Palfries - Kurhaus Sennis - Lüsis - Walenstadt


Publiziert von Krokus , 17. Juli 2016 um 21:56. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:16 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 1770 m
Strecke:17 Km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit S4 bis Flums, Postauto bis Heiligkreuz Ragnatsch, 5 Min. Fussweg zur Seilbahnstation
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Ab Walenstadt Bahnhof mit SBB
Unterkunftmöglichkeiten:Berghaus Palfries, Kurhaus Sennis, Berggasthaus Lüsis

 Wieder Schnee bis auf 2000m herunter und zügiger Nordostwind, so richtig der Tag, um mit der endlich eröffneten Palfriesbahn in die Höhe zu gondeln. Ich hatte uns irgendwann in der Nacht im ausgeklügelten Onlinesystem der Bahn angemeldet und die Reservation ausgedruckt. Anmeldung ist dringend erforderlich. Von der Postautohaltestelle Heiligkreuz Ragnatsch  sind es nur 5 Minuten zur Talstation. Dort steht auch ein grosser Parkplatz zur Verfügung.
 
Herzlich wird man an der Kasse empfangen und pünktlich jede Viertelstunde fährt die Gondel mit 8 angemeldeten Passagieren hoch über dem imposanten Wasserfall in 12 Minuten hinauf nach Palfries auf 1720m. Auch an der Bergstation wird man freundlich begrüsst.
 
Als erstes werden hier oben die Jacken übergezogen, der bissige Wind lässt einen frösteln. Dann wandern wir los, erst auf der Strasse bis nach dem Berghaus Palfries, dann rechts abzweigend Richtung Alvier durch herrlich blühende Alpenrosen bis P 1789. Die Jacken sind jetzt überflüssig geworden. Wir verlassen den Alvieraufstieg und wandern westwärts auf gutem Bergweg. Wir bestaunen einen interessanten Stein . Sieht aus, als hätte ein Neandertaler hier seine Fussspuren hinterlassen. Bei P 1755 passieren wir einen Weidehag, wo eine Tafel ankündigt, dass wir uns hier im Naturschutzgebiet Malun befinden. Auf der Karte ist dieses Gebiet mit Löcher angeschrieben. Zu Recht, wie wir bald feststellen. Auf dem Wanderweg ist kein Fortkommen, man balanciert über Buckel und Steine, um nicht im Morast zu versinken. Aber schön ist es trotzdem: der blaue Himmel, das Glockengeläute, die verzuckerten Berggipfel, Trollblumen, Fingerhut, gelber Eisenhut, und im wahrsten Sinn saftiges Gras.
 
Bei der Alp Malun kommen wir auf die bekieste Alpstrasse, verlassen sie aber in der Schwarzenegg gleich wieder und steigen auf einer Abkürzung über Schwamm und Trosboden hinunter zum Kurhaus Sennis. Rechts in einer Weide stehen ein paar sehr gepflegte, saubere Esel, darunter ein 2 Tage altes schwarzes Fohlen. Wie sicher es schon auf den Beinen steht! Wir geniessen Most und Nussgipfel im Garten vor dem blumengeschmückten Kurhaus. Leider ist unser Hunger noch nicht gross genug, um das bestimmt feinschmeckende Mittagessen zu bestellen.
 
Nach ausgiebiger Pause gehts wieder aufwärts. Ein Munggeli versteckt sich vor den Fotojägern unter einem Stein, wird aber dennoch abgelichtet. Über Neui Hütte und  Büchel erreichen wir bei Falggelen wieder 1500m. Hier würde der Pfad zum Sichelkamm abzweigen. Wir aber steigen steil im Wald hinunter, manchmal hart am Abgrund mit enormem Tiefblick. Vorsicht ist geboten, die nassen Steine sind rutschig, der Weg aber sehr gut unterhalten.
 
Nach 200 Hm steilem Abstieg kommen wir zum Bruch. Da liegt alles drunter und drüber, Tannen, Felsbrocken, ein richtiger Bergsturz. Aber viele rote Markierungen führen darüber hinunter in die feinschuttige, steile Runse. Hier wurde harte Arbeit geleistet, denn der zwar sehr schmale Pfad durch die Rinne ist gut begehbar. So nach einem heftigen Gewitter könnte man sicher andere Verhältnisse antreffen. Aber ein herzliches Dankeschön den Wegmachern.
 
Laut Karte sollte der Weg jetzt der Absturzkante entlang führen, ist aber nicht auffindbar. So folgen wir dem markierten Pfad hinunter nach Verachta. Nur wenig oberhalb dem Maiensäss steht ein Alpkreuz auf einer herrlichen Aussichtskanzel mit Sitzbank und Tiefblick und lädt zur Pause ein.
 
Auf schönem , gepflegten Weg gehts jetzt wieder aufwärts unter das Felsband auf 1260m. Wir glauben zu träumen. Links türmt sich eine haushohe Schneemauer auf, wohl der Sammeltrichter des Sichelkammes. Zwischen Felswand und Schneemauer führt der Weg hindurch weiter aufwärts zur Alp Berschner Ahöre und mit einem kleinen Umweg über Plätz hinunter nach Lüsis.
 
Im Schatten des Lüsiwaldes steigen wir  zwischen den zwei  tiefen Tobeln des Widen-und Cafantisbaches hinunter. Der erste Versuch zur Bachquerung bei P 676 scheitert. Also noch eine Wegkehre hinunter, wo ein Wegweiser  auf den markierten Wanderweg hinunter nach Walenstadt weist. In der schattigen Gartenwirtschaft in Bahnhofnähe geniessen wir das Tourenbier.
 
Unsere Wanderzeiten inkl Fotopausen:
Palfries-Kurhaus Sennis 2 Std 15 Min
Sennis-Alpkreuz Verachta 1 Std 40 Min
Verachta-Lüsis-Walenstadt 2 Std 30 Min 

Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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Kommentare (2)


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Kaj hat gesagt: Lüsis
Gesendet am 19. Juli 2016 um 16:35
Danke CampoTencia & Krokus für diesen inspirierenden Bericht vom SW-Balkon unter der AlvierKette. Auch der GPS-Track ist hilfreich.
Ich möchte hier eine Empfehlung für die BergBeiz Lüsis aussprechen. An diesem AussichtsOrt werden die Gäste von Sonja (mit der ich nicht verwandt, geschäftlich oder andersweitig vebandelt bin;-) hervorragend verköstigt & beherbergt
ciao Kaj

Krokus hat gesagt: RE:Lüsis
Gesendet am 19. Juli 2016 um 18:19
Salü Kaj, danke für den Tipp. Wahrscheinlich wären wir dort auch noch eingekehrt, aber ein Blick hinüber zeigte einige Autos, dazu war auch noch die Rega im Einsatz. So stiegen wir am Ostende von Lüsis hinunter. Werden das Bergbeizli ein anderes Mal gerne besuchen. Tschüss


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