Perschitzscharte über Gradenkees


Publiziert von trudylein , 15. August 2015 um 22:30.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Schober-Gruppe
Tour Datum:11 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 550 m
Strecke:2,5km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über den Wiener Höhenweg zur Adolf-Nossberger oder Wangenitzseehütte; alternativ Aufstieg zur Hütte
Unterkunftmöglichkeiten:Adolf-Nossberger-Hütte, Wangenitzseehütte

Interessanter und anstrengender Übergang von der Adolf-Nossberger-Hütte zur Wangenitzseehütte

Die Tour wurde als Teil einer Runde durch die Schober-Gruppe unternommen (Tag 4). 

Für den Übergang von der Adolf-Nossberger zur Wangenitzseehütte wollten wir eine etwas alpinere Variante wählen. Da wir unsere Steigeisen zu Hause gelassen hatten, fiel die Petzeckscharte leider aus. Die Perschitzscharte schien jedoch machbar. Die Scharte ist von der Hütte aus gut erkennbar (links von der Hohen Gradenscharte). 

Richtungsangaben beziehen sich im Folgenden auf die Laufrichtung. 

1. Teil: Aufstieg (T5, I )

Zunächst von der Hütte dem Holländerweg in Richtung Hohe Gradenscharte folgen. Bevor die Seitenmoräne, auf der der Holländerweg verläuft, aufsteilt, links in Richtung Gletscherzunge des Gradenkees (und in RIchtung Perschitzscharte). Wir haben leider den Fehler gemacht, etwas zu spät mit der Querung zu beginnen, weshalb wir (überflüssigerweise) vom Holländerweg aus einen Schutthang queren mussten. Danach haben wir gesehen, dass es sinnvoller gewesen wäre entlang des Talbodens aufzusteigen.

Man steigt zunächst rechts des aperen Teils des Gletschers im Geröll auf. Hier ist der Aufstieg auch ohne Steigeisen leicht möglich (siehe auch Bilder). Um in die eigentliche Scharte zu gelangen, müssen nun ein kaum von Geröll bedeckter Teil des Gletschers gequert und eine große Spalte überwunden werden. Für die Querung wählt man die schmalste apere Stelle und umgeht die folgendende Querspalte links im Geröll. Insbesondere oberhalb der Querspalte sollte sehr vorsichtig getreten werden, da ein Abrutschen des Schutts auf dem darunter liegenden Eis durchaus möglich ist! 

Nun geht das Gewühle durch das Geröll zur Scharte hoch los. Da wir zu Zweit unterwegs waren und die "guten Stellen" für einen nicht allzu kräftezehrenden Aufstieg zudem beschränkt waren, haben wir versucht, nahe beieinander zu bleiben, um Verletzungen durch abrutschenden Schutt zu minimieren. Der Pickel hat bei dem Kampf gegen den Schotter gute Hilfe geleistet :-) . Eine richtige Wegfindung ist nur bedingt möglich, da einem vor allem die Größe und Position der Steine eine Linie vorgibt. Tendenziell haben wir uns aber im steileren Bereich (links) bewegt.

Oben angekommen lacht einem dann die Sonne entgegen. An der Scharte ist zudem ein Windschutz mit Steinen errichtet worden, in dem man etwas verweilen kann. 

2. Teil: Kruckelkopf (T4, I)

Falls der Kruckelkopf mitgenommen werden soll, kann der Rucksack an der Scharte deponiert werden.

Von der Scharte über den Südwestgrat (Markierung mit Steindauben) auf den Kruckelkopf (3181m); Anfangs kurzzeitig Ier Kletterei, dann Gehgelände.

Abstieg über den markierten Südostgrat. Ebenfalls kurze Ier-Stellen. Unterhalb der steilen südlichen Felsabbrüche vom Kruckelkopf Querung zurück zur Scharte, falls man den Rucksack dort gelassen hat (Gegenanstieg 20m). 

3. Teil: Abstieg (T3+)

Von der Scharte führt ein markierter Pfad, der zur Wangenitzseehütte führt (ab hier T3+). Der Pfad ist in der 2014er AV-Karte der Schober-Gruppe eingezeichnet. Prinzipiell unschwierig, jedoch zwischendurch sparsam markiert. 

Fazit:

Spannender Übergang, aber laut dem Hüttenwirt der Wangenitzseehütte (und dazu dem alten AV-Führer) vor allem für den Frühsommer bzw. das Spät-Frühjahr geeignet, wenn noch Schnee auf dem Geröll liegt. 

Tourengänger: phyzard, trudylein


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