Bergtour Schesaplana von CH nach AT


Publiziert von El Chasqui , 20. Juli 2023 um 10:13. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum:18 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A   A-V 
Zeitbedarf: 10:00

Halbmarathon über die Schesaplana von Seewis zum Lünersee
 
Für uns beide war es ein neuer Gipfel und wir waren einer Meinung: Die Schesaplana lässt sich gut an einem Tag machen.
So starteten wir um 08.20 Uhr in Seewis Dorf. Sanft ansteigend wanderten wir die Strasse im Taschinasbachtal hoch. Es war schon anständig warm, aber zum Glück verlief die Strasse immer wieder durch Wald.
Auf der Leidegg hatten wir einen Verhauer und wir nahmen den Alpweg über Altsäss statt den direkteren Wanderweg. Trotzdem erreichen wir schon nach gut 2.5 Stunden die Schesaplanahütte

Hier erkundigten wir uns zum Abstieg nach Österreich und konnten sogar Euro wechseln. Die Hüttenwartin musterte uns, schätzte eine Aufstiegszeit von 2.5 Stunden und prophezeite, dass wir das letzte Bähnchen hinunter nach Brand locker erreichen würden.
 
Nun stiegen wir steil empor durch die Südwand. Der Weg ist schön angelegt und immer wieder lachten uns blühende Alpenrosen an. Der Weg ist teilweise etwas, aber nie schlimm ausgesetzt. Schön schlängelt er sich durch die Felsenbänder des Alpsteins (das Gebirge dort heisst tatsächlich so!). Langsam merkten wir unser flottes Tempo, doch bald erreichten wir die Fläche 200 Meter unter dem Gipfel. Nun ging es in dieser Mondlandschaft die letzten Meter hoch zum Gipfelkreuz. Nachdem wir im Schweizer Aufstieg nur einer Person begegnet waren, wimmelte es nun von Menschen, die den etwas bequemeren Aufstieg von Österreich genommen hatten.
 
Wir verpflegten uns und dabei konsultierte ich den Wetterradar. Ui, ui, ui, in genau einer Stunde - also um 14.20 Uhr - wird uns eine saftige Gewitterfront überqueren. Eiligst wurden nun Selfies geschossen, bevor Blitze statt aus der Kamera vom Himmel her kamen. Die Leute um uns herum informierten wir über das Gewitter, ... die meinten aber, das komme frühestens am Abend… ,  es scheint, dass das ORF keine Buchelis und Kachelmänner hat....auf alle Fälle ignorierten die meisten BerggängerInnen meine Warnungen.
 
Wir packten die Sachen und stiegen steil hinunter zur Totalphütte. Zwei kurze Schneefelder mussten auch  noch gequert werden. Alles in allem der etwas einfachere Weg als auf der Schweizer Seite. Immer noch kamen uns Leute entgegen. Langsam zog es zu, zuerst dunkle Wolken, dann Nebel und zu guter Letzt erste Tropfen. Wir verschärften das Tempo und erreichten die schützende Hütte genau vor dem grossen Gewitter – es war 14.20 Uhr.
 
Wir tranken unsere Limonaden, während es draussen blitzte, donnerte, windete und schiffte. Es kamen noch einige BerggängerInnen in die Hütte, tropfnass bis zur Unterhose. Die österreichischen Berghütten sind aber sehr gut eingerichtet, so dass sich die Leute bestimmt sehr schnell wohl fühlten.

Gegen 15 Uhr verzog sich das Gewitter und wir nahmen den Schlussabstieg zur Bergstation der LSB Lünersee-Brand in Angriff. Wir blieben trocken und konnten die schöne Stimmung auf den Lünerseee und die Drusenfluh geniessen. 
An der Bergstation angekommen, stellten wir uns in die Warteschlange, ehe es wieder kräftig anfing zu regnen. Schwein gehabt! Wir lösten das Billett - aber welch Schock! Der Billeteur fragte uns tatsächlich, ob wir Senioren seien! Die zurückgelegten 22.2 km liessen uns wohl alt aussehen, doch viel wahrscheinlicher ist es, dass er als Österreicher uns Schweizern eins auswischen wollte... das werden wir ihnen aber beim Skifahren sicher wieder zurückzahlen....

Aber es gibt auch nette Österreicher, und zwar das freundliche Ehepaar, das uns von der Talstation direkt nach Bludenz mitfahren liess. Gut, vielleicht wollten sie sich damit bedanken, dass sie wegen unserem Rat und nachher wegen unserem Schirm nicht nass geworden sind. An dieser Stelle einfach ein herzliches Dankeschön!
In Bludenz angekommen, wollten wir den direkten RJ nach Zürich nehmen. Aber ohälätz, wegen Unwetter im Raum Innsbruck war dieser blockiert und wir mussten einen Umweg über Bregenz und St. Margarethen in Kauf nehmen. 

Fazit: Die Schesaplana ist ein hübscher Aussichtsberg mit spannendem Auf- und Abstieg. Bei aperen Verhältnissen ist es eine unschwierige, aber konditionell doch recht anspruchsvolle Tour.

Was auch nicht gefehlt hat: zwei Zeckenbisse (wahrscheinlich im hohen Gras hinauf zur Leidegg). Diese Viecher scheinen heuer sehr aggressiv zu sein.
Meine Bilanz:
Geburt bis 2022: 3 Bisse
2023 : 11 Bisse !
 

Tourengänger: El Chasqui, Parlando2


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