Mondscheinspitze - steilster Zahn im Vorkarwendel


Publiziert von Erdinger , 4. Juni 2015 um 21:40.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum: 4 Juni 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   Vorkarwendel 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m
Strecke:12,5
Zufahrt zum Ausgangspunkt:München - Tegernsee - Achenpass - Maurauch - Pertisau - am Ende von Pertisau nach links Richtung Karwendeltäler - über Mautstraße (4,50 Euro) zur Gernalm
Unterkunftmöglichkeiten:Plumsjochhütte (privat)
Kartennummer:Kompass 26

Höchster Berg im Vorkarwendel, markant wie wenig andere Berge, eine Aussicht vom Feinsten... die Mondscheinspitze hat all dies im Repertoire. Dass sie, vor allem ob des heutigen Feiertages doch gewissermaßen eine "Modescheinspitze" war/ist, spielt bei einer derart schönen Runde keine Rolle für mich. Außerdem tummeln sich hier oben auch wirklich nur geübte Wanderer, Klapperltouris trifft man keine. 

Die Tour wurde hier schon des Öfteren, auch mit entsprechenden Schwierigkeitsgraden, beschrieben. Als Beispiel eignet sich dafür sehr gut die Beschreibung vom 83_Stefan.  Ich bin allerdings genau anders herum gegangen, meiner Meinung nach die "günstigere" Wahl. Daher möchte ich nur einige, auch aktuelle, Anmerkungen zur Runde machen: 
  • Der Abstieg vom Plumsjoch in die Mondscheinsenke war unangenehm. An einer Stelle scheint der Steig regelrecht weggespült. Weiß nicht, ob das schon immer so war, toll wars auf jeden Fall nicht, da an der Stelle sehr ausgesetzt und steil. 
  • Den Aufstieg über das Plumsjoch empfinde ich als anspruchsvoller. Insgesamt ausgesetzter und auch brösliger. Im Abstieg daher der Weg über den Schleimssattel einen Ticken angenehmer. Allerdings erwartet einen dann am Ende der Forststraße nach dem Schleimssattel auch noch ein unangenehmer Gegenanstieg zur Gernalm von ca. 50 Höhenmetern. 
  • Beide Forststraßen sind extrem steil, daher ist man auf selbigen auch recht zügig wieder abgestiegen. Radler sollten aber eher zum Schleimssattel hochfahren. Eine Abfahrt vom Plumsjochsattel würde ich persönlich eher meiden.
  • Schneefelder gabs auf der Runde nur zwei kleinere beim Abstieg, das erste kann aber relativ unschwierig und gefahrlos umgangen werden. Das zweite ist neben der Kletterrinne beim Abstieg und wird nicht berührt.  
Fazit: 
Tolle, anspruchsvolle, spannende und sehr aussichtsreiche Tour. Auch mächtige Steinböcke konnten wir hier heute beobachten. Klasse! 

Mit dabei: Mein Cousin Julian



Tourengänger: Erdinger


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Kommentare (14)


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scan hat gesagt:
Gesendet am 4. Juni 2015 um 22:18
Am besten gefällt mir bei der Mondscheinspitze ja, daß auf den Wegweiser der Berg in verschiedener Schreibweise geschrieben wird: Mal "Montscheinspitze" und mal "Mondscheinspitze". Klar, der Name kommt von Mont, aber Mondscheinspitze klingt einfach so viel schöner :-)

Erdinger hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juni 2015 um 22:25
Mir haben heute am besten die Steinböcke gefallen! Aber das mit der Schreibweise ist wirklich ganz nett. Gilt ja auch beides. Was mir heute nicht gefallen hat, war die Rückfahrt... Grenzkontrolle am Achenpass (wir wurden aber nicht rausgezogen), Oldtimer von Kreuth bis Gmund (nie schneller als 40), Stau auf der A8 (löste sich aber doch schneller auf als befürchtet)... aber was erwarte ich an so einem Tag, der zudem noch ein Feiertag ist!
LG

heinrich hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Juni 2015 um 18:17
Als alter Karwendelmensch erlaube ich mir eine Berichtigung. Der Name Montschein ist eine Verballhornung des Dialektwortes " Mantschen " für Jungvieh. Noch verballhornter ist es in den Chiemgauern. Dort hat man gleich Mansurfer daraus gemacht. Das ist aber kein Mänsörfer, sondern eine Manz-urfar, also ein Durchgang für Jungvieh.

scan hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Juni 2015 um 21:52
Auf www.tourentipp.de steht folgender Text, zudem hab ich außerdem schon öfter gehört, daß "Mont" für Berg steht. Das macht auch mehr Sinn, als daß man einen Berg "Jungvieh" nennen sollte, sofern du nicht versucht, mich gerade zu veräppeln :-)

Wissenswertes: Sie werden sich vielleicht wundern, warum ich einmal Mondschein und dann wieder Montscheinspitze geschrieben habe? Nun – weil beides richtig ist. Die Wegweiser vor Ort schreiben es so, auf der Karte steht es anders. Wir haben es nämlich hier mit einem schönen Beispiel für Sprachentwicklung zu tun. Mit Mondschein hat das Wort ursprünglich jedenfalls nichts zu tun. Das Wort kommt aus dem Rätoromanischen. „Mont“ (oder auch Munt) bedeutet nämlich nichts anderes als „Berg“. Auch die Hohe Munde in den Mieminger Alpen kann ihren Namen darauf zurückführen. Montschein kommt von Monticino und das bedeutet kleiner Berg. Das Plumsjoch wird auch aus dem romanischen abgeleitet; es kommt von planum, was eben oder Ebene bedeutet

heinrich hat gesagt: RE:Montscheinspitze
Gesendet am 6. Juni 2015 um 15:30
Hier will ich niemand veräppeln. Ich beschäftige mich schon seit über Jahren mit alpiner Namenskunde. Im übrigen beziehe ich mich auf das Werk " Tiroler Namenskunde " von Prof. Finsterwalder. Das Buch kann auf der Praterinsel eingesehen werden.

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. Juni 2015 um 11:52
>Der Name Montschein ist eine Verballhornung des Dialektwortes " Mantschen "

Richtig! Zudem liegt der Sattel "Mantschenhals" nordöstlich der Mondscheinspitze, wie auch "Der Mantschen" sowie die "Mantschenalm".

Erdinger hat gesagt:
Gesendet am 5. Juni 2015 um 22:04
Das mit dem Mantschen hab ich aber auch schon mal gehört und denke nicht, dass es falsch oder gar eine Veräppelung ist. Deine Begründung mit Mont ist mir auch bekannt. Ich denke, dass ihr beide Recht habt. So, nun genug zu diesem Thema in dieser Kommentarspalte und danke für den regen,ethymologischen Meinungsaustausch. LG - Alex

scan hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. Juni 2015 um 16:45
Nö, ich wollte sicherlich niemanden hier zu nahe treten, nur fand ich halt so absurd, einen Berg "Jungvieh" zu nennen. Problem des Internets, man weiß halt nie, ob man gerade mit einen 14 jährigen oder 40 jährigen redet.

Allerdings muß ich mir schon selber widersprechen mit den dämlichen Namen, man nennt Berge auch Unnütze, Jungfrauenjoch, Rammelstein oder auch Hundstod...

Sollte ich jetzt den Bogen überspannt haben, bitte meine Kommentare einfach löschen :-)

jackyfr hat gesagt: Vielen Dank!
Gesendet am 7. Juni 2015 um 10:03
Herzlichen Dank für den Bericht. Das hat uns super geholfen: zum Einem für die Bedingungen (wie ist die Schneelage daoben) und zum Anderem zu der Richtung zu wählen (Anstieg Plumsjoch und Abstieg Schleimssattel vs Anstieg Schleimssattel Abstieg Plumsjoch). Dank u.A. deinem Bericht, waren wir bestens vorbereitet (Schlüsselstellen...), und wir haben die Tour - trotz Hitze - sehr genossen.

Erneut: Danke!

Erdinger hat gesagt: RE:Vielen Dank!
Gesendet am 7. Juni 2015 um 11:25
Hallo,
freut mich sehr, dass ich euch helfen konnte. So soll es sein. Viele Grüße -Alex

83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 10. Juni 2015 um 11:54
Hallo Erdinger, eine super Tour hast du unternommen, die sicherlich zu den Top-Klassikern im Vorkarwendel zählt. Vielen Dank übrigens für die Verlinkung ;-) !

Erdinger hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. Juni 2015 um 12:07
Hi Stefan,
danke für dein Lob. Dein Bericht ist einfach gelungen, daher hab ich ihn gerne verlinkt!
LG

Ovidam hat gesagt: Herzlichen Glückwunsch!
Gesendet am 11. Juni 2015 um 07:52
Hallo Erdinger, herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Tour, die ich auch schon seit ca. 10 Jahren auf der Agenda habe, aber noch nie dazu gekommen bin. Klingt super, aber auch nach einer Unternehmung, bei der man voll bei der Sache sein sollte. Gerade das Band ist ja ein echter "Adrenalinpunkt". Drahtseile gibts auf der ganzen Tour keine, oder? Typisch Karwendel ... Viele Grüße Jürgen.

Erdinger hat gesagt: RE:Herzlichen Glückwunsch!
Gesendet am 11. Juni 2015 um 10:17
Hi Jürgen,
danke für deinen Kommentar. Die Tour ist eine gut lösbare Aufgabe, aber konzentriert muss man in der Tat sein. Drahtseil gibt es kein einziges.
Viele Grüße - Alex


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