St. Anton (1123 m) via Ruine Hoch Altstätten


Publiziert von PStraub , 30. Januar 2017 um 19:07.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:30 Januar 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AI   CH-SG 
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:S4 bis Altstätten

Die SOB betreibt 23 FLIRT-Züge, die mit Bergen und Hügeln der Region beschriftet sind. Ich fand Idee und Ausführung so gut, dass ich im Sinn habe, daraus ein Mini-Projekt zu machen: Sie alle zu besteigen. "Mini", weil mir davon nur noch acht fehlen. Oder ab heute sieben ..

Mit der S4 nach Altstätten SBB. Die S4 ist der Zug, welcher den Kt. St. Gallen stündlich in beiden Richtungen umkreist. Ab hier auf dem markierten Wanderweg nach St. Anton. "St. Anton" steht schon auf dem ersten Wegweiser, das Ziel ist also kaum zu verfehlen.

Sobald es zu steigen beginnt, bei einem stattlichen Haus mit Barockgarten, das ursprünglich wohl die dem Mültobel namengebende Mühle war, ist man in einer recht ursprünglichen Wald- und Wasserlandschaft. Und so bleibt es eigentlich bis oben.

Im Tobelbach habe ich einen Rotmilan aufgescheucht. Ein Waldtobel ist sonst so gar nicht sein Jagdrevier. Doch Greifvögel hatten es in den letzten Wochen schwer, sie nehmen zurzeit wohl alles einigermassen Fressbare.

Ich hatte im Sinn, die Burgruine Hoch Altstätten zu besuchen. Ein Stück Richtung Rundenwald hatte ich den Eindruck, ich sei jetzt doch zu weit aufgestiegen. Und tatsächlich: Ich hatte den Burghügel (P. 903) ganz einfach verpasst.
Beim Wegweiser, der mit P. 903 angeschrieben ist, der aber auf ca. 870 m steht, gibt es nicht den geringsten Hinweis auf die Ruine. Und einen Weg sucht man ebenfalls vergeblich. Scheinbar ist man nicht gerade auf Besucher erpicht. Viel verpasst man nicht: Von der ehemals stattlichen Anlage ist nicht mehr viel übrig.

Als Wehranlage oder Wohnsitz eines Meiers (Verwaltungsbeamter, meist ein Ritter) machte die Lage der Burg wenig Sinn. Vermutlich versuchte die Familie mit dem Bau, Besitzansprüche über die Region durchzusetzen. Das wurde im Spätmittelalter, als die geistlichen Reichsfürsten - in diesem Fall das Kloster St. Gallen - kaum mehr eigene Truppen hatten, gerne und oft erfolgreich gemacht.

St. Anton ist ein Weiler mit einer Kapelle, einem Gasthaus und einem Hotel mit dem architektonischen Charme eines Hochsicherheitsgefängnisses.
Die Gemeinde (Bezirk!!) Oberegg schreibt hier dazu:

Eine knappe Wegstunde oberhalb von Oberegg befindet sich der Weiler St. Anton. Der im Jahre 1470 erstmals erwähnte Bildstock St. Antonius von Padua wurde 1752 durch eine barocke Wallfahrtskapelle ersetzt. Es entstand eine kleine Siedlung, die vorübergehend über ein eigenes Schulhaus verfügte. Hier bietet sich ein prachtvoller Rundblick zum Alpstein, über das Rheintal hinaus in die Vorarlberger und Bündner Alpen und in den Bodenseeraum.

Der für Wanderer interessante Punkt ist der Hügel mit einem pothässlichen Fernmeldemast. Offiziell ist der Zugang gesperrt, doch wer sich nicht traut, die Strasse zu benutzen, kann via Wiese problemlos hochsteigen. Die oben gerühmte Aussicht hat man nämlich erst von ganz oben.

Irgendwo hinter den Hügeln muss ein Waffenplatz sein. Wo heute pausenlos mit schweren MGs geschossen wurde. So hatte ich auch etwas davon, dass dort meine Steuerbatzen in Lärm umgewandelt wurden.

Abgestiegen bin ich via Haggen. Oben auf dem markierten Weg, ab ca. 900m querfeldein. Dieser Hang ist weitgehend aper, es hatte sicher sechs Milane und Bussarde, die hier Mäuse suchten.

Zurück zum Bahnhof ging es via die über einen Kilometer lange, fadengerade Bahnhofstrasse.

Verhältnisse: Wege fast durchgehend mit hartgetretenem Schnee, kaum vereist. Leichter Schneefall zwischen St. Anton und Haggen, sonst bedeckt, aber trocken.

Schwierigkeit: Bis auf zwei Abschnitte im Rundenwald alles gute Wege (T1).

Tourengänger: PStraub


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (1)


Kommentar hinzufügen

Krokus hat gesagt:
Gesendet am 30. Januar 2017 um 21:46
Gratuliere zu dieser guten Idee. So musste ich nach einer Fahrt im FLIRT doch wirklich in einer Landkarte den Schnabelsberg suchen. Gutes Gelingen mit den restlichen 7 Kompositionen. H.G.


Kommentar hinzufügen»