Piz Turba und Piz Piot


Publiziert von Frangge , 3. September 2015 um 20:20.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Avers
Tour Datum:29 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m

Mittlerweile war es das dritte Mal, dass ich mir zum Geburtstag eine Hütte in den Bergen gemietet und mit Kollegen das Wochenende an einem wunderschönen Ort verbracht habe. Dieses Jahr hat es uns nach Juf verschlagen, und das Wetter war deutlich besser als bei den letzten beiden 'Berggeburtstagen'.

Mit dem grösseren Teil der Gruppe ging es am Samstag von Juf auf den Piz Turba und den Piz Piot.

Gestartet sind wir um etwa halb neun und haben schnell das höchstgelegene Dorf Europas hinter uns gelassen. Zunächst auf dem rot-weiss markierten Weg flach ins hinterste Tal hinein haben wir schon Sicht auf unser erstes Ziel. Wir folgen dem Weg Richtung Fuorcla da la Valetta und queren dann zur Forcellina.

Dort hat es dann Wegspuren und Steinmänner in Richtung des Piz Turba. Wir steigen zunächst recht sanft an, verlieren und finden die Spuren wieder. Was für eine Mondlandschaft! Wir steigen in einem Meer aus Schutt dem Westgrat entgegen, auf dem wir dann die letzten Höhenmeter bewältigen. Oben sind wir weder die ersten, noch werden wir die letzten dort sein. Dennoch sind wir deutlich schneller unterwegs, als ich bei der Grösse der Gruppe von neun Personen erwartet hätte. Da kann man sich doch locker eine ausgiebige Gipfelpause gönnen!

Nach einer Stärkung aus dem Rucksack und dem ausgiebigen Bestimmen der Gipfel um uns geht es dann irgendwann weiter. Auf dem weiteren Weg zum Piz Piot über das Juferjoch begleitet uns eine phänomenale Fernsicht bis ins Monte Rosa Gebiet und in die Berner Alpen. Erst nach und nach kommen weit im Westen Wolken auf, die aus einer fünf-Sterne Fernsicht ein viereinhalb-Sterne Fernsicht machen...

Auf etwas über 2900hm weichen wir dann teils etwas in die Nordflanke aus, da der Grat teils etwas zu sehr ausgesetzt ist. Es hat kaum erkennbare Wegspuren. An einer Stelle kommen wir wieder nahe an den Grat und können südlich von uns tief drunten ein paar Steinböcke beobachten. Etwas später laufen wir wieder auf spärlicher Vegetation, der Grat wird breiter und wir haben auf beiden Seiten viel zu schauen.

Am Jufer Joch treffen wir dann endgültig die Entscheidung, dass alle mit auf den Piz Piot gehen. Die Abkürzung von hier abzusteigen wählt niemand. Das auch, weil die nördliche Flanke, die weiter oben zum Rücken wird, von hier weit harmloser erscheint, als dies vom Piz Turba den Anschein gemacht hat. Meist ist das Geröll recht fest und der Anstieg weniger steil (immer noch genug um Schweiss zu treiben) als gedacht.

Auf dem Piz Piot windet es dann doch ziemlich und es bilden sich die ersten kleinen Nachmittagswolken. Aber wirklich nur sehr kleine. Eigentlich hatten wir ziemlich perfektes Wetter...

Der Weiterweg zum Nordwestgipfel des Piz Piot gestaltet sich recht einfach. Im Abstieg von dort weichen wir einmal auf knapp unter 3000m links in die Flanke aus. Wir umgehen einen Felskopf im losen Schutt, das Gelände hat zwar nicht allen behagt, war aber doch recht gut zu gehen. Im weiteren Abstieg ins Piotjoch haben dann die Schuhe was wegstecken müssen: Schuttsurfen war angesagt. Schön knieschonend und flott - auch so ein Gelände hat Vorteile!

Ab dem Piotjoch ging es dann wieder komplett weglos links des Baches erst durch das Geröll, dann recht steil in die Wiese. Dort lässt sich vermutlich ein etwas besserer Weg finden. Schnell ist die Talsohle erreicht und die der Füsse fängt langsam an, etwas zu brennen. Also nichts wie zurück nach Juf, zur verdienten Dusche, einem kalten Bier und heissen Grilladen!

Die Tour wird mir wohl unvergesslich bleiben. Nicht nur der Tour selbst wegen, die an sich schon ein Highlight war, sondern vor allem, weil das Wochenende mit meinen Kollegen rundum gelungen war, wir eine klasse Zeit hatten und alle eine wunderbare Zeit in Juf hatten.

Tourengänger: Frangge


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