Kurzbericht 

Mittelhorn 3704m


Publiziert von as68 , 26. Oktober 2016 um 11:32.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum:24 September 2016
Hochtouren Schwierigkeit: ZS-
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 2 m

SAC Bhend-Pickel Tour
Zur noblen Zeit 11.30 Uhr trafen wir (Burgi, Fönsu, Mungge, Däri und Xändu) uns am Bahnhof Solothurn, holten Dänu in Kriegstetten ab und fuhren mit zwei Autos nach Grindelwald.

Nach einer kurzen Kaffeepause ging es mit dem Postauto zur Abzweigung Glecksteinhütte. Von hier aus ging die Wanderung auf dem rot-weiss markierten, an einigen Stellen ziemlich ausgesetzten und Wasserfall durchquerenden, Weg zur Glecksteinhütte. Die Glecksteinhütte wurde als Hotel gebaut und erst später vom SAC übernommen. Irgendwie schade, dass die geplante Bahn nicht realisiert wurde. Nachdem wir die steilste Strecke hinter uns hatten, machten wir auf einer grünen Wiese Rast und genossen das schöne und milde Herbstwetter mit dem Blick auf Grindelwald und die herumkurvenden Gleitschirmflieger. Da wir die bei Bergläufen oft anzutreffenden Verpflegungsstationen nicht antrafen, war unser gewichtsoptimierte Teilnehmer mit Riegel und ohne Wasser eher knapp gehalten und verpflegte sich mit seinem Landjäger.

Nach insgesamt gut zwei Stunden erreichten wir die Glecksteinhütte. Gleichzeitig landete ein ca. 75 jähriger Gleitschirmflieger nahe der Hütte, trank ein 2-erli Weissen und flog später Richtung Grindelwald. Dies eröffnet uns für das Alter gewisse Perspektiven.

Bei sensationellem Wetter, milder Temperatur und super Stimmung verbrachten wir den Rest des Nachmittages im Garten der Hütte. Um 18.30 Uhr gab es das Nachtessen in der komplett besetzten Hütte. Start mit Suppe und Salot, dann ein halbstündiger Sonnenuntergangs-Unterbruch bevor es um 19.30 Uhr mit Hauptgang und Dessert weiterging. Nach 21.00 Uhr verabschiedeten wir uns langsam in Richtung der geräumigen und angenehmen „Hotel-Zimmer“.

Da uns um 04.30 Uhr das Hüttenteam nur ein ganz simples Frühstück auftischte, standen wir bereits um 5.10 Uhr bereit und folgten dem mit unseren Stirnlampen ausgeleuchteten anfänglich blau-weissen und später weiss markierten Weg Richtung Mittelhorn. Obwohl wir geschwindigkeitsmässig in der Komfortzone unterwegs waren, überholten wir allmählich die vor uns gestarteten Gruppen. Dank Burgis GPS-Hirni fanden wir souverän den direkten Weg wobei andere bereits in die Breite ausschwärmten.
Mit den Steigeisen ging es über den Chrinnengletscher und dann wieder ohne in die trockenen Felsen Richtung Frühstücksplatz. Der Sonnenaufgang liess die gegenüberliegende Kulisse vom Lauteraarhorn bis zum Eiger erhellen und erlaubte uns die Stirnlampen abzulegen.

Über die sich ändernde Gesteinsart querten wir zum Willsgrätli. Nun ging das genussvolle Kraxeln bzw. Klettern los. Der Fels war griffig und trocken; beste Verhältnisse. Über das Willsgätli erreichten wir gschmeidig das Dräckloch und später, nach einer kurzen Traverse, den Wettersattel (3479m) um 9 Uhr „Znüniplatz“.

Mit Gamaschen und Steigeisen ging es weiter über den schneebedeckten Gletscher hoch zum Mittelhorn (3704m). Auf halbem Weg übernahm Däri, der im „Znüniplatz“ ein paar Super-Kraftriegel zu sich nahm, das Spuren im ca. 30cm hohen Neuschnee.

Pünktlich um 10 vor 10 erreichten wir den Gipfel des Mittelhorns (3704m), dem höchsten Gipfel des DreigestirnsWetterhorn, Mittelhorn undRosenhorn. Es bot sich ein sensationeller Rundblick. Von den Urner- über die Hasli- auf die strahlenden, schnee- und eisbedeckten Berner-Alpen mit Lauteraarhorn, Schreckhorn, den Fiescherhörnern, Mönch, Eiger und der Blüemlisalpgruppe. Tief unten das noch im Schatten liegende Grindelwald und ein paar weisse Wolken über dem Mittelland.

Nach einem ausgiebigen „Mittagessen“, (Däri schletzte ein paar Riegel hinunter, den einzigen Landjäger opferte er ja bereits am Samstag) dem Gipfelfoto, Whats app und so, ging es südwärts über den Grat zum Südwest-Couloir bei welchem wir ca. 300m rückwärts abstiegen und entsprechend rasch, viele Höhenmeter vernichteten.

Nach einer weiteren Pause liefen wir über den Gletscher, um mehrere Spalten herum, zu den Abseilstellen. Wiederum konnten wir auf Burgis GPS-Hirni, das mit Höhenmeter und Karte unterstützt wurde, zählen. Bei den Abseilstellen angelangt, seilten wir 40m ab, wobei Fönsu als letzter zweimal abseilte. Da Burgi die nächste Abseilstelle bereits eingerichtet hatte, kamen wir zügig vorwärts. Über den mit Steinen und Schotter bedeckten Blockgletscher ging es Richtung Glecksteinhütte, die bereits seit längerem in unserer Blickweite war. Nach einem kleinen Gletscherseeli gelangten wir wieder auf den Bergweg und erreichten die Hütte ca. um 14 Uhr.

Umziehen, waschen, erfrischen und zu dem verdienten Bier etwas essen. Zu unserem Erstaunen bestellte Däri eine Suppe (er hatte wohl keine Riegel mehr). Nach einem Café und Xändus vermöckeltem Cailler-Schoggi mit Nüssen, machten wir uns auf den Weg Richtung Postauto. Die kurzen Hosen beflügelten Däri und Dänu, so dass nur noch Fönsu mithalten konnte. Am Ende war das Pulver aber verschossen und der Vorteil der kurzen Hosen fiel nicht mehr ins Gewicht, so dass wir nach ca. 1 ¼ stündiger Wanderung die Haltestelle erreichten. Mit Postauto ging es nach Grindelwald und zu Burgi nach Hause wo bei einem kühlen Bier, einer tollen Aussicht und schiesswütigen Grindelwäldern, neue Pläne geschieden wurden.

Tourengänger: as68


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