Sonnenaufgangstour zur Dreifaltigkeit + Föhrenkante - verregnete Fototour


Publiziert von boerscht , 23. Mai 2017 um 09:25.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:13 Mai 2017
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AI   Alpstein 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1130 m
Abstieg: 1130 m
Strecke:15,0 km

Eigentlich war eine Wanderung im Bregenzerwald aufgrund des vorhergesagten unbeständigen Wetters geplant. Ich kenne ein paar Appenzeller Locals die zum Sonnenaufgang auf die Bogartenlücke wollten und noch nach motivierten Mitgängern suchten. Dies tönte sehr spannend.


Pfannenstiel - Chalberweid, T1; min:

In aller herrgottsfrühe gehts um 4 Uhr früh mit Stirnlampe und in Regenkleidung eingepackt bei strömendem Regen den Brüeltobel hinauf. Zwei der Kollegen treffe ich am Parkplatz, auf die restlichen drei sollten wir dann am Sämtisersee warten.
Den Sonnenaufgang können wir leider bei dem Wetter vergessen. Die ungemütliche, steile Straße bringen wir schnell hinter uns. Am Plattenbödeli angelangt stehen wir in dichtem Nebel, welcher jedoch keine 5 Minuten später lichter wird und sich dann vollständig auflöst.
Auf dem Weg entlang dem Sämtisersee hat es Kröten und Frösche in Schaaren, gar nicht so einfach denen im Dunkeln allen auszuweichen.
An den ersten Alphütten machen wir einen ersten Foto-Stop und warten auf den Rest der Truppe.
Um zur Blauen Stunde auf der Bogartenlücke zu sein haben wir leider zu viel Zeit verplämpert. Also gehen wir gemütlich weiter bis zur Chalberweid.


Chalberweid - oberhalb der Dreifaltigkeit, T4+ (bei angetroffenen Verhältnissen); min:

Einen kleinen Bach querend gehts nun hoch zur Bogartenlücke. Im unteren teil noch mäßig steil, verläuft der weg zunehmend steiler in die Rinne zur Lücke hinauf. Der Regen in letzter Zeit hat dem Weg stark zugesetzt, er ist teilweise abgerutscht und gleicht eher einem Bach, als einem Weg. Ein großes Schneefeld, welches fast vom Tal bis zur Bogartenlücke reicht, verdeckt kurze Teile des Weges, man kann dem Schnee jedoch ohne Probleme rechts ausweichen.
Nun wird es spannend, wir waren uns in der Tourenplanung nicht sicher ob das Schneefeld in der Rinne zur Marwees hoch machbar ist. Auf der Webcam des Hohen Kasten kann man die Rinne gut einsehen. Der Schnee hält sich hier recht lange ins Jahr hinein. 
Von unten sieht es deutlich steiler aus als es dann tatsächlich ist. Der Schnee ist trotz des Regens noch gut griffig und nicht zu aufgeweicht. Mit Stöcken, gutem Schuhwerk und der nötigen Vorsicht ist das Schneefeld heute erstaunlich gut zu begehen. Zwei der Mitgänger versuchen es nebenan auf der Grasrippe, wechseln dann jedoch auch schnell auf das Schneefeld, da dies sicherer zu begehen ist als das nasse Steilgras nebenan.

Oberhalb der Dreifaltigkeit angelangt hört es auch endlich auf zu regnen und wir schießen über 1,5 Stunden Fotos. Die Stimmung mit Wolken und Nebel ist nicht schlecht, der gewünschte Sonnenaufgang wäre jedoch natürlich besser gewesen. 

Die Querung zur Marwees und der weitere Aufstieg zu dieser erkunden wir kurz. An der Querung in Schorfen drehen wir jedoch wieder um, das ist definitiv zu rutschig heute und ein Ausrutscher hier wäre wohl der letzte.
Der Gipfelgrat ist zudem noch ordentlich Schnee bedeckt.
Das erklimmen des Grassporns in Verlängerung zum Turm der östlichen Dreifaltigkeit lassen sich zwei Kameraden nicht ausreden. Bei der Nässe heute nicht ganz ohne (T5+) und höllisch ausgesetzt.

Der Abstieg übers Schneefeld hatte ich mir dann schwerer vorgestellt als er tatsächlich war. Durch den guten Trittschnee war man schnell und sicher wieder unten.

Mittlerweile ists sogar etwas trocken geworden und wir gehen weiter zur Bogartenlücke. Ich versuche mich noch am Bogartenmannli, drehe jedoch kurz vor dem Gipfel um, da es doch noch etwas nass ist, ich dem Fixseil nach dem Winter nicht wirklich traue und mir den Abstieg ohne diesem nicht zutraue.


Alp Bogarten - Föhrenkante, T4, I; 5 min:

Von der Bogartenlücke aus steigen wir noch zur Alp Bogarten ab. Von hier aus lässt sich in weniger als 5 Minuten die direkt dahinter liegende Föhrenkante mitnehmen. Zunächst am kleinen Grat entlang, dann steiler werdend und Föhren bewachsen geht es hinauf. Auch hier liegt noch etwas Schnee, welcher aber gut umgangen werden kann. Um zum höchsten Punkt zu gelangen muss noch eine kleine Felsstufe mit ein bis zwei Zügen an Legföhren überwunden werden. Hier tut man gut daran den Rucksack unten an der Alp Bogarten zu lassen, da man sich ziemlich durchs Gestrüpp kämpfen muss. Der Ausblick oben ist stark eingeschränkt, es bietet sich jedoch eine interessante Perspektive auf die Dreifaltigkeit.


Föhrenkante - Chalberweid, T4+; 

Dank ivo66 Bericht kann der Aufstieg zum Wanderweg von der Alp Boggarten aus vermieden werden, indem man neben dieser direkt unter die Felswände der Föhrenkante quert und dann von hier über ziemlich steiles Gras zum Wanderweg absteigt. Da es mittlerweile so gut wie trocken ist nehmen wir diese Abkürzung, welche zwischenzeitlich kurz doch sehr steil wird und nicht ganz einfach zu begehen ist.

Nach Mittagsschlaf am Sämtisersee, jetzt bei Sonne und schönstem Wetter und Einkehr im Plattenbödeli gehts zurück zum Ausgangspunkt Pfannenstiel.


Im Auto schlafe ich erstmal noch eine Stunde, um 2 Uhr aufstehen um dann doch keinen Sonnenaufgang zu sehenden muss wirklich nicht nochmal sein.
Trotz Sauwetter wars eine spaßige Tour mit einer coolen Truppe mit denen ich sicher in Zukunft noch öfters unterwegs sein werde.

Tourengänger: boerscht


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