Beralspitz 2736m - Von Bergl zu Bergl


Publiziert von georgb , 5. Juni 2022 um 14:04.

Region: Welt » Terra Incognita
Tour Datum: 4 Juni 2022
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m

Kein Mensch hat jemals vom Beralspitz gehört, einer der unbedeutendsten Berge weit und breit. Vielleicht ist der Name sogar eine Verwechslung, möglicherweise hieß er früher einfach Berglspitz, und aus dem g ist versehentlich ein a geworden!? Egal wie, besucht wird er so gut wie nie und genau das motiviert mich natürlich. Es gibt trotzdem eine Beschreibung und schon bin ich unterwegs.
Ich steige vom Knuttental aus zu und damit braucht es einen Umweg über die Weiße Wand, einschließlich 200 Höhenmeter Abstieg ins Hasental. Hier zieht laut Führer eine gut begehbare Rinne auf den Grat zwischen Schwarzer- und Beralspitz. Laut Gämsen steigt man aber noch besser direkt über den Ostkamm auf und ich folge ihrer Empfehlung. Tatsächlich erreiche ich hier im Gehgelände den höchsten von mehreren Beralspitzen.
Damit ist es aber noch nicht getan, mein Ziel ist der Grat zum Schwarzerspitz, ich mache mich auf Überraschungen gefasst!? Und schon stehe ich vor einer fordernden, schiefrig-brüchigen Querung, die Tritte wollen sehr behutsam gesetzt werden, kein vertrauenserweckender Untergrund. Auch in meinem Führer wird vor dieser Stelle gewarnt: "Molta attenzione!" In Zeitlupe arbeite ich mich abwärts und hüpfe auf der Gegenseite erleichert auf den nächsten, annähernd gleichhohen Beralspitz. Dass ich damit schon die Schlüsselstelle gemeistert habe, weiß ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
So steige ich vorsichtig weiter, die Gamsspuren leiten mich in den Flanken um diverse Hindernisse herum und ich komme erstaunlich gut voran, es bleibt alles im Einsergelände. Was für eine herrliche Gratwanderung in unberührter Natur mit spektakulärer, wilder Umgebung, ich bin begeistert. Eine abgebrochene Rinne (II-) steht noch im Weg und dann bin ich schon auf dem Weg zum nächsten Bergl, dem Schwarzerspitz. Auch hier herauf verschlägt es eher selten jemand, die meisten belassen es mit der Bretterscharte, bzw. Weißen Wand weiter unten. Das hat seinen Grund, denn die Ostflanke ist brüchig und sehr ungemütlich zu begehen. Die elegantere Variante ist direkt am Südgrat, aber dort steht eine handfeste Zweierstelle im Weg, im Abstieg nicht zu unterschätzen! Rein klettertechnisch ist das heute meine schwierigste Übung und dann hüpfe ich schon Richtung Durraalm.
Die neuen Pächter tun alles dafür, dass sie zu einem vielbesuchten Anziehungspunkt wird, das Essen ist bestens und die Stimmung äußerst freundlich. So soll eine Almhütte sein, ich werde möglichst viele weitere Bergl suchen, um auf dem Rückweg wieder hier vorbeizukommen.

Tourengänger: georgb


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Kommentare (1)


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Menek hat gesagt:
Gesendet am 6. Juni 2022 um 09:44
Ricordo ancora questo giro...ci sono andato grazie ad una tua dritta.
Ciao Georg
Menek


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