5. Hornspitze 3109m - Speedskimountaineering


Publiziert von georgb , 14. Februar 2015 um 22:03.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 2 März 2013
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bruneck-Sand-Luttach-Weisenbach
Kartennummer:tabacco Sand in Taufers

Während für uns der Aufstieg zur 5. Hornspitze ein ernstzunehmendes und kräftezehrendes Unternehmen darstellt, ist es für andere kaum mehr als eine Trainingseinheit. Wir starten bewusst gemächlich, um die Kräfte einzuteilen, derweil kommt uns der erste Abfahrer schon nach einer halben Stunde entgegen. Wir lassen uns aber nicht beirren, steigen mit gebremstem Schaum weiter, energiesparend, schließlich wollen wir den Gipfel erreichen.
Im Fünfminutentakt ziehen die Mitstreiter an uns vorbei, mit Trinkflaschenhalter und kanarienvogelbunten Rennanzügen. Wir sind die Einzigen, die gelegentliche Pausen einlegen. Es tut beinahe weh, wie achtlos die meisten durch diese erhabene winterliche Bergwelt hetzen. Mit Mühe versuche ich bei mir zu bleiben und das Treiben um mich herum zu ignorieren. Muss ich auch, denn der Aufstieg wird immer steiler und bringt mich an meine konditionellen Grenzen, im Gegensatz zu allen anderen!? Die Verhältnisse sind heute gut, wir erreichen mit Ski das Gipfelkreuz. Eigentlich sind wir hier auf der 6. Hornspitze, denn die Skitour endet üblicherweise auf dem Vorgipfel der 5. bei 3109m. Der gut 30 Meter höhere Hauptgipfel wird kaum betreten. Während wir die wohlverdiente Rast genießen, geht es um uns herum meist um Aufstiegszeiten und wer, wo, wann, heuer schon gewesen ist. Wir erblassen vor Neid, wo sind wir hier gelandet? Dabei haben wir uns für einigermaßen trainiert gehalten.
Fast vergessen wir, ehrfurchtsvoll in die Runde zu blicken. Die gewaltigen Zillertaler 3000er um uns herum, ein prachtvolles Schauspiel! Wir sind die letzten bei der Abfahrt, auch die geht noch einmal kräftig in die Oberschenkel. Wir zwingen uns zu einer Rast auf dem Großen Moosboden, fast scheint das Gerenne ansteckend zu wirken. Durchatmen, jetzt erst nehmen wir die Sonne wahr und beginnen zu entspannen. Niemand ist mehr unterwegs, Ruhe kehrt ein unter der Hornspitze und auf den letzten Schwüngen an der Gögealm vorbei bekommt die weiße Landschaft ihre Würde zurück.
Auch der Parkplatz ist wieder leer, als hätten wir das alles nur geträumt.

Tourengänger: georgb


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