Weiße Wand 2517 m - Südtirol 3/3


Publiziert von alpstein , 23. Juli 2016 um 17:37.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:20 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von Rein - nach Rein/Knuttenparkplatz
Unterkunftmöglichkeiten:Berghotel Alpenrast
Kartennummer:Tabacco 035

Eine Wanderung mit Hindernissen

Nachdem wir den Dienstag mit einem Besuch im schönen Bruneck und einer Gondel- und Sesselbahnfahrt zur aussichtsreichen Sonnklarhütte (2400 m) auf dem Speikboden verbracht haben, stand am letzten Tag wieder eine Wanderung an. Dabei bot sich für mich die Gelegenheit, die neu erstandenen Wanderschuhe einzulaufen. Als Ziel hatten wir die Weiße Wand (2517 m) hoch über dem Knuttental ausgewählt.

Das Knuttental erstreckt sich von Rein in nordöstlicher Richtung bis zum Klammsee an der italienisch-österreichischen Grenze. Kurz nach dem Wanderparkplatz (1680 m) verließen wir die Wanderpiste und nahmen den Weg zur Durra-Alm unter die Füße. Der schöne Bergweg führt längere Zeit durch den Lärchenwald bergan. Mit zunehmender Höhe wurde die Aussicht besser und der Schneebige Nock (3358 m) trat beim Blick zurück immer besser in Erscheinung.

Ein Mitarbeiter der Durra-Alm überholte uns bald einmal. Ansonsten war noch keine Menschenseele weit und breit zu sehen und nach einer Stunde Gehzeit etwa betraten wir die Terrasse der rustikalen Jausenstation für eine Kaffeepause. Obwohl noch früh an der Zeit, waren wir schon um ein Schattenplätzchen froh. Weiter gingen wir dann über den Fuldaer Weg Richtung Weiße Wand. Eine sattgrüne Vegetation und verschiene Blumen säumten den Pfad. Die Alpenrosen waren über mehrere hundert Höhenmeter präsent, mal mehr oder weniger schon verblüht.

Völlig unschwierig (T2) ging es so dahin, wenn das Gelände im oberen Bereich auch nochmals gehörig aufsteilte. Das Gipfelkreuz über der namensgebenden Weißen Wand hatten wir dabei schon länger im Blick. Am höchsten Punkt steht es allerdings wohl nicht. Dieser ist nach einer Scharte über einen schmalen Grat erreichbar, den wir aber nicht bis zum Schluss begingen und irgendwo zwischen Bretterscharte und Weiße Wand umkehrten.

Das Panorama hier oben konnte sich sehen lassen. Im Norden grüßten die Zillertaler Alpen und im Osten waren Gipfel, wohl zur Venedigergruppe gehörend, zu sehen. Unter uns sahen wir das nächste Ziel, die Knutten-Alm, wo eine Jause geplant war. Vor dem Abstieg trugen wir uns noch in das Gipfelbuch ein.

Als Abstiegsroute wählten wir die steile Direttissima. Ein am Gipfel ankommender Wanderführer bestätigte, dass diese Variante möglich sei. Weiter unten trafen wir dann auch auf den von ihm erwähnten Wildheuerpfad, der mal mehr, mal weniger gut sichtbar war. Ein Übergang an einer Kante in eine Mulde erforderte eine gewisse Trittsicherheit. "Das Beste" kam aber dann fast zum Schluss, als sich der Pfad verzweigte.

Wir nahmen den vermeintlich kürzeren Pfad, der in einen Tobel runterführte. Mehr und mehr verlor er sich jedoch und unten angekommen, standen wir von den Überresten eines Übergangs über den tosenden Wildbach. Trägt er noch oder nicht war die spannende Frage und wie sieht es mit dem Rüberbalancieren aus. Esther58 machte es gekonnt vor, wie es geht, ich kam mehr oder weniger elegant hinterher. Heil drüben angekommen, war erst einmal durchatmen angesagt.

Nun mussten wir nur noch den Ausgang aus dem Tobel finden. Auch wenn im brusthohen Grün kein Pfad auszumachen war, gab es nur eine logische Linie schräg über den Hang. So kamen wir zu den Alphütten und wenige Minuten später an die Jausenstation Knutten-Alm. Dass die genussvolle Wanderung zum Schluss noch zum "Aufreger" wird, hatten wir eigentlich nicht erwartet.

Eine Jause und einen Durstlöscher hatten wir nun redlich verdient. Der Rest war dann gemütiches Auslaufen über den Hüttenweg. Je weiter wir runter kamen, umso mehr waren wir um den Schatten froh.

Fazit: Eine schöne Wanderung in einer herrlichen Umgebung. Wegen dem steileren und teils weglosen Abstieg und der nötigen Orientierung T3. Wären wir an der erwähnten Verzweigung rechts abgebogen, hätten wir es einfacher gehabt. In der Wanderkarte ist auch noch ein anderer Pfad eingezeichnet, desssen Abzweig oben am Wanderweg jedenfalls nicht mehr ersichtlich war. Die Idee zu dieser Wanderung lieferte wieder georgb, danke!

Unser Urlaubsziel Rein in Taufers hat uns auch sonst restlos überzeugt. Was für eine tolle Umgebung und was der Aufenthalt in der Höhe im Sommer für klimatische Vorteile hat, haben wir bei der Rückkehr in die Schwüle am Bodensee gespürt.

Tourengänger: alpstein, Esther58


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Kommentare (2)


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georgb hat gesagt: Arrivederci
Gesendet am 23. Juli 2016 um 18:32
Gratuliere zu schönen Tagen und abwechslungsvollen Touren im Pustertal!
Saluti Georg

alpstein hat gesagt: RE:Arrivederci
Gesendet am 23. Juli 2016 um 18:47
Wir haben die Tage genossen. Es gibt auch keinen Grund, diese schöne Gegend nicht wieder einmal aufzusuchen.

Besten Dank und Grüße
Hanspeter


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