Kuchenspitze und Küchelspitze

Am 07.07.15 stieg ich über der Fasulhütte, in deren Nähe ich gezeltet hatte, zunächst weglos zwischen Bächen in steilem Gelände auf. Dann stieß ich auf eine Pfadspur. Zwischendurch verlor ich sie wieder. Weiter oben fand ich sie erneut. Wo das grasige Gelände endet u. dann mit Felsbrocken bedeckt ist, ging es ohne sie weiter. Ich stieg schließlich auf einem Firnfeld auf und erreichte den Kleinen Kuchenferner.

Ich gelangte zur Felsflanke der Kuchenspitze. Laut Führer weist sie 3 Rinnen auf. Man soll in die östlichste Rinne einsteigen u. unter einem senkrechten Abbruch nach links über Felsen zu der mittleren Rinne gehen. Ich konnte die östlichste Rinne einsehen, aber keine Möglichkeit entdecken, aus ihr nach links herauszusteigen, da dort senkrechte Felsen anstehen. So stieg ich in die mittlere ein, in der Firn lag. Ich kletterte ein Stück in ihr hinauf. Ich verließ sie bald nach links über zunächst brüchige Felsen. Dann fand ich festen Fels vor. Ich kam dann über eine Nachbarinne, in die ich aber nicht einstieg. Über wenig schwierige Felsen erreichte ich einen Gipfel. Ich wunderte mich, dass auf ihm kein Steinmann vorhanden war. Ich entdeckte sogleich in mehr als 200m Entfernung einen in etwa gleich hohen Gipfel mit Steinmann. Das musste der Hauptgipfel sein! Laut Führer sind beide Gipfel gleich hoch. Außerdem gibt es 3 weitere Gipfel. Der Grat zum Hauptgipfel schien nicht schwierig. So begab ich mich auf den Weg zu diesem. Tatsächlich hatte ich dahin keine Probleme.

Auf ihm angekommen entdeckte ich die Rinne, die man beim Aufstieg zuletzt begeht. Ich stieg in ihr bis kurz vor eine senkrechte Stelle ab, über die Wasser läuft. Ich querte in der Flanke nach links, fand aber die östlichste Rinne, die im Führer erwähnt wird, nicht. Nur zwei Geländeeinschnitte mit plattigen Felsen, die ich nicht als Rinnen betrachtete. Zunächst stieg ich in den linken ein, unten schien es schwierig zu werden. So querte ich wieder nach rechts und stieg in den anderen ein. Ich fand eine geeignete Stelle mit leicht zu begehenden Felsen, über die ich wieder in die vorher begangene Rinne unter dem senkrechten Abbruch gelangte. Über sie erreichte ich wieder wenig schwierig den Gletscher.

Ich stieg ihn ab, bis links ein auslaufender Grat überschritten werden kann. Ich fand Gamsspuren vor, die mir das verrieten. Mit geringen Höhenverlust querte ich Schrofengelände zum sich schon aufgelösten Gletscher der Küchelspitze. Ich fand eine geeignete Stelle, um in ihre SW-Flanke einzusteigen. Ich kletterte bald eine schmale Felsstelle hinauf u. gelangte wieder auf grasigen Untergrund. Dann musste ich über Geröll zu einer im Führer genannten Rinne gehen (I-II). Weiter oben gibt es dann mehrere Möglichkeiten, zum Gipfel zu gelangen. Ich querte die Flanke ein Stück weit nach rechts u. stieg dann die rechte Rinne, die nahe am Gipfel endet, hinauf. Zunächst hat man Gehgelände, dann leichte Kletterei zu bewältigen.

Wie auf der Kuchenspitze, war meine Eintragung die zweite des Jahres 2015.

Beim Abstieg wählte ich eine andere Variante. Dort war keine Kletterei erforderlich. Ich erreichte dann wieder die untere Rinne, die ich abkletterte. Über Firn erreichte ich einen kleinen See, dann eine ehemalige Moräne, die ich abstieg. Unterhalb liegt ein weiterer, größerer See. Von ihm aus kehrte ich zu dem nicht weit entfernten grasigen Gelände, in der die Pfadspur verläuft, zurück.

Bald, nachdem ich am Zelt angekommen war, warnte mich ein Mann, der mit dem Wagen zur Fasulhütte gefahren war, vor nächtlichen Unwettern. So packte ich meine Sachen zusammen u. stieg zur Konstanzer Hütte ab, um dort zu übernachten. Gegen 21.00 Uhr kam das erste Gewitter.