Überschreitung Cima di Castello: von der Albigna- zur Fornohütte
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Als höchster Gipfel im Bergell - nur übertroffen durch den allgegenwärtigen Monte Disgrazia - erhält die Cima di Castello erstaunlich wenig Aufmerksamkeit. Auf dieser Plattform repräsentieren das je zwei deutsch- und italienischsprachige Berichte.
Nun, von der Schweizer Seite ist der Berg nicht ganz billig zu haben: Will man oben stehen, ist eine technisch einfache, aber längere Hochtour mit Übernachtung in der Forno- oder Albignahütte zu absolvieren. Wir wechseln auf dieser Tour von der Albigna- zur Fornohütte, wobei so der heikelste Teil der ganzen Tour zum Schluss folgte...
Klassische Hochtour mit allem drum und dran - und einem ernüchternden Finale
Von der Albignahütte gehts wie schon tags zuvor zum Bach hinunter, über die improvisierte Brücke und dann am Westfuss der Punta da l'Albigna auf einer Wegspur (Steinmänner) steil aufwärts. Weiter in Moränengelände unter der Südwand zur geröllübersähten Gletscherzunge, ca. 2h, T4. Auf dem Gletscher gehts durch ein weites Becken in eine heute harmlose Spaltenzone um 3000m. Noch ein weiteres Becken und man ist praktisch schon in der Bochetta dal Castell. Kurz über Felsblöcke gelangt man in einen Windkessel, hält sich links zu einer Steilstufe, um danach wieder rechts zum Gipfelgrat zu gelangen. Dieser ist einfach (WS) und kurz, hat aber einen Absatz drin, den man im Aufstieg am besten links (östlich) auf einem bequemen Band umgeht. Oben wartet die Gipfelmadonna, die nach Italien - wohin sonst? - blickt. Diesen Aufstieg hat
Tschiin76 ebenfalls beschrieben.
Im Abstieg erklettert man den Absatz (II+) bequem und gelangt auf der Aufstiegsroute zurück zur Bochetta dal Castel. Nun erst flach, dann in steilerem Firn (max. 40°) zum Passo dal Cantun. Jenseits hinunter, in einem Bogen zum Felsband auf 3200m. Etwa beim "C" des Schriftzugs hats einen gut sichtbaren, grossen Block mit Schlinge/Maillot zum abseilen; je nach Schneelage 10-20m. Weiter navigiert man in den grandiosen Kessel unter den Torroni hinein, die riesigen Spalten umgehend, generell in südöstlicher Richtung. Sodann hinunter auf den flachen Fornogletscher, ganz hinten auf 2700m. Jetzt muss nur noch eine gemütliche 5-km Gletscherwanderung genossen werden, man dreht sich hier auch gerne öfters um ;-)
Auf dem Anstieg vom Gletscher zur Hütte dann die Ernüchterung: zwar finden wir wie erwartet die riesigen blauen Markierungen, die auf ca. 2300m steil ins Moränengelände hinaufführen. Weiter oben gelangen wir in immer heikleres, sehr instabiles Gelände mit tonnenschweren Blöcken - hier muss vor kurzem ein veritabler Felssturz stattgefunden haben, die berühmte Leiter hängt unerreichbar 3m ab Boden... wir finden nach einem nicht ganz unproblematischen Rückzug eine Umgehung in einem Geröllcouloir etwas links und sind einige Schweisstropfen später endlich in der Capanna del Forno. Dort ist man etwas überrascht über unser erscheinen, anscheinend ging unsere Reservation verloren. Bewirtung und Schlafplätze sind trotzdem formidabel!
Laut Hüttenwart Beat auf Skitouren.ch gibt es auch eine neue, sichere Variante für den Abstieg auf den Gletscher: erst dem Hüttenweg talabwärts folgend bis blau-weisse Markierungen zum Gletscher hinunterführen, zur selben Stelle, wo der alte Weg vom Gletscher weg führte.
Fazit: tolle Hochtour über zerschrundene Gletscher mit kurzen Felseinlagen, die sich ganz schön in die Länge zieht. Die eimalige Umgebung entschädigt aber mehr als genug, vor allem im kräftezehrenden 300hm Gegenstieg zur Fornohütte...
Material: 40m Seil, Helm, Schlingen, Gleschermaterial
Zeitbedarf: Aufstieg 4-5 Stunden, Gipfel - Bochetta dal Cantun: 1-2 Std, Bochetta dal Cantun - Fornohütte 3-5 Std: Total 8-12 Std.
Es sind bei guter Firnlage auch Varianten möglich, z.B. die spannende Abkürzung über den Westgrat.
Nun, von der Schweizer Seite ist der Berg nicht ganz billig zu haben: Will man oben stehen, ist eine technisch einfache, aber längere Hochtour mit Übernachtung in der Forno- oder Albignahütte zu absolvieren. Wir wechseln auf dieser Tour von der Albigna- zur Fornohütte, wobei so der heikelste Teil der ganzen Tour zum Schluss folgte...
Klassische Hochtour mit allem drum und dran - und einem ernüchternden Finale
Von der Albignahütte gehts wie schon tags zuvor zum Bach hinunter, über die improvisierte Brücke und dann am Westfuss der Punta da l'Albigna auf einer Wegspur (Steinmänner) steil aufwärts. Weiter in Moränengelände unter der Südwand zur geröllübersähten Gletscherzunge, ca. 2h, T4. Auf dem Gletscher gehts durch ein weites Becken in eine heute harmlose Spaltenzone um 3000m. Noch ein weiteres Becken und man ist praktisch schon in der Bochetta dal Castell. Kurz über Felsblöcke gelangt man in einen Windkessel, hält sich links zu einer Steilstufe, um danach wieder rechts zum Gipfelgrat zu gelangen. Dieser ist einfach (WS) und kurz, hat aber einen Absatz drin, den man im Aufstieg am besten links (östlich) auf einem bequemen Band umgeht. Oben wartet die Gipfelmadonna, die nach Italien - wohin sonst? - blickt. Diesen Aufstieg hat

Im Abstieg erklettert man den Absatz (II+) bequem und gelangt auf der Aufstiegsroute zurück zur Bochetta dal Castel. Nun erst flach, dann in steilerem Firn (max. 40°) zum Passo dal Cantun. Jenseits hinunter, in einem Bogen zum Felsband auf 3200m. Etwa beim "C" des Schriftzugs hats einen gut sichtbaren, grossen Block mit Schlinge/Maillot zum abseilen; je nach Schneelage 10-20m. Weiter navigiert man in den grandiosen Kessel unter den Torroni hinein, die riesigen Spalten umgehend, generell in südöstlicher Richtung. Sodann hinunter auf den flachen Fornogletscher, ganz hinten auf 2700m. Jetzt muss nur noch eine gemütliche 5-km Gletscherwanderung genossen werden, man dreht sich hier auch gerne öfters um ;-)
Auf dem Anstieg vom Gletscher zur Hütte dann die Ernüchterung: zwar finden wir wie erwartet die riesigen blauen Markierungen, die auf ca. 2300m steil ins Moränengelände hinaufführen. Weiter oben gelangen wir in immer heikleres, sehr instabiles Gelände mit tonnenschweren Blöcken - hier muss vor kurzem ein veritabler Felssturz stattgefunden haben, die berühmte Leiter hängt unerreichbar 3m ab Boden... wir finden nach einem nicht ganz unproblematischen Rückzug eine Umgehung in einem Geröllcouloir etwas links und sind einige Schweisstropfen später endlich in der Capanna del Forno. Dort ist man etwas überrascht über unser erscheinen, anscheinend ging unsere Reservation verloren. Bewirtung und Schlafplätze sind trotzdem formidabel!
Laut Hüttenwart Beat auf Skitouren.ch gibt es auch eine neue, sichere Variante für den Abstieg auf den Gletscher: erst dem Hüttenweg talabwärts folgend bis blau-weisse Markierungen zum Gletscher hinunterführen, zur selben Stelle, wo der alte Weg vom Gletscher weg führte.
Fazit: tolle Hochtour über zerschrundene Gletscher mit kurzen Felseinlagen, die sich ganz schön in die Länge zieht. Die eimalige Umgebung entschädigt aber mehr als genug, vor allem im kräftezehrenden 300hm Gegenstieg zur Fornohütte...
Material: 40m Seil, Helm, Schlingen, Gleschermaterial
Zeitbedarf: Aufstieg 4-5 Stunden, Gipfel - Bochetta dal Cantun: 1-2 Std, Bochetta dal Cantun - Fornohütte 3-5 Std: Total 8-12 Std.
Es sind bei guter Firnlage auch Varianten möglich, z.B. die spannende Abkürzung über den Westgrat.
Tourengänger:
Alpin_Rise

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