Kirche (1570m) - Ein eisheiliger Gottesdienst


Publiziert von AIi , 17. Mai 2016 um 22:44.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:15 Mai 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m

Ein ganzes Wochenende richtiges Sauwetter das gibt es zum Glück nicht allzu oft, doch dieses Pfingstwochenende, passenderweise auch Eisheiligen, wartet mal wieder mit allen Unannehmlichkeiten auf die es so gibt: Samstag Dauerregen, in der Nacht auf Sonntag Schnee bis 1100m und am Sonntag ziemlich kühle Temperaturen und auch immer wieder Niederschlag. Wenigstens eine Tour soll sich an diesem Wochenende jedoch trotzdem ausgehen und so kommt mir beim Überlegen die Kirche in den Sinn, ein kecker Nagelfluhfelsen in den Allgäuern. Freilich lag der alpine IIIer Anstieg zum Gipfel bis zuletzt wortwörtlich auf Eis, eine solche Schlechtwetter-Abenteuertour ist aber allemal spannender als Waldgupfe abzugrasen wie zwei Wochen zuvor bei ähnlichem Wetter.

Los geht es um 8 Uhr morgens am Bahnhof in Immenstadt, wer kann fährt natürlich weiter nach Gunzesried. So schwinge ich mich also aufs Rad, durchquere den noch schlafenden Ort und biege anschließend kurz nach dem Ortsende nach rechts Richtung Ettensberg ab. Über eine kleine Teerstraße geht es nun in ständigem bergauf und bergab Richtung Gunzesried. Kurz vor Erreichen des Dorfes biege ich an ein paar Häusern nach rechts ab (Beschilderung Steineberg) um mir den geringfügigen Höhenverlust hinunter in den Ort zu sparen, als Ausgleich musste ich jedoch ein Stück durch einen Hohlweg schieben, zeitlich also sicher schlechter. 

Nichtsdestotrotz komme ich etwas später an die steile Teerstraße unterhalb der Dürrehorn Alpe, diese ist mir von einer Nagelfluhkettentour vor zwei Jahren noch in Erinnerung geblieben. Immerhin sorgt die ordentliche Steigung dafür, dass mir warm wird während das Thermometer nur mehr zwei Grad anzeigt - Tendenz fallend. Ein kleines Stück oberhalb der Alpe gabeln sich die Fahrwege, ich fahre links weiter Richtung Unterkirchealpe. Nach einer größeren und einer kleineren Furt geht es auf dem gut ausgebauten Fahrweg steil nach oben, bis eine größere Wiese erreicht ist. Am dortigen Wegweiser deponiere ich mein Radl und wandere zu Fuß weiter Richtung Steineberg. Auf ca. 1500m sieht man links (Südwesten) die Kirche mit ihrem Kreuz. Ich verlasse also den Weg und stapfe durch Alt- und Neuschnee auf den Felsen zu. Durch steilen Wald geht es an den Aufbau heran und dann rechtsherum zum Normalweg auf der Nordwestseite.

Dieser führt zunächst ca. 10m in einer Art Verschneidung bergauf (obenraus III-), danach wird auf einem schmalen Band (T4) gequert und es geht über einen kurzen Grat zum Gipfel. Der Fels war natürlich nass und etwas eingeschneit, immerhin aber nicht vereist. So ging der Aufstieg recht gut, runterwärts seilte ich mit einer Reepschnur ab, hier muss ich mir nichts beweisen. 

Zurück zum Radl ging es anschließend identisch, das höchst ungemütliche Wetter und nasse Gliedmaßen senkten die Lust auf weitere Gipfel gegen Null. So fuhr ich also zügig über die steilen Wege nach Gunzesried ab und radelte weiter zum Bahnhof Immenstadt. Tatsächlich schaffte ich es noch pünktlich zum Mittagessen nach Hause...;)

Schwierigkeiten:
Immenstadt - Gunzesried - Unterkirchealpe: T1 L
Wegloser Zustieg zur Kirche: teils steiler Wald, T3
Normalweg Kirche: III- T4 (ausreichend Haken zum sichern vorhanden)

Tourengänger: AIi


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