Schesaplana (2964m) von Seewis (Hike&Bike)


Publiziert von Schneemann , 14. August 2016 um 09:57.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum:13 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A   A-V 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 2100 m
Abstieg: 2100 m
Strecke:34 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto oder Postbus nach Seewis. Achtung beim Parken im Parkhaus Seewis: man braucht hier viiiiel Kleingeld - und einen Wechsler hab ich nicht gefunden.

Immer wieder bin ich beim Kartenstudium (auf map.geo.admin.ch) auf den alpinen Wanderweg (aka "Schweizersteig") durch die Süd-Ostwand der Schesaplana gestossen. Aus der Ferne ist's schwer vorstellbar wie man da durchkommt, was ziemlich reizvoll ist. Im Gegensatz zur österreichischen Seite, kommt man von der schweizer Seite eher schwierig heran - die Tour von Seewis aus ist sehr lang (>30km) mit vielen Höhenmetern (>2000m) mit grosser Anforderung an die Kondition. Mit dem Mountainbike kann man jedoch von Seewis bis zur Schesaplana-Hütte fahren, was zumindest den Abstieg versüsst. Insgesamt eine Prachtstour ab der Schesaplana-Hütte - stellenweise sehr steil, etwas ausgesetzt und mit leichtem Klettern; aber nie heikel.

Tour:
Wie immer hab ich schon beim Start was vergessen: meine Bergschuhe ;) Diese noch zu holen, hätte zulange gedauert, da ich zu spät drann war. Nach dem Begutachten der Profile meiner Turnschuhe befinde ich diese aber für bergtauglich - zumindest solange keine Geröllfelder kommen und kein Regen einsetzt. Beides war heute nicht zu erwarten. Übrigens ging das problemlos - kein Umknicken, kein Wegrutschen. Ich kann die Trailrunner-Fans schon verstehn.

Gestartet vom Parkhaus in Seewis auf 800-nochwas Höhenmetern. Vermutlich war das keine optimale Wahl, denn man kann noch Richtung Gandawald an einem grossen Parkplatz parken, was sowohl preiswerter ist, als auch ein paar Kilometer und Höhenmeter spart. Beim Parkhaus sei dazugesagt, dass man pro Stunde 1CHF zalt und der Apparat wohl nur Münzen nimmt...

Mit dem Velo dann zuerst auf gut asphaltierter Strasse durch den Gandawald (1043m). Ein herrlicher Auftakt bei dem sich immer wieder die Schesaplana zeigt. Vorbei auch an einer Hochzeitsgesellschaft, die sich das hübsche Seewis für die Feier ausgesucht haben - verständlich. Es geht fast immer bergauf, aber in machbarer Steigung fürs Velo. Leider geht's nach einiger Zeit über in einen ruppigen Feldweg.

Bei der Brücke bei Cani (1285m) beginnt dann der eigentliche Anstieg zur Schesaplanahütte. Ein Velo ist auch hier sehr vorteilhaft, weil die Wegstrecke zur Hütte ewig lang ist und der Feldweg sich ziemlich flach den Wald und den Hang hinaufschlängelt. Wanderer sind zwar unterwegs, aber nicht zu beneiden auf diesem eher langweiligen Wegstück ;)

Bei der Schesaplanahütte (1908m) (oder etwas unterhalb wie ich) parkiert man sein Velo und steigt direkt in den blau-weissen Alpinwanderweg ein. Hier beginnt die eigentliche Tour erst, wobei man eben schon gute 1000 Höhenmeter (eher mehr, wegen einiger Gegensteigungen) in den Beinen hat. Ich war leider zu spät drann, um hier noch gross Pause zu machen - neidisch aber mein Blick auf die kalten Getränke...die angeschriebenen 3:15 Wegzeit sind sehr abschreckend, aber mE doch leicht übertrieben.

Der Aufstieg durch dieSüd-Ost-Wand ist sehr eindrücklich. Insgesamt hat mich der Aufstieg sehr stark an den Grossen Widderstein erinnert, der einen sehr ähnlichen Aufstieg hat (nur ohne die lange Querung). Zuerst gehts steil hinauf bis zum Fuss der Wand. Dann schlängelt sich der Weg erstaunlich einfach hinauf. Am unangenehmsten sind immer wieder kleine Rinnen-Querungen und teilweise das bröselige Material als Auflage auf dem Fels. Sehr viel Spass machen aber die leichten Kletterabschnitte - genuss Pur. Erreicht man den dunklen Fels im oberen Abschnitt, dann beginnt eine ewig lange Querung bis zum Schesaplana-Sattel. Auch hier ist's nicht schwierig, aber doch durchgehend etwas ausgesetzt auf schmalen Pfaden - bei Regen möcht ich's lieber sein lassen.

Vom Schesaplana-Sattel ein einfacher Aufstieg auf den Gipfel mit seiner grandiosen Aussicht. Höher ist in näherer Umgebung nichts. Entsprechend fantastisch sind die Blicke zum Bodensee, zum Rheintal, ins Brandnertal und zu den Gletscherbergen im Süden und Osten. I like!

Fazit:
Eine sehr eindrückliche Tour auf die berühmte Schesaplana. Sowohl ein Konditionstest als auch viel alpines Gelände - in Kombination doch recht anspruchsvoll. Ohne Velo ist's elendig lang; aber mit Velo ist's durchaus an einem Tag machbar. Der Zustieg durch die Süd-Ost-Wand mach grossen Spass, ist nirgends heikel aber fordert doch viel Konzentration. Für mich drängen sich Parallelen zum Grossen Widderstein auf. Der Ausblick vom Top-of-Rätikon ist natürlich gigantisch, auch wenn gefühlt dort die einzigen Wolken der ganzen Alpen hingen...

Tourengänger: Schneemann


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