Jungfrau - bei besten Bedingungen


Publiziert von MunggaLoch , 20. August 2018 um 17:24.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum:12 August 2018
Hochtouren Schwierigkeit: ZS-
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-VS 
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Mönchsjochhütte - Gletscher - Rottalsattel - Jungfrau - Retour - Jungfraujoch

Auch hier möchte ich nicht zu fest ins Detail gehen. Nach dem Vortag (*Mönch - Südwestgrat) möchte ich auch hier auf ein paar "Schlüsselstellen" eingehen. Im Wissen, dass es jetzt oder spätestens nächsten Sommer wieder ganz aussehen wird ;-)

Um 2:50 Uhr klingelte der Wecker, 3:00 Uhr Frühstück, irgendwann so ca. 3:40 war Abmarsch. Über die Piste gings Richtung Sphinxstollen, dort auf dem Gletscher runter. Und weit runter... Die tiefste Stelle liegt ca. 200 Höhenmeter unter der Mönchsjochhütte.
In der Dunkelheit trotten wir zum Felsrücken mit der Wassermessung. Hier ist eine erste kurze Schlüsselstelle, der Übergang vom Gletscher zum Fels. Dieses Stück ist steil und recht blank. Und ein Ausrutschen würde in Gletscherspalten, resp. -schrund enden. Hier ist also Vorsicht geboten. Wir haben nicht geschraubt, sind am kurzen Seil gegangen.

Danach auf dem Fels ist die Frage, Steigeisen montiert lassen oder nicht. Wir hatten sie an. Ein nächstes Mal würde ich sie aber abziehen. Die Passage ist recht lange. Es hat Kletterstellen drin. Nach der ersten richtigen Kletterstelle (beim Hacken) muss man ausserdem links über das Band gehen und sich nicht rechts rauf versteigen...

Oben, wieder auf dem Gletscher, folgt ein Stück, welches zuerst leicht, dann steiler und abwechselnd aufwärts geht. Mittlerweile ist bei uns der Tag angebrochen.
Auf fast der Höhe vom Rottalsattel traversiert man auf der Höhe unter den Rottalsattel. Hier sieht es aus, als ob die Wegführung wegen Spalten immer etwas ändert.

Das letzte Stück (ca. 50m) zum Rottalsattel sind dann sehr steil. Bei uns im Aufstieg recht gut gefroren, im Abstieg dann schon etwas weich. Aber ideal, wir haben hier nichts geschraubt.
Dann kam in meinen Augen die Schlüsselstelle, resp. die Passage mit am meisten Gefahrenpotential. Die kurze Traverse rüber zum Fels. Hier war es recht blank, ein Bergführer hat verdankenderweise Stufen geschlagen. Die Sicherungsstange in der Mitte haben wir im Abstieg benutzt, indem wir am langen Seil von Stange zu Stange gelaufen sind. Im Aufstieg haben wir die Variante am kurzen Seil gewählt.

Über den Fels gings dann wieder sehr gut aufwärts. Später gab es bis fast zu oberst Firn, zu Beginn wieder recht blank. Hier hatte es keine Stangen zur Sicherung, so war etwas mehr Konzentration gefragt.

Um 08:30 Uhr erreichten wir den Gipfel. Cooool, nicht nur die Leistung und die Aussicht, auch der Wind. Der bliess uns kalt um die Ohren und die Rast war eher kurz.

Das Ganze wieder retour. Wie immer mit der gebotenen Vorsicht, da der Abstieg zum Teil schwieriger ist, resp. andere Gefahren mit sich bringt.

Wir liefen dann nicht Richtung Sphinxstollen, sondern zur Aussichtsplattform. Das gab wohl ein paar Meter mehr, einige von uns meinten aber, ein paar Höhenmeter weniger. Ich bin nicht sicher, was besser ist. Medial ist sicher die Ankunft auf der Aussichtsplattform spektakulärer, sind wir doch jetzt wahrscheinlich auf ein paar asiatischen Fotos verewigt ;-)

Fazit: Die Jungfrau ist länger, aber ich finde, abgesehen von ein paar wenigen Stellen, nicht schwieriger als der Mönch.
 




Anmerkung für Nachahmer: Für das Nachlaufen von Touren reicht das gramatikalische und inhaltliche Verständnis dieses Berichts nicht unbedingt aus. Nebst Respekt gegenüber der Natur ist auch Grundwissen (z.B. über die Schwierikeitsstufen der T-Skalen oder Lawinengefahrenstufen) und eine seriöse Tourenplanung notwenig: Bin ich der Tour gewachsen? Ist meine Ausrüstung genügend? Lässt das Wetter und die Jahreszeit diese Tour zu?
Falls jemand mit meiner Tourenbeschreibung inhaltlich nicht zufrieden ist (besonders bezüglich Schwierigkeit), soll er sich bitte bei mir per Nachricht oder Kommentar melden! Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten...

Tourengänger: MunggaLoch


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Geodaten
 41396.xol Jungfrau

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