Ätna: Torre del Filosofo (2920m) + Monte Silvestri inf. (1886m)


Publiziert von Riosambesi , 11. Mai 2016 um 01:42.

Region: Welt » Italien » Sizilien
Tour Datum:10 Mai 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Strecke:6,5km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ab Nicolosi Richtung Etna sud; kostenpflichtige Parkplätze an der Talstation der Seilbahn (6.- €/Tagespauschale)
Kartennummer:openandromaps

`...hätte nicht ein gewaltsam stürmender Morgenwind jeden Schritt unsicher gemacht; wollte ich nur einigermaßen fortkommen, so mußte ich den Mantel ablegen, nun aber war der Hut jeden Augenblick in Gefahr, in den Krater getrieben zu werden und ich hinterdrein.´ (J.W.v.Goethe)

238 Jahre später ist es nicht der Wind alleine, der den Aufstieg in die Gipfelregion zu Europas höchstem aktiven Vulkan behindert. Da der Etna im Fadenkreuz des Massentourismus steht und man Gelegenheitsbergsteiger aus der Gipfelregion fernhalten will, ist der freie Zugang nur bis P2900 erlaubt, wo sich unterhalb des ehemaligen Torre del Filosofo ein relativ junger Flankenkrater befindet. Der weitere Weg darf nur in Begeitung eines Bergführers begangen werden, was nicht für jeden besonders reizvoll erscheint.

Die Zufahrtsstraße zum Etna-Massiv ist für sizilianische Verhätnisse geradezu gigantisch breit, schließlich befördern täglich Dutzende Reisebusse Tausende Touristen zur Talstation der Funivia dell´Etna (ca. 1900m), Parkplätze für Hunderte PKW stehen bereit für ein Bergmassiv, das eigentlich als UNESCO-Weltnaturerbe deklariert ist. Die Seilbahn überbrückt ein eintöniges Lavafeld, das bei der Eruption 2001 entstanden ist, man verliert aber nichts, wenn man das sonst verpönte Transportmittel nutzt (Berg- + Talfahrt 30€), alternativ können diese knapp 600hm auf einer breiten Piste zu Fuß begangen werden.
Von der Bergstation aus sind es etwa 15min. auf angenehm begehbarem Weg Richtung NO, bis ein Pfad nach rechs abzweigt, der entlang des Westhangs zum Kraterrand des Monte Escriva (2650m) führt. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die zentrale Region des Massivs, Rauchfahnen steigen von den Gipfelkratern aus in den wolkenfreien Himmel.
Nach etwa 50hm Abstieg ist man wieder auf dem Hauptweg in Richtung Norden, das Ziel, der Krater vor dem Torre del Filosofo, erscheint bald im Blickfeld. Mäßig steil geht es über körniges Geröll weiter und das in erträglichem Abstand zu der Piste, die von den Geländebussen genutzt wird. Die lärmenden Gefährte bringen Aufstiegsverweigerer bis zu dem kleinen Plateau auf P2900, wo sich die Wege wieder treffen. Von hier aus sind es nur wenige Meter nordwärts bis zu dem großen Krater, auf dessen Rand es zugeht wie in einer belebten Fußgängerzone.
Nach einer Umrundung verlassen wir den Kraterrand an dessen südlichen Ende und steigen in Falllinie den steilen Hang hinab, abfahren trifft es vielleicht eher, denn das Geröll lädt zu schwungvollem Tempo ein. Schließlich trifft diese Route auf den Aufstiegsweg und über diesen geht es zurück zur Bergstation.

Nach der Talfahrt laden in der Nähe des Parkplatzes zwei Ende des 19. Jahrhunderts entstandene Schlackekegel zu einer kleinen Abschlussrunde ein: Der Monte Silvestri inferiore und darunter der kleine Monte Nero. Sie bieten mit ihren kreisrunden Kraterrändern eine willkommene Gelegenheit, das Bergmassiv und das Küstenvorland aus einem weiteren Blickwinkel zu betrachten.

Tourengänger: Riosambesi, coco2000


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