Zigerweg


Publiziert von Kanu , 25. November 2015 um 17:48.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum: 8 November 2015
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 7:00
Strecke:Seilbahn Chilcherberge - Öfitalberg - Strängmatt - Ronen - Öfeli - Nasen - "Zigerweg" - Uf den Bielen - Riedersegg - Rüteliwald - Seilbahn Chilcherberge
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem PKW bis Silenen, dann mit der Seilbahn hoch nach Chilcherberge.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Siehe Ausgangspunkt.

Ein Wochenende diese schönen Herbstes konnten wir zumindest nutzen!

Aufgrund der kurzen Tage war klar, dass wir mit begrenzten Zeitreserven klar kommen mussten, wenn wir nicht allzu früh los wollten.

Der Zigerweg in den Flanken des Rinderstocks war schon lang auf meiner Wunschliste und somit war für diesen Tag der Weg das Ziel (was er ja immer ein bisschen sein sollte).

Mit der Seilbahn von Silenen nach Chilcherberge fuhren wir in die ersten Sonnenstrahlen und konnten dann auch sofort die Jacken ausziehen. Von der Bergstation ging es ein kurzes Stück in Richtung Seewli-Alp bergauf, bis der Wanderweg in Richtung Schwandi abzweigt.
Ab hier folgt das schön angelegte Weglein mit wenig Auf und Ab den Hängen des Pfaffen. Immer wieder müssen steile Schutt-Runsen gequert werden, gelegentlich verweisen Schilder auf die Gefahr durch Steinschlag. Es gibt jedoch auch mehr als genug ruhige Abschnitte, auf denen man die Aussicht ins Reusstal genießen kann.

Beim Erreichen des Öfitals biegt der markierte Weg talabwärts ab, geradeaus führt eine Wegspur in ein großes Geröllfeld.
Hier ist Vorsicht und schnelles Gehen sehr ratsam: Das Geröll zeigt deutliche Spuren von Steinschlag!
Eine Spur mit blauen Markierungen führt durch dieses Geröllfeld.
Tatsächlich haben wir zu späteren Zeitpunkten immer wieder Steinschlag in diesem Bereich beobachtet. Im Nachhinein wäre vielleicht eine Umgehung dieses Abschnittes entlang dem markierten Bergweg zu empfehlen.

Danach geht es wieder sanft ansteigend durch Wiesen und Wälder bis Strängmatt.
Hier verließen wir den Weg nach Schwändli und folgten der wenig ausgeprägten Spur in Richtung Ronen. Zu Beginn mussten wir den Weg ziemlich suchen, erste später werden die Spuren eindeutiger und es gibt dann auch gelegentlich Markierungen. Der Weg steigt im Wald immer steiler an und mündet kurz vor der Alp Ronen auf den gut erkennbaren Weg von Schwändli her.

Vorbei an der Alp Ronen geht es dann immer noch recht steil hinauf zur Alp Öfeli. Durch den fehlenden Wald wurde es hier trotz der Jahreszeit doch recht warm, aber die schöne Landschaft in diesem Abschnitt entschädigte dafür mehr als genug.

Nach einer Pause bei den Hütten von Öfeli folgten wir dann noch ein kurzes Stück dem Wanderweg in Richtung Stich, bevor die Spur in Richtung Zigerweg abzweigt.
Zuerst führt die Spur sehr undeutlich durch Wiesen, hier gibt es vermutlich mehre Varianten. Sobald man aber das Geröllfeld unter den Felswänden des Rinderstocks erreicht gibt es eine gut erkennbare Spur, die zum Geländeabsatz Nasen führt.

Ab hier beginnt der anspruchsvolle Teil des Zigerwegs!
Man taucht ein in die steilen Wände des Rinderstocks und wird den Tiefblick ins Reusstal für eine Weile nicht mehr los.
Der Weg an sich ist sehr schmal, aber theoretisch nirgends schwierig, würde er stellenweise nicht spektakulär nah am Abgrund verlaufen. Somit ist der Zigerweg meiner Meinung nach eher eine psychische als eine physische Herausforderung.

Nachdem man einen ersten Felsabsatz mit Hilfe einer Leiter überwindet quert man mehre Talkessel in den Flanken des Rinderstocks. Da der Weg wohl nicht allzu oft begangen wird liegt relativ viel Geröll auf der schmalen Spur, welches erhöhte Aufmerksamkeit erfordert, denn Ausrutschen ist hier verboten!

Bei den zur Zeit unserer Begehung herrschenden trockenen Verhältnissen ging es jedoch ganz gut, bei Nässe würde ich vom Zigerweg absolut abraten.

Schön ist, dass es zwischendrin immer wieder Absätze gibt, auf denen man sogar ganz bequem rasten kann.

irgendwann erspäht man dann die Hütten von Uf den Bielen, und ab da wird auch das Gelände etwas freundlicher. Trotzdem sollte man auch hier immer noch vorsichtig sein, der Pfad ist immer noch schmal und unterhalb geht es teilweise immer noch weit nach unten...

Aber alles geht ja mal vorbei, und so konnten wir kurz darauf oberhalb der Alphütten eine längere Pause einlegen. Unter uns das Seewli, dahinter das Schwarz Stöckli, alles von der abendlichen Sonne beleuchtet: Top!

Mit untergehenden Sonnen machten wir uns dann auf den Weg ins Tal. Diese zieht sich dann aber noch etwas, und nachdem wir am Pfaffen und der Abbiegung zum Hexensteig vorbei waren holte uns die Dunkelheit ein. Die steilen Passagen haben wir aber noch bei guter Sicht geschafft, und für den Weg durch den Rütiwald bis zur Bergstation Chilcherberge kamen wir noch ohne die Stirnlampen aus.

Bis wir bei der Bergstation ankamen war es aber tatsächlich stockdunkel, und so waren wir mehr als froh, als der freundliche Seilbahnwärter uns durch die Dunkelheit nach unten gleiten ließ.
So blieb uns der steile Abstieg im Schein der Stirnlampen erspart!

Die Fahrt mit der Seilbahn durch die Nacht war dann auch ein würdiger Abschluss für einen tollen Tag.

Tour mit Lars und Nikita.

Tourengänger: Kanu, Lars_82


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T4- K2+
20 Sep 15
Hexensteig & Seewli · Bombo
T5+ K2+
15 Jun 17
Hexen und Ziger · Fraroe
T4+ K2+
1 Okt 17
Hexensteig & Seewli · asus74
T2 K4
23 Okt 16
Hexensteig + Seewli · Stijn
T3
26 Aug 09
Seewligratlauf · fuemm63
T5
15 Aug 18
Über ds wisse Stöckli zum blaue Seewli · Voralpenschnüffler
T3+ K3
2 Okt 10
Pfaffen und seine Hexe · shuber

Kommentar hinzufügen»