Habicht (3277m)


Publiziert von Kottan , 27. Juni 2017 um 20:21.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:23 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-T 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 2000 m
Unterkunftmöglichkeiten:Innsbrucker Hütte

Auf Fahrten über den Brenner oder von vielen Gipfeln in den nördlichen Dolomiten erblickt man den isoliert, weit über alle anderen Berge der näheren Umgebung aufragenden Habicht. Entsprechend viele Höhenmeter sind bei seiner Besteigung zu bewältigen, neben den konditionellen Schwierigkeiten gibt es jedoch kaum technische.

Als geeignete Solotour fuhr ich ins Gschnitzal, um von dort auf die Innsbrucker Hütte aufzusteigen, der Weg aus dem Stubaital herauf wäre nocheinmal um ein vielfaches weiter, sofern man nicht auf die dort angebotenen Hüttentaxis zurückgreift. Am Parkplatz neben dem Gasthof Feuerstein ging die Tour dann auf dem durchgehend steil nach oben führenden Hüttepfad hinauf. Immer im Zick Zack Meter um Meter weiter den Hang hinauf, dabei immer die wachsende Aussicht auf Olperer und Co im Auge. Auf etwa halber Strecke bemerkte ich einen stärker werdenden Verwesungsgeruch, einatmen musste ich es ja leider bei jedem Schritt nach oben, ich wunderte mich was da im Gebüsch liegen würde. Nach 30 Minuten hörte der Geruch immernoch nicht auf und ehe ich mich versah, bemerkte ich ein totes Schaf direkt im Bach neben dem Weg. Etwas angeekelt stieg ich schnell vorbei und war froh, als der Geruch danach schnell wegging. Ich fragte mich, warum es der Besitzer bisher nicht eingesammelt hatte, lag es doch da bestimmt schon ein paar Tage. Weiter oben lichtete sich dann der Wald und ich machte an einer Bank Pause, bevor der Weg dann etwas weniger steil wurde und über das Pinnisjoch, von dem auch der Anstieg aus dem Stubaital heraufkam, schnell zur schon sichtbaren Hütte führt.
Dort informierte ich den Wirt über das Schaf und legte mich nach einer Mahlzeit ins Lager.

An diesem nächsten Morgen wollten nocheinmal recht viele auf den Habicht, trotz des Neuschnees, der wohl in der Nacht noch heruntergekommen sein musste. Die ersten Hundert Höhenmeter geht es noch einfach auf einem markierten Pfad dem Berg entegegen, dann wird es apprubt steil und mit jedem Meter steigt der Tiefblick in die doch recht steile Flanke, abrutschen auf dem nassen Schnee war keine Option! Immer wieder führt der Weg schon ausgesetzt an die Flanke heran und zumindest in diesem Wegzustand ist da absolute Vorsicht geboten, ab und zu hilft ein Stahlseil am Weg. Nach einem letzten steilen Aufschwung legt sich das Gelände etwas zurück und es wird wieder weniger steil, hier auch immer in vielen Kurven immer weiter den Berg hinauf. Auf etwa 3000m beginnt der Habichtferner, ganz genau konnte ich das wegen des Schnees nicht sagen, da der Gletscher aber laut Literatur spaltenfrei ist, war es auch nicht so wichtig zu wissen, ab wann man auf dem Firn geht. Steigeisen hatte ich dabei, diese waren aber hier nicht nötig, ca. 10cm Schnee, darunter weicher Altschnee, ließen ein sicheres Steigen zu. Den Gletscher quert man bis zu dessen Ende, die darüber liegende, finale Gipfel"wand" ist ebenfalls wieder versichert, schwer ist das Gelände aber nicht. Nach diesem letzten Aufschwung steht man am Gipfel, ein tolles Gefühl, ist man trotz des "nur" 3200m hohen Berges gefühlt genauso hoch wie das Hochstubai. Die Sicht war dann logischerweise auch sehr schön, vom Stubaital, über die Zillertaler Berge bis zu den Dolomiten reichte der Blick an diesem föhnigen Septembertag.

Im Abstieg musste man dann nocheinmal wegen des Schnees aufpassen, weiter unten war dieser aber auch schon etwas zurückgeschmolzen und so erreichte ich gegen Mittag wieder die Hütte. Auf dem Weg nach unten kam mir dann doch der Besitzer des Schafs mit einem großen Müllsack entgegen...

Der Habicht ist generell ein einfacher Berg, Wandergipfel wäre aber dann doch etwas untertrieben, bietet er doch allerhand alpine Gefahren und erfordert das Queren eines Eisfeldes. Dazu kommen recht viele Höhenmeter und ein steiler Pfad, der teilweise auch ausgetzt ist, was insgesamt einen erfahrenen Tourengeher braucht.

Tourengänger: Kottan


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