über die Montschein Spitze (2106m)


Publiziert von Landler , 2. Juli 2015 um 22:39.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum:27 Juni 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   Vorkarwendel 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über A12 - Ausfahrt Wiesing - Richtung Achensee - Maurach - Pertisau - links Richtung Karwendeltäler - über Mautstraße (€4,50) zur Gernalm
Kartennummer:Kompass-Onlinekarte

"Morgenstund hat Gold im Mund" und verspricht Einsamkeit auf einer Tour, die am
Wochenende relativ gut frequentiert ist. Der Wetterbericht kündigt ab Mittag Regen an,
ein weiteres Argument für meinen frühen Aufbruch.

Los geht's um 5 Uhr bei der Gernalm. Auf dem Weg zum Plumssattel treffe ich auf eine
junge Gams, zücke meine Kamera und das Tier gar nicht scheu, nähert sich bis auf 5m
und beäugt mich neugierig. Hab ich so auch noch nicht erlebt und sollte nicht die
letzte tierische Begegnung am heutigen Tag gewesen sein.
Nun geht jeder seiner Wege und nach knapp einer Stunde bin ich am Plumssattel.
Weiter Richtung Plumsjoch, das nach einer halben Stunde erreicht ist.
Hier zeigen sich die Montscheinspitze und das Karwendel in der Morgensonne, wunderschön!
Noch ein Stück auf und ab, dann geht's hinunter in die Mondscheinsenke.
Der Abstieg ist recht ausgewaschen und bröslig und mit Vorsicht zu begehen.
Nun steil bergauf, das Gelände wird schrofig, der Steig rauher. Einige Kraxelstellen,
eine kurze, ausgesetzte Querung machen den Aufstieg recht kurzweilig.
Nach dem Übergang auf die Westseite noch eine kurze Kletterei,
dann weitgehend Gehgelände bis zum Gipfel. Kurz unter dem Gipfel treffe ich auf
drei grasende Steinböcke, die sich durch mich in keiner Weise stören lassen.
So kann ich sie aus nächster Nähe beobachten, tolle Tiere.
Nach 2h20min erreiche ich den Gipfel. Leider hat sich die Sonne Richtung Unterland
verabschiedet und von Westen nahen die Wolken der angekündigten Regenfront.
Ich genieße die Aussicht ins Karwendel und träume von zukünftigen Touren.
Nur der Eintrag ins Gipfelbuch scheitert, das Buch ist zwar in einem 60er Sackerl gut verpackt,
aber irgendein gedankenloser Zeitgenosse hat es leider absaufen lassen
und nun ist es völlig unbrauchbar, schade!
Nach einer halben Stunde mach ich mich an den Abstieg. Über kurze Serpentinen
führt der Steig nach unten und im Rückblick bestaune ich die senkrechten Abbrüche nach
Norden. Geschickt windet sich der Weg durch das sehr steile Gelände, zwischendurch ein
paar Kletterstellen und zum Abschluss noch eine längere bröslige Rinne, die abgeklettert  wird.
Die Rinne endet in einem Graben und ab jetzt ist wieder entspanntes Wandern angesagt.
Immer wieder blicke ich zurück, von dieser Seite schaut die Montscheinspitze schon
sehr beeindruckend aus. Ich wandere über blühende Almwiesen und durch
ein Lärchenwäldchen zum Schleimssattel.
Auf der Mantschenalm tummeln sich jede Menge Kühe und Kälber,
überall Glockengebimmel und Muhen, sowas hört man gern.
Was folgt, ist der recht monotone Hatscher in Tal. Zwar mit schönen Ausblicken auf
Falzthurnjoch und Bettlerkarspitze, aber in endlos langen Serpentinen und mein Knie
meldet sich jetzt auch.
Am ausgetrockneten Bachbett weist ein Schild zur Gernalm. Froh den Abstieg
hinter mir zu haben, bereitet mir die leichte Steigung sogar Freude. Aufwärts geht's momentan
einfach besser. Als ich mein Auto erreiche, fallen die ersten Regentropfen, perfektes Timing!


Fazit: Wunderschöne, abwechslungsreiche und heute auch einsame Tour,
        die durch die vielen Tiere und Blumen noch aufgewertet wurde.
Ich bin eigentlich nicht menschenscheu, aber am Berg sind mir Begegnungen
der tierischen Art am liebsten!
Schwindelfreiheit und Trittsicherheit vorausgesetzt, eine Bergtour zum Genießen.


Tourengänger: Landler


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