Die Wallmauer über dem Rhein, von Wehr nach Säckingen


Publiziert von Kik , 4. Dezember 2015 um 11:07.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum: 2 Dezember 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zug Basel Bad. Bhf - Schopfheim, Bus Schopfheim-Wehr
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bad Säckingen -Basel Bad. Bhf
Kartennummer:Rheinfelden 1048, Laufenburg 1049

Auf der LK Rheinfelden zieht eine schwarze Linie mehr als 3 km durch den waldigen Westhang  des Hotzenwaldes über der Stadt Wehr, beschriftet mit Wallmauer. Diese soll gemäss Schwarzwaldverein bereits bei den "Basler Kriegen" (für CH: Schwabenkriegen) Ende des 15. Jahrhundert als Verteidigungslinie gedient haben. Meine Erkundung, was noch davon zu sehen ist, baute ich in die Wanderung von Wehr nach Säckingen ein.  

Bei der Kapelle St. Wolfgang am nördlichen Ende von Wehr beginnt der Wanderweg zur Burg Bärenfels. Diese Burg wurde von den Rittern der Burg Bärenfels ob Angenstein BL übernommen, nachdem ihre Stammburg durch das grosse Basler Erdbeben im Jahr 1356 zerstört worden war. Hier steht noch ein imposanter Turm, auf dem der Blick über das Wehratal, zum Jura und, gemäss Panoramatafel, vom Ritzlihorn bis zum Wildstrubel reicht. Nachdem sich meine Augen an den gleissenden Dunst gewöhnt hatten, sah ich wirklich die Silhouetten von Schreckhorn und Finsteraarhorn.

Hinter der Burg querte ich in den schattigen Fischergraben, wo eine Gedenktafel an die Zerstörung der drei Steineckhöfe durch eine Lawine 1860 erinnert, heute kaum vorstellbar. Beim Rüttehof oben beginnt der blau markierte Pirschweg. Er führt mehr oder weniger entlang der Wallmauer. Ein erster grosser Granitblock weist ein eingemeisseltes Kreuz und ein Dreieck auf,  weitere Granitblöcke in einer Reihe lassen sich unter Fallholz, Brombeeren und jungen Buchen vermuten. Der Weg senkt sich, die Blockreihe wird undeutlich, könnte auch natürlichen Ursprungs sein. Eigentlich würde ich ja eine Schutzmauer auch nicht mitten im Steilhang sondern weiter oben bauen. Kaum gedacht, schau ich nach oben und tatsächlich, 20 m über mir sind deutlich Steine übereinander geschichtet. Ich arbeite mich hoch und da ist sie wieder, die Mauer, mit etwa 2 m breitem Graben oder Weg dahinter. Ich folge ihr nun möglichst. Sie ist nicht immer hangparallel, steigt manchmal recht steil schräg ab oder auf oder verliert sich bei einem Tälchen. Manchmal sind die Flächen gegen den Weg behauen. Meist besteht der Wall aber aus runden Blöcken, oft stark überwachsen. Der Wanderweg liegt teils höher, häufiger tiefer, zum Beispiel bei den Klingenfelsen, einem seltsamen Felsturm, der nach einem bekannten Ritter und Minnesänger benannt ist.
Die Sucherei und das Vorwärtskommen auf dem überwachsenen Wall und im mit Fallholz gefüllten Graben brauchen recht viel Zeit, aber immer wieder tauchen schön gefügte Mauerabschnitte auf. Nach der Strasse Wehr - Bergalingen hört sie auf.

Dann folgte ich dem Wanderweg zum Solfelsen. Da, in einem Eichen-Haselhain hats doch wieder eine solche Steinmauer! Ich seh überall nur noch Wallmauern. Aber es sind natürliche Felsen, die zum Naturdenkmal Solfelsen gehören. Eine natürliche Steinbank bietet hier eine wunderbare Aussicht über den Rhein. Danach führt die Route über die sonnige Höhe Gaisberg, unter den grossen Hochspannungsleitungen durch, an denen gerade gearbeitet wird. Nach Punkt 736.8 folgte ich leider dem Wanderweg zum Rötlekopf, der lange auf dem Teersträsschen via Günnenbach verläuft. Wohl schöner und kürzer wäre der Weg vom Holzplatz am Waldrand der langen Rüttenen zu den Jungholzer Felsen und danach das Schöpfebachtälchen hinunter. Die prächtige Aussicht auf dem Rötlekopf über die Rheinlandschaft, die sonnenbeschienenen Holzbänke und das schöne Licht versöhnen mich mit der nicht ganz idealen Wegführung. 

Ein Jogger empfiehlt mir den steilen Direktabstieg über die Felskante hinab zum Bergsee. So kommt noch kurz eine alpine Note in die Wanderung. Die Abendstimmung am Bergsee ist zauberhaft. Der Franz Müller Weg führt von hier direkt nach Bad Säckingen, unten über die Wiesen des Krankenhauses, dann dem Bach entlang durch den Stadtpark und direkt zum Bahnhof.

Ohne der Wallmauer möglichst zu folgen und mit dem direkteren Weg zum Rötlekopf hätte ich sicher 1 Std. weniger gebraucht.

Tourengänger: Kik


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Kommentare (2)


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Mo6451 hat gesagt: Wallmauer
Gesendet am 4. Dezember 2015 um 18:51
Danke für den Tipp. Die Tour habe ich mir gespeichert und werde sie bei Gelegenheit einmal erwandern.

LG
Monika

Kik hat gesagt: RE:Wallmauer
Gesendet am 4. Dezember 2015 um 22:42
Am besten, wenn die Blätter an den Bäumen und die Brombeeren noch nicht zu dicht sind. Viele Grüsse
Kik


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