Chrüz (2196 m) Schneeschuhtour von Pany über den Süd/Westgrat auf´s Chrüz


Publiziert von erico , 18. Februar 2018 um 12:46.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum:13 Februar 2018
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT5 - Alpine Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 6:15
Aufstieg: 880 m
Abstieg: 880 m
Strecke:11.5 Kilometer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Rorschach (Schweiz) auf der Autobahn bis nach Landquart Ausfahrt, von Landquart in Richtung Davos, bis nach Küblis, in Küblis Ausfahrt rechts nach St. Antönien / Pany, /www.pany.ch/
Unterkunftmöglichkeiten:diverse in Pany

Heute am 13.02.2018 geht es nach Pany GR im Prättigau, Pany und St.Antönien bieten perfektes Schneeschuhgelände von den sonnigen Maiensässhängen oberhalb Pany bis zu den Tourenbergen rings um St.Antönien und Partnun. Sowohl Anfänger wie Kenner und Könner finden hier die passende Tour für einen perfekten Wintertag an der Sonne! und so war es auch bei meiner grenzmässigen Tour auf das Chrüz. Pany ist ja eigentlich eine Schneeschuh-Arena, was ich aber am heutigen Tag vermisst habe, sind die Schneeschuh-Spuren auf der ausgesteckten Route zum Alpbüel hinauf. Am Anfang war noch eine vom Neuschnee verdeckte Spur vorhanden, die sich aber schnell im tiefen Schnee auflöste. Ich folgte nachher einer Touren-Skispur, die mich jedoch im tiefen Schnee nicht so recht tragen konnte und so stapfte ich recht mühsam bis zum Alpbüel-Chrüz-Stattel hinauf.

 

Beschreibung der Wanderroute:

 

Parkplatz Skilift Pany bis auf den Alpbüel-Chrüz-Sattel: ca. 2.0 Std. (T2)

 

Beim Gratis Parkplatz beim Skilift in Pany geht meine Tour los, damit ich schnell an Höhe gewinnen konnte schnallte ich meine Schneeschuhe auf den Rucksack und wanderte auf dem Winterwanderweg ca. 1 Kilometer in Richtung St. Antönien hinauf. Beim Schneeschuh-Wegweiser direkt am Wanderweg zog ich die Schneeschuhe an und folgte zuerst noch einer vom Neuschnee verdeckten Schneeschuhspur. Als sich diese Spur auf einmal in nichts auflöste, folgte ich nachher einer Touren-Skispur, die mich jedoch im tiefen Schnee nicht so recht tragen konnte und so stapfte ich recht mühsam bis zum Alpbüel-Chrüz-Stattel hinauf.

 

Alpbüel-Chrüz-Sattel und über den Süd-Westgrat hinauf zum Chrüz: ca. 1.25 Std. (T5)

 

Beim Aufstieg zum Sattel habe ich auch gesehen, dass ein Touren-Skiläufer, der auch alleine unterwegs war, im oberen sehr steilen Gelände etliche Mühe hatte und sich deswegen die Skis von den Schuhen abschnallen musste. Vor dem Start in den Süd-Westgrat hinein stellte ich mir die berechtigte Frage, - schaffe ich heute diesen Grat bei diesen Bedingungen und den großen Schneemengen?, - ist dieser Aufstieg nicht zu gefährlich? Nach einigen kurzen Geländeabschätzungen und Gedanken-Spielereien bin ich voller Zuversicht in der Süd-Westgrat hineingestiegen. Die Lawinensituation ist in dieser Gegen für heute als mäßig eingestuft worden, in der Westflanke vom Chrüz waren in den letzten Tagen mehrere Schneerutsche abgegangen, wenn ich aber immer in der Nähe vom Grat aufsteige kann ich einigermaßen gefahrlos zum Gipfel Chrüz hinaufsteigen. Schnell zeigte sich, was auf mich zukommen wird, der Schnee am Grat war tief und schon gar nicht Trittfest, die Skispur nützte mir rein gar nichts und der Hang war immer sehr abschüssig und nicht ganz ungefährlich. Etwas weiter oben sackte ich mit einem Schneeschuh in ein „Schneeloch“ hinein, nur mit großer Mühe konnte ich den Fuß mit dem Schneeschuh aus diesem Loch befreien. Auf dem Gratweg hat es einige verwehte und überschneite Geländerisse - spalten, oben auf diesen „Rissen“ hatte es ca. 50 cm Schnee und darunter ein Luftloch, diese Löcher können auch sehr tief sein, darauf sollte bei solchen Schneeverhältnissen unbedingt geachtet werden. Verschnaufpausen an diesem Grat gibt es praktisch keine, nach einem kleinen flacheren Teil folgt sofort wieder noch ein steilerer Abschnitt als der vorhergehende. Das letzte Teilstück auf dem Westhang ist am steilsten, Bild 38, der Touren-Skiläufer musste an dieser Stelle seine Skis abschnallen, um weiterzukommen. Nachher geht es auf dem Südhang auf gewaltigen Schneemassen zum Gipfel Chrüz hinauf. Mein Höhenmesser zeigt auf dem höchsten Punkt auf dem Chrüz 2200 Meter an, also 4 Meter höher als ohne Schnee.

 

Vom Gipfel Chrüz über das Chlei Chrüz und über Tiefschneehänge zur Bodähütte hinunter und nach Pany zurück: ca. 2,50 Std. (T3)

 

Auf dem Chrüz war eine traumhafte Aussicht, aber es war sehr kalt und windig. Ich konnte höchstens vier Fotos auf einmal machen, nachher musste ich meine steif gefrorenen Finger wieder in der Hosentasche stecken und aufwärmen. Nach trotzdem vielen geschossenen Fotos geht es wieder weiter den breiten und auch steilen Nordhang hinunter zum Chlei Chrüz, wo ich noch eine Fotopause eingeschaltet habe. Vom Chlei Chrüz geht meine Tour vielleicht noch ca. 50 Meter den normalen Weg nordseitig in Richtung St. Antönien hinunter, bevor ich nach rechts in die südlichen Tiefschneehänge einbog. Nun „surfte“ ich im Tiefschnee bis zur Bodähütte hinunter wo ich wieder auf den Winterwanderweg, St. Antönien nach Pany, traf. Auf dem Winterwanderweg schnallte ich die Schneeschuhe wieder auf den Rucksack und marschierte glücklich und zufrieden wieder zurück nach Pany.

 

Die Schlussbetrachtung:

 

Eine sehr schöne, attraktive und anspruchsvolle Schneeschuhtour ist schon wieder Geschichte. Der Süd-Westgrat bei diesen Schneebedingungen darf nicht unterschätzt werden, wäre der Schnee Trittfest und gefroren wäre es einiges einfacher den Grat hinaufzusteigen. Bei diesen Schneeverhältnissen bewerte ich diesen Anstieg mit WT5, bei Tritt festem und gefrorenem Schnee je nach Verhältnissen, WT4. Vor dieser Tour wollte ich mich auf Hikr über diesen Süd-Westgrat Anstieg im Winter informieren, zu meinen erstaunen habe ich nur Einträge gefunden, die von St. Antönien oder vom Stelserberg her auf das Chrüz gewandert sind. Wer aber eine anspruchsvolle Tour auf das Chrüz im Winter machen möchte sollte unbedingt meine beschrieben Route wählen. Zur Ausrüstung gehört außer einer warmen funktionellen Winterkleidung noch zusätzlich, gute Gamaschen und alpin taugliche Schneeschuhe mit Stahlzacken, wie z.B. meine TUBBS FLEX VRT 24. und Stöcke. Ein Rucksack mit Ersatzkleidern, mit Verpflegung und Getränken.


Viele Grüße
erico


Tourengänger: erico


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