Gelenkscharte 2724m - Der Sommer ist zurück

Der äußerst milde Herbst lädt förmlich ein und beschert sommerliche Temperaturen. Schon beim Start krempeln wir Arme und Beine hoch und der Schweiß beginnt trotzdem zu fließen. An der Tratteralm folgen wir den Viehspuren hinauf zum Stabeler Höhenweg. Die Abkürzung spart uns ein wenig Zeit, aber die Hitze bremst unsere Schritte. So lassen wir es gemächlich angehen und genießen das herrliche Gelände. Letzte Enziane und eine Gamsherde lassen uns immer wieder verweilen und staunen. Über dem Moosboden quert der Steig rechts hinauf. Erste Schneereste und eine versicherte Stelle können uns zunächst nicht aufhalten. Doch weiter oben macht sich die Wärme unangenehm bemerkbar, der Schnee weicht auf und wir brechen tief ein. Auf ca. 2650m, ein Stück unter der Gelenkscharte finden wir ein nettes Plätzchen in der Sonne und beenden unseren Ausflug, bevor er zur Schinderei wird.
Beim Abstieg statten wir der Schöllberg Göge einen Besuch ab, hier hat man vor Jahren vorgeschichtliche Kultgegenstände ausgegraben. Die Wissenschaftler rätseln noch immer über den Zweck der überdimensionierten Holzlöffel. In jedem Fall spürt man die Energie dieses magischen Ortes, im Schatten des mächtigen Turnerkamps. Zurück zur Gögealm gilt es ein reißendes Bächlein zu überwinden, was den Verfasser des Berichtes zu einem unfreiwilligen Sitzbad einlädt. Mit Wasser in den Schuhen und nassem Hosenboden trotten wir zurück nach Weissenbach, so endet der Tag in der sommerlichen Wärme doch noch mit einer nicht ganz willkommenen Abkühlung.