Gantrisch - Ochsen


Publiziert von Rhabarber , 22. Juli 2015 um 23:07.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum:22 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Gurnigel, Wasserscheide
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Gurnigel, Wasserscheide

Die Vielfältigkeit der Region Gurnigel - Gantrisch fasziniert immer wieder. Vom gemütlichen Spaziergang bis zu Wänden in die sich nur jfk wagt ist hier alles zu finden. Heute wollte ich einmal den oberen Teil der Skala ausprobieren. Da aber ab 14 Uhr Gewitter angesagt waren, musste es etwas Kurzes sein. Meine Wahl fiel auf den Gantrisch Nordgrat und dann, falls das Wetter mitmacht, eine Reko beim Gemsgrat und über den Bürglen-Nordgrat wieder zum Postauto. Und wie das Wetter mitmachte...

Gantrisch Nordgrat (T6 / II)

Bei der Wasserscheide stiegen an diesem prächtigen Mittwoch Morgen nur wenige Leute aus dem Postauto. Welch ein Kontrast zu den Wochenenden. Alle liefen in Richtung Leiterepass. Ich folgte ihnen kurz, verliess dann aber direkt nach dem Viehgatter den Weg um über Wiesen zum Ausläufer des Nordgrats aufzusteigen. Von hier aus wirkt der Grat ziemlich abschreckend. Zuerst geht es über Wiesen zum Fuss des Gantrisch. Nun sind sogar leichte Spuren zu erkennen, die sich aber im oberen Teil verlieren. Über gut gestuftes Gras umgeht man den untersten Turm und steigt über eine Grasrampe auf das erste Felsband. Anschliessend kommt die Kraxlerei über das zweite Felsband und rasch steht man auf einem Türmchen, wo man anschliessend wieder knapp 2 Meter abklettern muss. Nun folgt eine weitere Steilgrass-Passage zu Felsplatten, welche gut rechts umgangen werden können. Anschliessend quert man immer noch im Steilgras auf den rechten Grat und folgt diesem zum Gipfel. Dabei nimmt die Steilheit laufend ab. Nach einer guten Stunde steht man schon auf dem Gantrisch.

Bemerkungen:
  • Gemäss der Einteilung von Stijn ist das ein T6 der Sorte "just like T5, only a bit more exposed".
  • Das Steilgras ist gut gestuft, so dass ich auch ohne Steigeisen problemlos hoch kam. Ein Pickel ist aber sicherlich immer gut dabei zu haben.

Gantrisch - Gemsflue (T3)

Weil das Wetter mir gut gesinnt war, wollte ich nun noch eine Reko-Tour zum Gemsgrat machen. Alles auf guten Wegen. Der Abstieg vom Gantrisch hat sogar noch einige Fixseile für bergungewohnte Begeher. Bis unterhalb der Bürglen ist der Weg markiert. Anschliessend deutliche Wegspuren.

Gemsgrat - Ochsen (T6 / II)

Denjenigen Teil des Gemsgrats, den man von der Gemsflue einsehen kann, sieht machbar aus. Ein wenig verunsichert aber die grosse Höhendifferenz desjenigen Teils, den man nicht einsehen kann. Zudem sind sich alle Berichte einig, dass die Ost-West-Begehung schwieriger sei, wegen des Abstiegs von der Gemsflue. Der Anfang sieht nicht wild aus, also muss man für eine korrekte Rekognoszierung runtersteigen. Bis zum Vorgipfel ausgesetzt, aber im grünen Bereich. Doch auf dem Vorgipfel sehe ich nun wo das Problem liegt. Es folgt eine hohe fast senkrechte Felsstufe. Für die ersten paar Kletterschritte hat es gute Griffe und Tritte. Diese werden jedoch immer rarer, je weiter man hinunterklettert.
Nach einigen angespannten Minuten stehe ich plötzlich auf dem Grat. Dieser ist erstaunlich breit, hat aber immer wieder kurze ausgesetzte Passagen. Teilweise umgeht aber die Wegspur die Gratscheide in diesen Bereichen, so dass der Grat selber eigentlich eine ziemlich entspannte Sache wird. Bald erreicht man das Ende des Grats und damit auch den Wanderweg auf den Ochsen.

Bemerkung: Die West-Ost-Richtung ist sicherlich einfacher. Bei der Gegenrichtung ist zu beachten, dass im zweiten Grad abgeklettert werden muss und die Griffe und Tritte immer gut zu prüfen sind.

Ochsen - Wasserscheide

Auf Wanderwegen zum Schwefelbergbad. Weil ich das Zeitmanagement nicht im Griff hatte, verpasste ich dort das Postauto um einige Minuten. Zur Verkürzung der Wartezeit wanderte ich deshalb zurück zur Wasserscheide. Innert Minuten verfinsterte sich aber der Himmel und ein heftiges Gewitter entlud sich über mir. Glücklicherweise stand ich genau neben einer Schutzhütte, wo ich die einstündige Wartezeit trocken und sicher verbringen konnte.

Tourengänger: Rhabarber
Communities: T6


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Kommentare (2)


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Stijn hat gesagt: "just like T5, only a bit more exposed"
Gesendet am 23. Juli 2015 um 15:43
Haha, war nicht mein Absicht da eine offizielle Aufteilung vom T6 Grat zu erfinden, aber ich freue mich trotzdem auf die Referenz. :) Hört sich so an dass ich die Gantrisch Nordgrat auch irgendwann mal versuchen sollte.

Rhabarber hat gesagt: RE:"just like T5, only a bit more exposed"
Gesendet am 23. Juli 2015 um 23:12
Nur weil ich sie verwende ist die Unterteilung noch lange nicht offiziell...
Aber die Unterschiede in den obersten Bereichen der Skala sind schon erheblich. Hängt auch stark von den eigenen Präferenzen ab.
Den Nordgrat wäre für dich sicher kein Problem. Eignet sich gut als erste T6-Tour.
Wünsche dir noch eine schöne Saison,
Rhabarber


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