Musala – Мусала von der Maritsa Hütte (Марица 1900 m) - Höhepunkt des Balkans


Publiziert von dropsman , 7. August 2017 um 08:54.

Region: Welt » Bulgaria » Rila mountains, BULGARIA
Tour Datum:26 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: BG 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1114 m
Abstieg: 1109 m
Strecke:16.2 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von Borovets (Боровец) ca. 1.5 km östlich zum Anfang der Piste von dort bis zur Hütte Maritsa (Марица – 1.900 m) knapp 14 km Piste Fahrzeug mit höherer Bodenfreiheit unbedingt zu empfehlen - AWD ist nicht unbedingt notwendig
Unterkunftmöglichkeiten:Hütte Maritsa (Марица – 1.900 m)
Kartennummer:Домино: Туристическа карта "РИЛА" (Domino: tourist map "RILA"), 1 : 50.000

Von Rila ging es nun auf, einen geeigneten Ausgangspunkt zur Besteigung des Musala zu finden. Der Musala ist mit 2.925,4 m nicht nur der höchste Berg in Bulgarien, sondern zu gleich der höchste Gipfel des gesamten Balkans. Meine Internetrecherchen hatten mich auf den Ort Borovets (Боровец) stoßen lassen. Allerdings musste ich vor Ort feststellen, dass es mir hier eindeutig zu touristisch war. Auf der Karte hatte ich eine Piste etwas östlich vom Ort entdeckt. Also ging es auf, diese Piste zu erkunden. Die Piste beginnt rechter Hand der Straße ca. 1,5 km hinter dem Abzweig nach Borovets bei 3 Hotels, eins davon aktuell im Rohbau. Ziemlich zu Beginn der Piste ist Maritsa (Марица – 1.900 m) mit 14 km angegeben. Des Weiteren traf ich auf 2 Männer die mir bestätigten die Piste sei auch ohne Jeep zu befahren, man müsse nur langsam fahren. Das tat ich dann auch und brauchte knapp 1,5 Std. bis zur Hütte. Die Piste war ganz ok. Zumindest für meinen Volvo mit einem kleinen mehr an Bodenfreiheit. Zu dem half mir der Allrad 2-3 Mal. Allerdings wäre es auch mit viel Gefühl ohne machbar gewesen. Etwas schlechter als die ersten 10 km waren die letzten 4 km. An der Hütte angekommen wurde mir erklärt, dass im Nationalpark (Kernzone?) zelten nicht erlaubt sei. Allerdings hätte ich hier mein Zelt aufschlagen dürfen. Ich entschied mich jedoch für ein Bett im Haus für 15 Lew / Nacht. Es war eine gute Entscheidung denn kurz nach meiner Ankunft begann es mit regnen. So konnte ich im Speiseraum entspannt meine ersten Reiseimpressionen für die Website festhalten und für den morgigen Tag Kraft tanken. Vor Ort wurde mir die Tour zum Musala mit 4-5 Std. angegeben. Mal schauen wie lange ich brauche, schließlich wäre dies mein bisher höchster Gipfel.

Am nächsten Morgen war ich über die Temperatur vor der Hütte erstaunt. Es waren gerade einmal 5 Grad (+). So brach ich dann kurz vor 8 Uhr zum ersten Mal im Fleece auf der aktuellen Tour auf. Ich folgte knapp 1 km die Piste weiter in Richtung Zavrachitsa (Заврачица) bevor ich diese in Richtung Südwest (rechter Hand) verließ. Von nun folgte ich bis zum Gipfel immer dem grünen Strich. Knapp 2 km, bis zu einer Brücke, ging es nun auf einem leicht zugewachsenen Fahrweg weiter. Hinter der Brücke begann der Dschungel, wie ich den zugewachsenen Pfad fürs weitere taufte. Neben Latschenkiefern wuchs so allerlei, wodurch der Weg an manchen Stellen schwer auszumachen war. Allerdings waren so auch Äste und Felsbrocken kaum zu erkennen. Zur Entschädigung gab es immer wieder schöne Wiesen zu überqueren. Manchmal sogar mit einer tollen Blumenbracht. Auch galt es so manchen Bach zu überqueren. Dies war aber auf Grund der Steine im Bachbett trockenen Fußes zu meistern. Es ging immer weiter hinein in das Tal. Knapp 1,5 km vor 2 Seen mit dem Namen Marichini Ezera (Маричини зеро – 2.300 m) ging es nun gen Westen. Allerdings nicht, wie ich vermutete, in die Mulde mit dem Schneefeld am oberen Ausgang sondern der Pfad ging ein Stück parallel zum Tal gen Norden bevor er wieder nach Westen wechselte. Bald war der weitere Verlauf zu erahnen. Es ging über eine Kuppe ziemlich geradlinig auf ca. 2.750 m auf den Weg zwischen Malak Bliznak (Мальк Близнак) und Musala. Oben angekommen galt es nun die letzten Höhenmeter direkt zum Gipfel zu meistern. Bereits ab ca. 2.500 m herrschte ein recht kühler Wind. Während ich im Tal mittlerweile auf T-Shirt gewechselt hatte, trug ich nun sogar Jacke und Mütze. Insgesamt brauchte ich für die knapp 8 km nicht ganz 4 Stunden. Und das bei recht gemütlichem Tempo.

Der Blick vom Gipfel war ein Traum! Die erste Zeit konnte ich den Gipfel sogar ganz für mich allein genießen. Auf meiner Route kamen mir lediglich ganze 5 Wanderer entgegen. Ganz anders die Menschenmassen die vom Ledeno Ezero auf dem Weg zum Gipfel waren. Ich genoss noch etwas die Aussicht und machte mich dann wieder auf den Rückweg. Ursprünglich hatte ich überlegt über den Malak Bliznak (Мальк Близнак), Golyam Bliznak (Голям Близнак) und Marishki Chal (Маришки Чал) bis zur Zavrachitsa Hütte (Заврачица) zu gehen und von dort die letzten 4 km dem Fahrweg zu folgen. Aber als ich vom Musala die Gegenanstiege sah, verwarf ich die Idee und entschied mich denselben Weg wie hin auch wieder zurück zu nehmen. Vielleicht steckte mir auch einfach nur noch die Rila Tour vom gestrigen Tag in den Beinen.

So war ich bereits am frühen Nachmittag wieder an der Maritsa Hütte. Ich beschloss noch heute wieder etwas Talwärts zu schaukeln und mir noch den Black Rock (Черната скала), knapp 4 km Piste von Borovets entfernt, anzuschauen. Ein netter kleiner Felsausblick mit einer schönen Sicht in die Ebene gen Norden und die bewaldeten Hänge taleinwärts. Hier schlug ich dann auch mein Nachtlager auf.

Tourengänger: dropsman


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