicht zu finden.

Allerdings ist der Pfad vor allem im unteren Teil sehr stark zugewachsen und überwuchert. Man kann ihn zwar gut erahnen, aber man sieht nicht wo man hintritt und stellenweise kämpft man sich durch hüfthohes, nasses Unkraut - ein Indiana-Jones-Weg. Nach einigen hundert Höhenmetern erreicht man ein Felsband, wo der Weg etwas ausgesetzt wird, dafür aber übermässig gesichert ist. Irgendwann erreicht man schliesslich die Bergstation der Seilbahn und kann sich freuen - denn von hier an wechselt die Vegetation abrupt zu eher mediteranen, angenehmen Verhältnissen.

Der zweit Abschnitt, ab der Bergstation, ist zwar rot markiert, allerdings wird der Pfad wieder weniger sichtbar und es ist öfters mal suchen angesagt. Die rote Markierung ist  grösstenteils nahezu komplett abgeblättert und kaum noch von rötlichem Moos zu unterscheiden. Anscheinend wird der Weg nichtmehr oder kaum noch unterhalten. Dafür hat man hier nun ein tolles Panorama zu den firnbedeckten Bergen im Göscheneralp-Tal und an und zu auch in die Schöllenen-Schlucht. Dieser Abschnitt war für mich eher der Genuss-Abschnitt.

Zuletzt gehts dann hoch zum Gipfel des Spitzi. Der Untergrund wechselt nun zu sehr groben Blöcken über die man nur sehr mühsam und langsam vorwärts kommt. Leider verlor ich hier den Pfad irgendwo und bin dann querfeldein über Blöcke und Grasabschnitte hinauf zum Gipfelgrat, wo ich dann wieder auf den Pfad traf (es sieht so als umgehe der Pfad das scheussliche Geröllfeld etwas rechts). Nicht gerade unbedingt ein Verngügen - ausser für Steinbeisser.

Abstieg Spitzi - Hospental:
Ursprünglich wollte ich vom Spitzi über den Spitzigrat weiter und dann wild absteigen. Allerdings hab ich nur ca. 10 min versucht den Grat zu begehen und es dann aufgegeben. Das ist ein extremer Blockgrat mit teils haushohen Blöcken, die einem komplett die Sicht verstellen. Sich da durchzukämpfen ist richtig übel und wahrscheinlich nur was für Masochisten. Möglicherweise bessert sich der Grat später, aber soweit hab ichs mir dann nicht angetan. Mir ists auch ein kleines Rätsel wie solche Mega-Blöcke auf einem Grat zum Liegen kommen...

Vom Spitzi geht auch ein sehr gut sichtbarer Weg hinunter in Richtung Andermatt. Der Weg geht in steilem Zick-Zack bis er irgendwann auf eine Fahrstrasse trifft. Ich folgte der Fahrstrasse (die wieder leicht ansteigt) bis zur Siedlung Rossmettlen (ist wohl keine echte Siedlung sondern ein Militärgelände - wirkt jedenfalls wie eins der amerikanischen Atombombentest-Dörfer). Dort trifft man auf den Wanderweg ins Tal.

Fazit:
Bei der Überschreitung des Spitzis bin ich keiner Menschenseele begegnet. Die Wegsuche, die wilde Vegetation und die groben Geröllfelder sind aber eher ein Kampf-Wandern als ein Vergnügen. Die vielen Strommasten und Leitungen entlang des Wegs nerven auch etwas. Zwischendurch hats aber auch immer wieder tolle Passagen und der Spitzi hat ein prächtiges Panoroma zu bieten. Eigentlich wäre der Weg eher ein T3, aber aufgrund der Schwierigkeiten bei der Wegfindung bzw. meinen Querfeldeinpassagen hab ichs mit T4 bewertet.

Tourengänger: Schneemann


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Kommentare (2)


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Gelöschter Kommentar

Schneemann hat gesagt: Merci
Gesendet am 24. Juli 2012 um 11:02
...bin übrigens erst jetzt drüber gestolpert dass du den unteren Teil hier *Stock 1578 m schon beschrieben hast. Von wegen Hikr-Premiere ;) Wo ist denn dieser "Stock", bin ich da auch drann vorbeigekommen? Kann mich gar nicht erinnern irgendwo eine Art Gipfel begegnet zu sein...


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