Keine gemütliche Tour zum Chrüzlistock 2717müM


Publiziert von Flylu , 30. Dezember 2015 um 16:01.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Surselva
Tour Datum:27 Dezember 2015
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-UR 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1335 m
Abstieg: 1335 m
Strecke:14,1 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto via Ilanz nach Rueras an der Oberalppassstrasse. Kleiner gratis Parkplatz beim Bahnhof in Rueras

Da ich im Sommer mein Vorhaben ab der Etzlihütte eine mehr tägige Tour zu unternehmen, und auch die Besteigung vom Chrüzlistock nicht durchführen konnte, studierte ich zu Hause erneut die Karte. Diesmal möchte ich aber von Rueras bei Sedrun via Vale Milà zum Chrüzlistock aufsteigen, weiter zur Etzlihütte absteigen, über den Chrüzlipass und via Vale Strem absteigen.

Als ich Sonntagmorgen um 07Uhr 40 beim Bahnhof Rueras angekommen war, war es noch etwas dunkel. Als ich mich bereit machte überlegte ich mir soll ich nun die Schneeschuhe mitnehmen oder doch lieber die Steigeisen da die Schneegrenze recht hoch war ist. Ich entschloss mich dann für die letzteren.

Gleich in der Nähe des Bahnhofes ging es unter der Unterführung durch auf einer geteerten Nebenstrasse hinauf zur Alp Milà, die weiter nach einem kleinen Parkplatz linker Hand und weiter nach ca. 200 Meter in nördlicher Richtung auf einer Fahrstrasse ins Vale Milà führt. Der Weg war gefroren aber Schneefrei und so konnte ich bis auf ca 1700müM ohne Probleme gehen. Ab dieser Höhe begann der Schnee der jetzt hart und gefroren war und ich musste etwas aufpassen dass ich nicht ausrutschte. Weiter hinten im Tal schien bereits die Sonne, die Sonnenstrahlen erreichten mich dann auch etwas später. Das Gelände wurde allmählich steiler und der Schnee tiefer und leider auch weicher. Da aber die Hänge teilweise noch vereist waren und ich den direkten Weg zur Schutzhütte nehmen wollte zog ich meine Steigeisen an und konnte so ohne Mühe die Steigungen überwinden. Kurz vor der Hütte wurde aber der Schnee noch tiefer und ich sank mehrere Dutzend Zentimeter ein.

Auf der Schutzhütte machte ich eine kurze Rast, studierte die Karte und machte mich wieder auf den Weg. Ab und zu sah ich die weiss-roten Wandermarkierungen denen ich dann auch folgte. Der Wanderweg ging steil über ein Felsband hoch und zu dem war der Schnee noch gefroren, jetzt da war ich heil froh dass ich mich für die Steigeisen entschieden hatte, mit den Schneeschuhe wär ich nicht so einfach vorwärts gekommen.

Oben auf der „Plaun Grond“ hatte es relativ viel Schnee der mit der wärmenden Sonne immer weicher wurde. Auch die Markierungen waren nun nicht mehr zu sehen, dies machte aber nichts da ich diesen Weg zur Mittelplatten nicht gehen wollte, und denn ich ja erst auf dem Rückweg nehmen will. Ich versuchte den direkten Weg in Richtung „Lai Selvadi“ zu gehen, das Vorhaben wurde aber immer mühsamer und nervender, da ich immer wieder so tief im Schnee versank dass ich zwischen die Steine trat.

Auf einer Anhöhe suchte ich jetzt den geeigneten Aufstieg zum Chrüzlistock hinauf. Gesucht und gefunden ging anschliessend mein nerviger Aufstieg über den weichen Schnee, holprigen und steinigen Weg weiter. Kurz vor dem Grat der den Nord und Süd Gipfel verbindet stieg ich locker mit meinen Steigeisen den steilen und zum Teil eisigen Hang hoch. Fly ging voran und wie ein erfahrener Berggänger ging er im Zick Zack den Hang hoch, als ich dies beobachtete musste ich schmunzeln. Was für ein genialer Hund!

Mit leichten Kraxeleien über Schnee und vereisten Stellen was den Schlussanstieg erschwerte stieg ich bis fast zum Südgipfel hoch. Kurz vor dem Gipfelkreuz endete mein Versuch denn die Schlüsselstelle war mir zu heikel. An einer geeigneten und sonnigen Stelle haben Fly und ich unser verdientes Mittagessen genossen. Das Wetter war perfekt, auch die Temperaturen waren wie an einem Frühlingstag. Das geniale Panorama und zudem dass wir alleine auf dem Gipfel sind machen es die Strapazen immer wieder Wett, ich spürte aber das mich der Aufstieg Kraft gekostet hatte. Da es bereits gegen 13 Uhr ging musste ich mich jetzt entscheiden ob ich noch zur Etzlihütte absteigen will und weiter meinem Plan folgen soll oder nicht. Da ich für diese Route noch drei bis vier Stunden benötigen würde liess ich es mit schweren Herzen bleiben.

Beim Abstieg vom Chrüzlistock folgte ich der Aufstiegsroute machte aber weiter unten noch einen kleinen Umweg um doch noch ins benachbarte Tal zur Etzulihütte zu schauen mit der Hoffnung doch noch mein Vorhaben zu ausführen zu können. Ich querte einen Hang in Richtung Mittelplatten, aber als ich den Aufstieg zum Übergang sah, habe ich mich definitiv für den direkten Abstieg entschieden.

Der Abstieg zur Schutzhütte durch den immer weicheren Schnee, Temperatuten an der Sonne mit mindestens 18 Grad, wenn nicht sogar wärmer wurde noch anstrengender und immer wieder das Treten zwischen die Steine. Nach der Schutzhütte kam ich weiter unten glücklicherweise in den Schatten, trotzdem war der Abstieg eher Mühsam. Als ich dann die Schneegrenze hinter mir hatte und auf einen aperen Weg hoffte, der sich aber so matschig und feucht zeigte, war ich dann nur noch froh auf der Fahrstrasse weiter zu gehen zu können, um dann um 15Uhr40 beim Auto anzukommen.

 
Fazit:
Die Tour war einfach T3, nur das Besteigen des Südgipfels ist mit der nötigen Vorsicht zu begehen T4+, denn man aber eher im Sommer als im Winter macht. Der Nordgipfel ist im Winter für Skitouren oder Schneschuhläufer besser geeignet.  Da es viel zu wenig Schnee hatte und die Temperaturen zu hoch waren war das Gehen eher mühsam. Auf dem Gipfel geniesst man jedoch ein geniales Panorama. Die Tour wäre als Schneeschuhtour gedacht

An diesem Tag herrschte eine geringe Lawinengefahr
 
 
 

Tourengänger: Flylu


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