Schneestapfen am winterlichen Schwarzkogel (3016m)


Publiziert von Kris , 21. August 2017 um 01:06.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:10 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem Bus aus Sölden
Unterkunftmöglichkeiten:Rotkogeljochhütte

Um an einem T2-T3 3000er im Sommer alleine sein zu können, müssen schon besondere Voraussetzungen greifen. Einer dieser Umstände ist der Wettersturz mit ordentlichem Neuschnee, der die meisten von einer Besteigung abhält. Da wir nach einer dem Wettersturz angemessenen Beschäftigung suchen, gilt das aber nicht für uns..

Los geht es an der Bushaltestelle im Zentrum von Sölden, wo wir uns zum im Sommer ausgestorbenen Hochsölden kutschieren lassen. Die Fahrt ist durch den Busfahrer das erste Abenteuer des Tages. Oben angekommen, "schummeln" wir noch etwas und fahren mit dem Sessellift bis auf die Höhe der Bergstation der Giggijochbahn. Von nun an bis zur Hütte gilt der Weg als einer der hässlichsten aus meiner - mittlerweile doch nicht mehr ganz so kurzen - Wanderlaufbahn. Die meiste Zeit folgen wir einer Straße zur Rotkogeljochhütte, die nicht nur von einer unzähligen Anzahl von Skianlagen gesäumt ist, sondern zu alledem noch von Baustellen LKWs frequentiert wird - und das nicht zu selten. Wir müssen ca. alle 2 Minuten von der Straße weichen und den LKWs Platz machen. Das gepaart mit der fehlenden Aussicht lässt die Bergstimmung nicht aufkommen. 

So queren wir nach Ankunft an der Hütte direkt daran vorbei und sehen, dass die Verhältnisse direkt danach winterlicher werden, am Wegesrand liegt der erste Schnee. Bis zum Schwarzsee bleibt dieser allerdings dem Wege weitgehend fern sodass wir diesen (am Schluss steiler und erdiger - T3) zügig erreichen. Die Wolkenstimmung und der Schnee und der Fakt, dass wir mutterseelenallein am See sind, kreiert eine besondere Stimmung, die ich irgendwie mit schottischen Bergen im Herbst/Winter assozieren muss. Was nun folgt, ist die heutige erste "Schlüsselstelle", da der Weg die verschneiten und teils leicht vereisten Felsen am Seerand weglos quert. Da wir natürlich nicht ins eiskalte Wasser fallen wollen, zieht sich dieses Stück wie Kaugummi als echter Balanceakt.

Danach entspannt sich die Lage sofort. Es geht nun eine breite Straße (steil!) bis zur Bergstation des Skilifts hinauf. Auch hier ist natürlich alles verlassen. Folgend wird der Schnee deutlich(!) tiefer und so muss man fast von "spuren" reden. Wir kämpfen uns nach besten Wissen zum sichtbaren Wegweiser nach oben und nun folgt die zweite Schlüsselstelle. Der Weg zieht nun unschwierig, aber ausgesetzter als vorher auf einen Vorgipfel nach oben. Normalerweise T2, heute mit Vorsicht zu genießen aufgrund der Schneelage. Hat man besagten Vorgipfel erreicht, sieht man, dass der restliche Weg über ein breites Gipfelplateau führt. Wir wackeln nach drüben zum GK und drehen aber nach kurzem Eintrag ins Buch genauso schnell wieder um, es ist ordentlich kalt und windet.

Es geht auf gleichem Weg retour. An den steileren Stellen bis zum Wegweiser unterm Gipfel helfe ich dann Franzi etwas mit der Balance, damit sie in der weichen Schneelage nicht ausrutscht. Aber letztendlich alles kein Problem und auch den Balanceakt am See meistern wir auf dem Rückweg. Zur Belohnung gibt es noch jeweils ein Skiwasser auf der Rotkogeljochhütte und wieder zurück durch das abartige Baustellengebiet. Mit dem Sessellift nach unten und mit dem Bus zurück nach Sölden.

Der Schwarzkogel verlangt einiges vom Begehrer ab. Nicht etwa wegen technischer oder konditioneller Schwierigkeiten. Sondern eher wegen der geschwürartigen Bebauung und Baustellenbearbeitung direkt um und über Hochsölden - also nichts für Bergpuristen. Für alle Schmerzfreien sei dieser Berg bei gutem Wetter empfohlen (gute Aussicht!) - ansonsten auf jeden Fall ein Ausweichprogramm für Schlechtwetter-Tage..


KONDITION 2/5
ORIENTIERUNG 2/5
TECHNIK 1.5/5
EXPONIERTHEIT 1.5/5

Tourengänger: Kris, Franzii


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