3 Tage rund um die Etzlihütte - Jahresende und Neujahr


Publiziert von Nicole , 2. Januar 2014 um 14:47.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Surselva
Tour Datum: 1 Januar 2014
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-UR 
Zeitbedarf: 3 Tage
Strecke:siehe im Text
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Wir fuhren ab Chur Richtung Distentis/Sedrun nach Rueras. Es hat wenige (ca. 5) Parkplätze beim kleinen Bahnhof in Rueras oder aber im Dorf ein öffentlicher Parkplatz - gebührenfrei
Unterkunftmöglichkeiten:www.etzlihuette.ch Ein herzliches Dankeschön an Doris und René wie auch an das flotte Hüttenteam - es war grandios!
Kartennummer:256 S Disentis/Mustér

Es hat bereits Tradition - mit Lisbeth die Tage um Silvester mit Skitouren zu verbringen. Als Wiederholungstäterinnen, dieses Mal entspannt geführt, mit viel Sonnenschein rund um die Etzlihütte und einigen stiebenden Schwüngen in weisser Pracht. Gibt es was Schöneres im alten / neuen Jahr...! :-)

30. Dezember 2013 - Aufstieg: 1105 HM / Abfahrt: 500 HM

Der Ausgangspunkt wurde anhand der prekären Lavine nsituation südseitig auf Rueras anstatt Bristen verlegt. Zeitig chauffierte uns Lisbeth sicher ins Surselva, eingerechnet mit einem braunen Heissgetränkstopp versetzt mit Milchschaum in einem äusserst nett bedienten Restaurant in Rueras. Nicht wissend, dass es wenige Parkmöglichkeiten beim kleinen Bahnhof gab, parkierten wir gebührenfrei beim öffentlichen Parkplatz und liefen die ca. 8 Minuten hoch zum BH. Mit Verspätung und von Andermatt kommend trafen die Tourenteilnehmer und der Bergführer ein. Nach der üblichen Begrüssungszeremonie - ich kann mir die Namen eh nie merken :-) - liefen wir so um 11 Uhr los ins Val Milà (Route 872b).

Wie wir später erfuhren, hat der Hüttenwart René mit einem Gast die Spur angelegt, welche östlich des Baches verlief zur Alp Mila und weiter über eine kurze Steilstufe hoch auf Plaun Grond und schlussendlich zur Mittelplatten ca bei P2487 führte. Auf dessen begrüsste uns unsanft ein eisiger Wind, welcher uns bis ins Knochenmark durchfror. Die längere Wartezeit bis alle zur nordseitigen Abfahrt parat waren, tat den Rest zum gefühlten Innenleben eines Tiefkühlers dazu...brrrrr.

Ich stellte mich als Besenfahrerin zur Verfügung und empfand nicht wirklich, beim durchpflügten Hang mit windgepressten Pulver, Abfahrtsfreude. Bei Müllersmatt galt es nochmals anzufellen und bei anhaltendem, eisigem Wind zur Etzlihütte aufzusteigen. Herzwärmend wurden wir von Doris, Renè und der Crew empfangen. Wie Hauskatzen schmiegten wir Frauen uns um und auf dem eingeheizten Speckofen und schnurrten nach einer Weile zufrieden bei Hütten-Kaffi.  http://www.etzlihuette.ch/besonderheiten/index.html

Unsere 10-köpfige Gruppe mit zwei weiteren Skitürler waren "noch" die einzigen Gäste. Anhand der Lavinensituation wurde gar kurzfristig entschieden überhaupt über Silvester zu öffnen - ein Glück für uns alle! In der Silvesternacht war die Hütte dann voll besetzt und die Stromversorgung stiess an ihre Grenzen. Die Nacht war kalt und trotz Primaloft-G ilet fand ich keine Wärme...


31. Dezember 2013 - Aufstieg und Abfahrt ca. 700 HM

Ohne Hetze und gemütlich "zmörgala" so kann der letzte Tag des alten Jahres starten. Gemeinsam entschieden wir uns zur Pörtlilücke und den Pörtlizwächten zu gehen. Ab der Hütte erwartete uns ein sanft kupiertes Gelände, beginnend schattig dann aber bei strahlendem Sonnenschein in etwa des Sommerweges (Route 881a). Auf Höhe Hubel P2416 konnten wir gut in den steileren Aufstieg zur Lücke einsehen. Sofort war mir klar, dies ist zu heikel und unser Bergführer Hanspeter sprach es aus. Nach einer kurzen Besprechung entschieden wir südseitig ins Spillauischrotten aufzusteigen, heiss besonnt und hechelnd wie auf einer Frühjahrstour. Fast zuhinterst platzierten wir uns zum Outdoor-Lunch, genossen, sonnten und freuten uns auf die sichtlich tolle Abfahrt in bester Schneequalität :-)....jeeepiii-ei-jeehh...

Und so stieben 10 Spuren aus dem Spillauischrotten Tal hinaus, sausten zwischen Hubel und Hinter Spillaui durch zum Spillauisee hinunter mit eingefrorenem Dauergrinsen im Gesicht - DAS WAR ABFAHRSFUN PUR! Das kurze "Stöcklen" auf dem See, bis es nochmals mit einer schönen Abfahrt nach Unter Felleli ging, nahmen wir in Kauf. Der letzte Jahrestag war noch jung und die Sonnenstunden dieser Tage zu kurz, somit fellten wir nochmals auf und stiegen Richtung Stöckli, südseitig des Rossbodenstocks hoch. Der aller letzte Sonnenstrahl wurde ausgekostet bis es abfahrend zur Etzlihütte galt.

...und nun starteten die kulinarischen Hochgenüsse mit beginnend und wärmendem Glühwein, einem ausladendem Apéro-Buffet, Vorspeisenteller, Suppe, Salat und einer gigantischen Auswahl für ein Fondue Chinoise. Hier wurde aus den Gastronomie-Tiefen alles ausgeschöpft und dies in einer SAC-Hütte. Hochachtung und Dankbarkeit für diese Leistung - so kann der letzte Tag des Jahres enden...


1. Januar 2014 - Aufstieg: ca. 700 HM / Abfahrt: 1240 HM

Mit einer zusätzlichen Wolldecke war die Nacht erträglich wärmer und ich schlief wie ein Mungg :-). War es noch eine Überraschung, dass es Lachs und Rühreier zum Frühstück gab?!! Wir starteten, mit kurzer Abfahrt nach Müllersmatt, den Aufstieg zur Mittelplatten. Hanspeter beherrscht sein Berufshandwerk und zog eine angenehm steigende Spur in den durchpflügten Hang. Ankommend bei der Mittelplatten gingen wir auf dem Grat zu den markanten Strohmmasten hin und querten abfahrend oberhalb Plaun Grond in Richtung nördlich zu den Lai Selvadi hin.

Zusammen mit etlichen Übernachtungsgenossen schlurften wir zum wohl einzig vertretbaren Gipfel - dem Chrüzlistock (Route 872a) - hin. Zwischen den beiden Gipfeln (P2709 und P2717) fanden wir auch noch Platz für unser Skidepot und stapften zum südlicheren Gipfelpunkt P2717. In der Abfahrt konnte ein Jeder nochmals seine Schwünge ziehen und zügig durch das Val Milà "powderful" rauschen und standen am frühen Nachmittag wieder am Bahnhof in Rueras.

Weiter...höher...risikoreicher...dies sind nicht meine Ambitionen für dieses Jahr. Grenzen akzeptieren, Bauchgefühl horchend, Stille und Einklang, eintauchend in die Natur mit all ihren Facetten und Herausforderungen. Den Blick schweifen lassen über eine Gipfelparade mit Ehrfurcht und Dankbarkeit. Mit diesem Bericht und Worten wünsche ich allen Gleichgesinnten ein für sich selbst findendes, beglücktes 2014 :-)



Tourengänger: Nicole


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Kommentare (5)


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Vauacht hat gesagt:
Gesendet am 2. Januar 2014 um 20:38
Also beim Wetter konntet Ihr Euch aber wahrlich nicht beklagen...Hammer! (Und beim Essen auch nicht :))

Grüsse

Nicole hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Januar 2014 um 20:53
JA und JA....war sehr entspannend, hät dir/euch bestimmt auch gefallen ;-)

TeamMoomin hat gesagt: Da
Gesendet am 3. Januar 2014 um 19:24
habt Ihr euch ja einen super Übergang ins 2014 gesucht und gefunden!
Wünsche dir ein schönes 2014 und viele tolle und unfallfreie Touren.

Lg Oli und Moomin

Nicole hat gesagt: Das
Gesendet am 4. Januar 2014 um 12:00
war genau richtig, lieber Oli mit Moomin :-)

Bin gespannt was ihr beide euch für dieses Jahr so ausgedacht habt und an welchen schönen Bergmomenten ich lesend teilnehmen darf ;-) und immer wieder heil nach Hause kommend - natürlich!

Herzlichen Gruss
Nicole

TeamMoomin hat gesagt: RE:Das
Gesendet am 4. Januar 2014 um 18:12
Dieses Jahr werden wirs nehmen wies kommt, klar haben wir gewisse Wünsche aber mal schauen was sich realisieren lässt.
Und sicherlich einen Traum im Ausland darf ich mir auch erfüllen..... :-)

Lg oli und Moomin


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