Pockshorn 3021m - Lai a Stoanhaufn


Publiziert von georgb , 10. Juli 2017 um 08:55.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 8 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bruneck-Mühlen-Mühlwald-Lappach-Nevesstausee
Kartennummer:tabacco Pfunderer Berge

Obwohl immerhin ein stattlicher 3000er, wird das Pockshorn trotzdem ignoriert. Die Meisten haben von ihm sowieso nie gehört und es "nur als einen Steinhaufen" wahrgenommen. Am Ende muss auch ich zugeben, dass dieser Gipfel aus nicht viel mehr als einer Anhäufung von Steinen besteht. Den Weg dahin kann man sich allerdings recht nett gestalten. Wir wählen den Umweg über den Neveshöhenweg zur Edelrauthütte, das kostet uns eine Stunde Mehraufwand, schenkt uns aber auch ein wenig Einsamkeit und Ruhe, denn die Edelrauthütte ist gut besucht und entsprechend bevölkert ist der Normalanstieg.
Vom Stausee folgen wir der Markierung Richtung Möseler und zweigen schon auf ca. 2100m links ab zur Seegrube und zum beliebten Neveshöhenweg. Steinmänner und alte verblasste Markierungen kürzen den Zustieg deutlich ab. Am wunderschönen Höhenweg kommt bald die Hütte in Sicht und dahinter auch schon das Pockshorn. Hier beginnt der Steig zur Unteren Weißzintscharte, als Übergang zur Hochfeilerhütte geeignet, aber eher selten begangen. Teilweise auf ausgelegten Platten erreichen wir bequem den Sattel und erste Ausblicke auf den mächtigen Hochfeiler und die Reste des einst gewaltigen Gletschers.
Links erhebt sich der Stoanhaufn des Pockshorn und wir schlängeln uns durch das Felsengewirr. Technisch unschwierig (Stellen II-) ist das Gelände dennoch nicht zu unterschätzen, denn der fehlende Permafrost und der sich zurückziehende Gletscher haben ein fragiles Terrain hinterlassen. Bei dem Tanz über die riesigen Blöcke und Platten ist uns nicht sehr wohl, wer weiß, wann wieder ein Stück abbricht!?
Am Gipfel blicken wir kurz in die Runde, aber die dunklen Wolken zwingen uns zu sofortiger Umkehr und nach 30 Minuten stehen wir wieder an der Weißzintscharte. Das Gelände wird wieder stabiler und auch die Wolken verziehen sich vorerst.
Ein paar Aspiranten vom Hohen Weißzint sind über den Gletscher herübergequert und berichten von vielen Spalten und Fast-Einbrüchen? Leider verändert sich das alpine Gelände dramatisch und wird mit jedem Jahr ungemütlicher, trotzdem lassen sie sich nicht von dem Sprung aufs Pockshorn abbringen, während wir zurück zur Edelrauthütte springen.
Auf der windgepeitschten Terrasse und später im modernen Speisesaal der funkelnagelneuen Hütte testen wir die Süßspeisen und sind sehr zufrieden. Die angekündigten Gewitter lassen noch auf sich warten und bescheren uns einen entspannten Abstieg zum Stausee. Es bleibt Zeit für das ein oder andere Pläuschchen und viele Blumenfotos. Am Ufer kommt beinahe Badeatmosphäre auf, die Sonne wärmt, der See leuchtet türkisblau, schon ist der windige Steinhaufen namens Pockshorn fast wieder vergessen ;-)



Tourengänger: georgb


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