Spielmann

Der Spielmann ist ein freundlicher Dreitausender mit einer sehr gerühmten Aussicht auf den Großglockner. Als ich vor einem Jahr auf dem Tauernhöhenweg unterwegs war, wollte ich eigentlich bis zum Spielmann gehen, war dann aber auch aufgrund des Wetters nur vom Sonnblick bis zum Hochtor gekommen. In diesem Jahr ist der Spielmann sozusagen die Vorspeise für die Glocknerrunde, die ich in den kommenden Tagen in Angriff nehmen wollte.

Der Normalweg zum Spielmann beginnt direkt beim Glocknerhaus. Zuerst geht es sanft ansteigend durch Wiesenhänge, immer im Rücken der Seen und des Glockners. Nach etwa einer Stunde wird das Gelände steiniger - und leider auch das Wetter schlechter. Nach einem Anstieg sieht man etwas tiefer den Pfandlsee liegen; von hier aus ist der Weiterweg zur Unteren Pfandlscharte und normalerweise auch der Kamm zum Spielmann bereits zu erkennen. Man muss östlich vom See ins Kar absteigen - das Südliche Pfaldschartenkees ist praktisch gänzlich abgeschmolzen, dann geht es noch einmal ansteigend zur Scharte, kurz vorher ist auch noch ein Schneefeld zu passieren. In der Scharte fängt es heftig an zu regnen, aber da ich ohnehin nass bin, beschließe ich, den Anstieg zum Spielmann doch noch in Angriff zu nehmen. Nur die letzten Meter sind etwas Kletterei, mit einem Stahlseil aber entschärft. Leider ist der Blick auf den Glockner jetzt gänzlich zu; nur im Norden blickt kurz die Wiesbachhorngruppe zwischen den Wolken hervor. Auf dem Rückweg bessert sich das Wetter zusehends, und als ich nach fünfeinhalb Stunden wieder am Glocknerhaus ankommen, ist der König der Ostalpen herrlich frei.

Schwierigkeiten:
Glocknerhaus - Untere Pfandlscharte: T 2 (2 Std.)
Untere Pfandlscharte - Spielmann: T 3 (1 Std.)