Sonne pur auf dem Chaiserstuel (2400m)


Publiziert von Chrichen , 16. März 2018 um 08:18.

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum:24 Februar 2018
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: Chaiserstuelgruppe   CH-NW   CH-UR   Ruch- und Walenstockgruppe 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:ca. 7.5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem ÖV: Zug ab Luzern bis Wolfenschiessen / (Klein-)Postauto bis Oberrickenbach, Talstation / Luftseilbahn bis Chrüzhütte
Zufahrt zum Ankunftspunkt:(Gleicher Weg umgekehrt)

Der Chaiserstuel ist ein beliebter Gipfel bei der Bannalp, der im Winter sowohl von Skifahrern wie auch von Schneeschuhläufern gern besucht wird. Unsere Tour zum Chaiserstuel sollte ganz im Zeichen stehen von Sonne, Wärme und Genuss!

Den Chaiserstuel durfte ich schon einmal vor knapp drei Jahren bei eher diesiger Sicht besuchen (*klick). Die Tour schien mir sehr gut zu den Vorlieben von Aichen zu passen, und die Wetterprognose versprach viel Sonne. Und so wählten wir diesen sehr beliebten Klassiker als Ziel für eine gemeinsame Tour mit den Schneeschuhen. Bereut haben wir es nicht!

Chrüzhütte - Räkholteren - Gruenboden - Bannalper Schonegg - Chaiserstuel (WT3)
Die Anreise verläuft nicht ganz nach Plan. Zugsausfall! Glücklicherweise sind wir früh dran und können eine Ersatzverbindung mit früherem Start nach Luzern nehmen. Bei der Talstation der kleinen Luftseilbahn Fell - Chrüzhütte dann die nächste Überraschung. Es herrscht ein gewaltiger Betrieb! Ob es an den vielen Tourengängern oder am Kinder-Skirennen auf der Bannalp liegt, lässt sich nicht abschliessend beurteilen. Wir müssen 30-40 Minuten warten und dabei ca. drei Bahnen fahren lassen. Die Seilbahn hatte ich eigentlich eher einsam in Erinnerung. Vorteilhaft ist, dass man die meiste Zeit drinnen im Warmen warten kann, und dass unser Zeitplan heute alles andere als straff ist. Alles halb so wild also!

Schliesslich schaffen wir es in die Seilbahnkabine und gondeln damit bis über die Hochnebeldecke, wo uns ein Traumwetter erwartet. Bei der Bergstation ziehen wir die Schneeschuhe an und laufen schon bald los. Bis zur Bannalper Schonegg sind zwei Routen möglich. Die offizielle und meist sicherere Route führt hinab zum Urnerstafel P.1693 und dann via Rossboden und Gruenboden bis an den Fuss des Steilhangs zur Bannalper Schonegg. Eine direktere und häufig begangene Route folgt ca. dem Sommerweg entlang via Räkholteren am Rande der Wildruhezone bis nach Gruenboden zum besagten Steilhang. Letztere führt zu Beginn durch steile Süd(west)hänge und ist vor allem im Frühling im Rahmen der tageszeitlichen Erwärmung mit Vorsicht zu beurteilen. Heute sind die Verhältnisse recht sicher, so dass wir uns für den kürzeren Weg entscheiden.

Den Bietstöck entgegenlaufend, queren wir Skilift und Skipiste, und gelangen dann in den steilen Süd(west)hang mit guter Spur. Dieser folgen wir den Hang querend bis zum Weiler Räkholteren. Ab hier kann auf einer fast flachen Geländeterrasse weitergegangen werden. Zeitweise weht ein kühler Wind, oft ist es aber windstill und sehr warm. Wir sind mit viel Genuss und Musse unterwegs und machen schon vor dem Gruenboden eine erste gemütliche Pause. Heute sind unglaublich viele Tourengänger unterwegs, geschätzt weit über 100 Leute, inkl. einiger Monstergruppen. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass das Gebiet neben dem Chaiserstuel noch viele andere Varianten bereithält, wie die Kleine Bannalper Rundtour, den Zustieg zur Rugghubelhütte, Wissigstock, Brunnistock, Lauchernstock, Ruchstock, Hasenstöck usw.

Nach unserer Rast gehen wir weiter bis an den Fuss vom Steilhang, der zur Bannalper Schonegg hochführt. Wir queren noch ein gutes Stück der Spur folgend, dann plädiert Aichen für einen Direktaufstieg. Obwohl der Schnee dazu nicht ganz so ideal ist, spure ich stellenweise anstrengend alten verwehten Schneeschuhspuren folgend in der Fallinie hoch. Aichen ist begeistert vom steilen Anstieg, und ich freue mich über ihre Begeisterung :-). Bald schon haben wir die Bannalper Schonegg erreicht, wo zu unserer Überraschung kein Lüftchen weht. In der warmen Sonne machen wir somit nochmals eine ausgedehnte Pause. Man muss die Feste feiern wie sie fallen!

Nun kostet es doch noch ein wenig Überredungskunst, um Aichen für den Weiterweg zum Chaiserstuel zu gewinnen. Vermutlich war die Bannalper Schonegg einfach zu schön :-). Kaum sind wir losgelaufen stellt sich die Begeisterung wieder ein, und bald ist auch das kurze Gratstück mit seinen eindrücklichen Wechten geschafft. Ein kleines Steilstück am Gipfelhang, das wir mit der nötigen Vorsicht begehen, und wir stehen auf dem Chaiserstuel. Auch hier ist es komplett windstill und sehr warm, was zu einer dritten langen Pause einlädt. Glücklicherweise ist der Gipfel sehr geräumig, denn wir teilen ihn uns mit vielen anderen Tourengängern.

Chaiserstuel - Nollborz - Räkholteren - Chrüzhütte (WT3)
Den Abstieg wählen wir über das Nollborz, welches sich bei Skifahrern für die Abfahrt grosser Beliebtheit erfreut. Nachdem wir vom Gipfelkopf abgestiegen sind, folgen wir ein Stücklein dem schwach ausgeprägten W-Grat in Richtung Biet. Bevor das Gelände zu steil wird, biegen wir nach links ab und steigen über die ca. 35° geneigten Hänge vom Nollborz zu unserer Aufstiegsroute vom Morgen ab. Aichen rutscht genüsslich im feuchten Schnee auf dem Po, während ich mehr oder weniger unelegant bergab rutsch-laufe. Diese Variante ist sehr direkt, und so finden wir uns bald wieder bei der Spur vom Morgen.

Weiter geht es nun nach Räkholteren und zur Chrüzhütte, die wir schneller erreichen als erwartet. Die nach Süden ausgerichteten Hänge sind bereits aufgeweicht. Wir versuchen die nun weiche Spur zu schonen, merken aber schliesslich, dass das gar keinen Sinn macht, weil sowieso viele Schneeschuhgänger diese noch benützen. Nun weiss ich auch weshalb ich bei meinen vorangegangenen Begehungen dieser Route am Morgen jeweils eine tolle "Schneeschuhspur" vorfand.


Der Chaiserstuel und die Region um die Bannalp ganz allgemein sind zu recht beliebt. Wir haben die Tour mit viel Sonne und Wärme in vollen Zügen genossen! Bei unserer Variante sind folgende Schlüsselstellen zu berücksichtigen: die Querung des steilen Süd(west)hangs vor Räkholteren, der Aufstieg zur Bannalper Schonegg und einige kurze Passagen auf dem Weg zum Gipfel. Ab der Bannalper Schonegg ist auf die teilweise grossen Wechten zu achten. Der Abstieg via Nollborz verlangt hinreichend sichere Bedingungen.

SLF: mässig

Tourengänger: Chrichen, Aichen


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