GKÜ 2: nördl. und mittlerer Lehner Grieskogel, Fundusfeiler 3079m


Publiziert von lila , 9. Juli 2017 um 18:19.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum: 3 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1460 m
Unterkunftmöglichkeiten:Frischmannhütte, ÖTK
Kartennummer:Freytag & Berndt WK 251 Ötztal, Pitztal, Kaunertal, Wildspitze 1:50 000

GKÜ Tag 2: Überraschung
Nach einem heftigen Regenschauer zum Frühstück hört es immerhin auf zu regnen. Wir lassen uns Zeit mit dem Aufbruch an der Erlanger Hütte, ebenso mit der Querung zum Lehner Jöchl, das Wetter soll ja am Nachmittag besser werden. Nach ein paar letzten Nieselregen-Intervallen sprintet mein nicht ausgelasteter 15-jähriger Sohn vom Jöchl noch schnell die 300 HM zum Gipfelkreuz des Schafhimmels, 2820m. Ich gehe schon mal los den Markierungspunkten folgend über den blockigen  Rücken des Nördlichen Lehner Grieskogels. Vom Gipfel gehen wir zusammen weiter die kurze Strecke über den Mittleren Lehner Grieskogel zur Feilerscharte. So zumindest der Plan, auf der Freytag & Berndt Wanderkarte sind zwischen dem Nördlichen Lehner Grieskogel und der Feilerscharte rote Pünktchen eingezeichnet, was laut Legende "alpiner Steig, markiert" bedeutet. Klingt nach T3, also kein Problem...

Von wegen: ratlos stehen wir in der Gipfelwolke, von einem Steig, gar von Markierungen ist weit und breit nichts zu erkennen. Wir versuchen es am Grat, links davon, rechts davon, nirgends sieht es wirklich einladend aus. Sollen wir nicht doch lieber umkehren und über die markierte Blockhalde zurück ins Lehner Jöchl? Hmm, sind immerhin 500 Höhenmeter Umweg in mühsam zu gehendem Gelände, irgendwie auch nicht so verlockend. Wir wollen schon fast aufgeben, da entdecken wir doch so etwas wie einen Steinmann, immerhin. Steigspuren erkennen wir nicht, der angelbliche Weg scheint so gut wie nicht begangen. Hoffnungsvoll queren wir auf der Südseite des Grates in eine kleine Scharte. Der Gratturm, der aus der Entfernung unbezwingbar aussah, stellt sich dann doch als gar nicht so schwer heraus, hinlangen muss man zwar schon, aber mehr als ein I-er mit II-er-Stellen ist das nicht. Auf seinem Gipfel steht der zweite Steinmann, den wir finden. Nach dem Gratturm ist die Nordseite des Mittleren Lehner Grieskogels so abweisend, dass nur eine Querung auf der Südseite in Frage kommt. Falls es Steinmänner oder Steigspuren gibt, so übersehen wir sie. Es geht aber auch so, Steilschutt, Schneereste und ein paar Platten (II), alles machbar. Wir erreichen wenige Meter unterhalb des Gipfels den Ostgrat des Mittleren Lehner Grieskogels, auf der Nordseite des Grates geht es moderat steil über Blöcke und Firnfelder hinunter zur Feilerscharte. Die paar Meter zum Gipfel sind nochmal leichte Kletterei (II) in vergleichsweise festem Fels. 

Ab der Feilerscharte gibt es wieder Markierungen, die über den Westrücken auf den Fundusfeiler führen. Man geht vom Gipfel zurück zur Scharte und sehr steil, teils mit Sicherungsketten hinunter in den weiten Kessel, in dem die Frischmannhütte liegt. 

  • Erlanger Hütte - Lehnerjoch: 2 Std 15 min, T2+
  • Lehnerjoch - Schafhimmel -  Lehnerjoch: 1 Std für junge Hupfer, T2
  • Lehnerjoch - Nördlicher Lehner Grieskogel: 1 Std 45 min, T3
  • Nördlicher Lehner Grieskogel - Mittlerwer Lehner Grieskogel: 45 min, T5
  • Mittlerer Lehner Grieskogel - Feilerscharte: 15 min, T4
  • Feilerscharte - Fundusfeiler - Feilerscharte: 45 min, T3+
  • Feilerscharte - Frischmannhütte: 1 Std 45 min, T3+

Frischmannhütte: 
nette kleine Hütte des Österreichischen Touristenklubs mit Gegenrecht für Mitglieder des Alpenvereins, nette Wirtin und extrem sättigende Käsespätzle. Wir sind die einzigen beiden Privatgäste, außer uns übernachten noch 8 oder 10 Mann der Österreichischen Bergpolizei.

vorherige Etappe: 
Über Hochzeiger und Wildgrat zur Erlanger Hütte

nächste Etappe: 
Über den nördllichen und den mittleren Lehner Grieskogel sowie den Fundusfeiler zur Hauerseehütte

Tour mit meinem jüngsten Sohn, 15 Jahre

Tourengänger: lila


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