Ohne Bruch durch den Bruch - Von Palfries nach Walenstadt


Publiziert von CampoTencia , 20. Oktober 2018 um 15:40. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:18 Oktober 2018
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 1800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit ÖV nach Heiligkreuz (Mels), Ragnatsch, von dort mit der Palfries-Bahn hoch auf 1729m
Kartennummer:1135 Buchs, 1134 Walensee

An der Seilbahn Palfries werden die letzten Kontrollen durchgeführt und schon können wir mit der ersten Bergfahrt hochschweben. Die sonst eindrücklichen Wasserfälle des Ragnatscher Baches zeigen sich heute nur als schwaches Rinnsal, wie andere Bäche leidet auch er unter der anhaltenden Trockenheit. Nach 3043m Fahrbahnlänge steigen wir bei der Bergstation aus und laufen leicht abwärts zum Berggasthaus Palfries. Wir gönnen uns zum Start einen Kaffee mit einem feinen Nussgipfel.
 
Die Bise bläst uns kühl entgegen, als wir gut eingepackt den Weg gegen den Alvier hochsteigen. Wir kommen an vielen Silberdisteln und einzelnen Enzianen vorbei. Im steilen Hang unter den Felsen der Gauschla erblicken wir mehr als ein Dutzend Gämsen. Bei P.1789 verlassen wir den Alvier-Weg und wandern gegen Mürli zu. Viel Wacholder und herbstrote Heidelbeer säumen den Weg, der Herbst zeigt sich farbenfroh! Beeindruckend sind die Gipfel, Wände und Abstürze von Fulfirst, Rosswis und Gamsberg rechts vor uns. Gibt es da irgendwo ein Durchkommen? Nach der Alp Malun zweigen wir ab, steigen durch den Wald hinunter und erreichen über Schwamm und Trosboden das Kurhaus Sennis. Dieses wird für den Winterschlaf vorbereitet, aber im "Hüsli" nebenan werden die vorbei kommenden Wanderer immer noch bewirtet. Wir nutzen die Gelegenheit und setzen uns für eine kühle Erfrischung hin.
 
Auf der Alpstrasse steigen wir gegen Büchel hoch, wo noch fleissig an einer neuen Holzwand eines Stalles gearbeitet wird. Hier biegt der Wanderweg westwärts ab und nach einigen Hundert Metern gelangen wir an einen herrlich gelegenen Aussichtspunkt, wo Holzbänke zur Rast mit Blick auf den Walensee einladen. Es ist Mittagszeit, also nicht zögern, einfach hinsetzen!
 
Bis hierhin ging es sehr gemütlich, ohne grosse Anstrengung. Aber nun beginnt der steile Abstieg gegen Verachta hinunter. Auf Stein und Laub, in vielen Kehren, mit Tiefblick auf den Walensee, geht es durch den Wald abwärts. Eine Warntafel weist darauf hin, dass wir bald ein steinschlaggefährdetes Gebiet betreten. Diese war vor zwei Jahren bei unserer ersten Begehung noch nicht hier. Diese Tafel sollte eigentlich schon vor dem Abstieg bei P.1500 auf die Gefahr hinweisen. Der Wald ist zu Ende und wir stehen vor dem 'Bruch', einem steilen Felssturzgelände. Offensichtlich wird immer wieder von Neuem ein Durchstieg zwischen Felsbrocken, Geröll und feinem Kies gepflegt. Vorallem in den Kiesstellen ist absolute Trittsicherheit gefordert. Gemäss den Karten müsste in der Mitte des Bruch ein Weg abzweigen, der unter den Felsen gegen den Caplärawald führen sollte. Wir suchen den ganzen Hang ab und können keine Wegspuren entdecken. Es bleibt uns nichts anderes übrig als den Weg wie vor zwei Jahren einzuschlagen und nach Verachta abzusteigen. Ein paar schmucke Häuschen und ein perfekter Aussichtspunkt. Im Caplärawald, durch raschelndes Laub, geht es in leichtem Auf und Ab weiter. Bald erblicken wir rechts eine Wegsperre mit Warntafel. Dies müsste der Weg sein, der aus dem Bruch hierher führen sollte. Wäre wohl sinnvoll, wenn man eine solche Sperre in SchweizMobil sehen könnte! Ich werde mal eine Mail dazu aufsetzen.
 
Wenige Meter später stehen wir bei der Hochlaui. Hier handelt es sich um die Rinne im Gelände von 'In den Gassen' am Sichelkamm, die immer wieder von Lawinen heimgesucht wird und denen vor vielen Jahren ein Wald zum Opfer fiel. Im Sommer vor zwei Jahren gingen wir hier hinter einem mehrere Meter hohen Lawinenkegel durch.
 
Auf einer Alpstrasse geht es zunächst gegen Vergoda hinunter, bevor wir dann wieder auf einen Wanderweg abzweigen können. Die nächsten 700 Hm geht es steil entlang dem Widenbach-Tobel hinunter. Das viele Laub verbirgt auf heimtückische Weise lose Steine und veranlasst zu vorsichtigem Gehen. In Rüti biegen wir rechts ab, um nicht nach Tscherlach zu gelangen, sondern nach Walenstadt, wo wir doch im Restaurant Churfirste das wohlverdiente Bier geniessen dürfen.
 
 

Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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