Tolle Hochtour, voll alpin, Fels, Eis! Verhältnisse haben sich in den letzten Jahren wohl stark verändert!!!
Von St. Leonhard auf die Arzler Alm, weiter auf Steig markiert, später noch Steigspuren ins Totenkar. Hier trifft man auf den sterbenden Totenkarferner. Spaltig, Steigeisen an. Bei ca. 2600 m sieht man rechter Hand (N), dass sich ein Geröllkar öffnet. Hier vom Gletscher weg in dieses Kar und westl. schräg empor. Anfangs gut über Stufen, Fels, später Geröll zu jetzt sichtbaren Sattel zwischen Totenkarköpfl und Rofele. Zuletzt steil auf diesen Sattel. Hier ca. 3050m, phantastischer Standort.
Wir wollten auf dem Weg der Erstbegeher über die Südwand ansteigen. Lt. AV Führer Dr. Klier als Schwierigkeitsgrad II ausgewiesen. Also Anstieg südlich über das große Firn/Eisfeld zu den Felsen. Hier schien uns ein Weiterkommen unmöglich, das Eis ist soweit abgeschmolzen, dass sich die Route komplett verändert hat. Siehe dazu das Bild, das ich beigelegt habe, mit den möglichen Süd-Anstiegen.
Also nächste Route zur Südrippe. Im Führer als schöne Ausweichroute zur steinschlaggefährdeten Eisrinne, bezeichnet III. (Die Rippe trennt das große Firnfeld von der Eisrinne). Westl. queren über das Firnfeld, schnell auf die Südrippe. Anfangs I und II, gut gestuft, relativ fest. Später steiler mit Stellen III, einzelne alte Zwischenhaken. Ganz oben Ausstieg luftig, mehrere Möglichkeiten. In wenigen Metern zum Gipfelkreuz. Super Grat! Kletterlänge Südrippe ca 200 HM.
Abstieg dann über die Eisrinne. Zu dieser Jahreszeit (Ende August) nahezu eisfrei, nur einzelne Eisstellen. Sonst erdig und brüchig, mit anständigem Potenzial zu Steinschlag. Wenn sich oben ein Stein löst, gleicht diese Rinne einem Kanonenrohr! Also schauten wir, dass wir so schnell wie möglich wieder auf die Südrippe herausqueren konnten.
Zum Abschluss kann man noch das Totenkarköpfl mitnehmen, in wenigen Minuten über den Nordrücken auf den höchsten Punkt und die gesamte Rofele Südwand nochmal studieren.
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