Auf und um den Formaletsch


Publiziert von schimi , 20. Dezember 2015 um 21:02.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum: 9 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 

Heute darf es für uns keine sehr lange Tour werden! Denn wir haben den Hüttenabstieg und die Heimreise auf dem Programm. Der Rest unserer Gruppe hat am Montag noch frei und wird nochmals auf der Freiburger Hütte übernachten. Sie entscheiden sich für die Rote Wand, was uns definitiv zu lange dauert.

Das Steinerne Meer ist ein nahes und interessantes Ziel, welches uns mit dem Abstieg und der Heimreise ein Tagesfüllendes Programm verspricht. Von der Hütte führt uns ein Weglein in östliche Richtung und moderat bergan. Der Morgen ist nur noch im Schatten kühl, kaum ein paar Schritte in der Sonne gemacht, schon ist mir wieder heiß. Schon nach 20 Minuten ein erstes Hindernis auf unserem Weg. Eine kleinere Herde mit Jungbullen steht auf unserer Pfadspur und schaut uns übermütig an.

Fast schon aufmüpfig bleiben Sie auf dem Weg stehen, als wollten Sie uns klarmachen – da stehen jetzt wir, macht was ihr wollt! Wir umgehen die halbstarken Rindviecher um keinen Ärger zu provozieren und setzen unseren Weg dann unbehelligt fort. Noch eine Weile schlendern wir auf fast ebener Route an der Südseite des Formaletsch entlang, bis wir das Steinerne Meer erstmals sehen. Von dort blicken wir nach links hinten auf den Formaletsch, und entscheiden kurzerhand, den kleinen Abstecher über die Wiesenflanke auf den Gipfel zu nehmen.

Wir steigen auf dem Gratrücken zunächst weglos bergan und treffen dann aber schnell auf den regulären Weg, der schon etwas früher von unserem Wanderweg abzweigte. Der Weg hinauf ist nicht schwierig, jedoch ist es nur eine schmale Pfadspur und diese wird im oberen Bereich des Anstiegs auch ordentlich steil.

Oben auf dem Gipfel empfängt uns eine ungewöhnliche Flora. Der Gipfel ist voll von mindestens 50 cm hohen krautigen Pflanzen, die man so gar nicht von Gipfel gewohnt ist, darunter auch schön blühender Sauerampfer. Und Vorsicht in der Gipfelregion. Zwischen dem hohen Kraut gibt es ein paar ordentliche Felsspalten in die durchaus ein Hund oder auch ein Wanderer hineinpassen könnte!

Während der Anstieg von Süden über zunächst moderates und später steiles Wiesengelände führte, bricht hinter dem Gipfelkreuz der Berg nach Norden senkrecht ab. Die Aussicht hinüber zur Roten Wand und hinunter zum Formarinsee ist deshalb auch vortrefflich. Und auch in alle anderen Richtungen ist die Sicht besser, als der eigentlich kleine Berg vermuten lassen würde. Hinunter gehen wir auf gleichem Weg, was schnell erledigt ist.

Das dann gleich anschließende Steinerne Meer macht seinem Namen alle Ehre. Der weitere Wanderweg durchquert dieses Gesteinsmeer fast komplett, bis man dann die Möglichkeit erhält an einem Wegweiser nach links in Richtung Formarinsee abzubiegen. Man plane für diese eigentlich kurze Strecke mindestens die doppelte Zeit ein. Viele Windungen macht der reichlich markierte Pfad und auch einige Höhenmeter sind zu bewältigen. Außerdem bleibt man sicher häufig stehen, um die seltsam geformten Kalkfelsen zu betrachten.

Die Sonne macht uns die Wanderung durch das Felslabyrinth zum Saunagang. Wir sind nicht unglücklich, als wir am Wegweiser zum Formarinsee ankommen. Ab hier führt der Weg kontinuierlich bergab und schnell ist das Steinerne Meer in nördliche Richtung verlassen. Nach dem Steinernen Meer führt uns ein Weg auf angenehme Weise bergab; eher moderat abfallend als steil. Auch bewegen wir uns mehr auf erdigem Terrain als auf Stein.

So erreichen wir gelenkschonend den Formarinbach, der einige Höhenmeter weiter unten wesentlich zur Größe des hier entstehenden Lechs beiträgt. Kurz vor dem Bach treffen wir noch auf einen Steinbock, ein kapitales Exemplar! Allerdings ohne Fluchtgedanken, denn es war eine Skulptur. Auf der anderen Seite des Baches machen wir eine kleine Jause in der Formarinalpe, bevor wir auf dem kleinen Steig an der Südseite des Sees wieder die Freiburger Hütte erreichen.

Jetzt gibt es aber nicht schon wieder eine Pause, obwohl die Terrasse mit freundlichen weißgelben Getränken winkt. Wir steigen ab und erreichen mit heftigen Windböen und ersten Regentropfen eines erneuten Hitzegewitters unseren fahrbaren Untersatz. Gerade noch Glück gehabt!

Tourengänger: schimi


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