Einsame Gipfel um die Fideriser Heuberge


Publiziert von Delta Pro , 12. Juli 2015 um 09:41.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum:11 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1050 m

Wandern über endlose Graskämme und selten besuchte Gipfel zwischen Prättigau und Schanfigg

Die Gipfel um die Fideriser Heuberge sind auf Hikr ein Mauerblümchen. Die meisten haben nur 1-2 Einträge, einige wurden sogar noch nie als Sommertour beschrieben. Das kann damit zusammenhängen, dass die grasigen Kuppen auf den ersten Blick nicht sonderlich attraktiv sind. Das ist aber nicht ganz richtig, da es immer wieder einfache, felsige Abschnitte gibt und der Weitblick übers ganze Bündnerland wegen der zentralen Position fast schon berauschend ist. Unsere Route folgt für 6-7 Kilometer den sanften Graten und führt als Höhepunkt über den markanten, doch selten besuchten Chistenstein.

Für mich war's eine spezielle Tour: Seit 5 Monaten habe ich keine eigentliche Bergtour unternommen und musste mich mit kleinen "Humpel-Türchen" zufriedenstellen lassen. Heute ging's das erste mal wieder auf richtige Gipfel - ein ganz besonderes Erlebnis. Bis zu alter Frische dürfte es wohl noch sehr lange dauern: Das Vorwärtskommen war langsam und schmerzhaft, obwohl wir bei der Tourenplanung auf geringe Höhendifferenzen und sanftmütige Routen geachtet hatten. Doch immerhin ein Anfang ist es.


Von den Fideriser Heubergen (erreichbar per Alpenbus oder PW, Fahrbewilligung) auf dem Fahrsträsschen mit leichter Steigung zur Malanser Tarnuz und an den Nordfuss des Girenspitz. Ab Pt 1952 folgt man dem Kamm und erreicht den Gipfel ohne Schwierigkeiten (T2). Weiter folgt die Route alles dem aussichtsreichen Grasgrat. Schwache Pfadspuren deuten an, dass selten auch andere Wanderer hier durchkommen. Das Glatt Bärgji wird überschritten und etwas steiler geht es zum Chistenstein hinauf. Nach einem Vorgipfel steigt man durch eine schöne, felsige Mulde zum E-Grat auf und gelangt über einen kurzen Grat zum Gipfelsteinmann (T3). Der Abstieg zum Strassberger Fürggli erfordert anfangs etwas Kraxelei, ist aber einfach.

Der Schlussaufstieg zum Piz Fondei (Pt 2430) ist ziemlich steil, aber gut zu schaffen. Auch hier gibt es schwache Pfadspuren. Man könnte den felsigen Gipfel auch einfacher auf einem Weglein in der Nordflanke umgehen. Wir überschreiten den Kamm aber, was sehr schön, stellenweise aber auch etwas ausgesetzt ist (T4). Anschliessend auf in stetem Auf und Ab auf einem netten Pfad über die beiden Gipfel des Zenji und weitere Erhebungen im Grat bis zum Sattel Pt. 2290. Den Weiterweg zum Mattjisch Horn schenken wir uns, da mein Fuss schon genug ertragen musste, und suchen uns dafür eine Erfrischung im idyllischen Schottensee. Schliesslich steigen wir über den Schönbüel, der eine erstaunlich umfassende Aussicht bietet, zum Berghaus Arflina ab. Erst dort treffen wir die ersten anderen Leute - die Fideriser Heuberge sind ein einsames Wandergebiet!  
 

Tourengänger: Delta, sglider


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