Abendtour zu Seekar- und Seebergspitze hoch über dem Achensee


Publiziert von sven86 , 29. Juni 2015 um 18:34. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum:26 Juni 2015
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:P. in Hinterwinkel am Oberau-Bach

Für diese schöne Kammüberschreitung hoch über dem Achensee ging es mit dem maxl gegen drei Uhr nachmittags in Achenkirchen los, wobei wir die optimale Parkposition nicht ganz erwischten: Am besten dürfte es wohl sein, in Hinterwinkel zu parkieren, wo der Oberaubach auf einer Brücke überquert wird. Wir versuchten es von einem Startort nördlich des Baches und damit vermeintlich näher am Beginn des Steiges zur Seekarspitze, was sich aber mangels Brücke als Trugschluss erwies.

Auf jeden Fall führt der Steig steil durch den Wald hinauf zur - anscheinend bewirtschafteten - Seekaralm. Alternativ gibt es auch noch einen Fahrweg, den wir später für den Abstieg in der Dunkelheit nutzten. Nach der Alm geht es durch Latschen und dann zunehmend recht interessantes Gras-Geröllgelände hinauf, wobei immer wieder kleinere Felsstufen zu überwinden sind; für einen Einser reicht es aber nicht ganz.

Auf dem ersten Gipfel des Tages, den wir nach knapp 3 Stunden erreichen, bietet sich erwartungsgemäß ein tolles Panorama, wenngleich es Richtung Kaiser und Zentralalpen doch ziemlich diesig war. Der Abstieg in den Sattel vor der Seebergspitze ist dann wieder recht kurzweilig, zwischendurch müssen auch leicht rutschige Geröllschrofenpassagen überwunden werden. Am Kamm können wir sogar einen jungen Steinbock erspähen, der sich nicht weiter aus der Ruhe bringen lässt - Zweibeiner waren auf den Wegen an diesen Nachmittag hingegen überhaupt nicht unterwegs. 

Der Aufstieg zur Seebergspitze ist dann wieder recht steil und es muss schon hingelangt werden, stellenweise geht es auch leicht ausgesetzt zu. Nach etwa einer Stunde und damit bereits nach 19 Uhr erreichen wir den blumenübersähten Gipfel. Für den Abstieg wählen wir die Westseite hinunter zum Pasillsattel, die nur anfangs schrofiger ist. Nach einem weiteren Abstieg erreichen wir die Grasböden der Pasillalm, von wo uns ein markantes Felsgebilde ins Auge spricht, welches als Wilde Kirche verzeichnet ist.

Im Vorbeigehen entdecken wir auf der Ostseite eine blockgefüllte Rinne, die unsere Neugierde weckt. Spontan steigen wir dort in wenigen Minuten einfach mal hinauf. Nach Gehgelände am Anfang schliesst die Rinne mit einer übermannshohen Stufe ab, die entweder mit etwas Latschenkontakt oder mithilfe eines eingehängten Seiles zu überwinden ist (beides wohl knapp II). Der maxl steigt hier vorraus und entdeckt anhand einiger Bohrhaken, dass es sich wohl tatsächlich um einen reinen Klettergipfel handelt und für den alpinen Normalverbraucher hier nicht viel zu gewinnen ist. Auf dem Fahrweg geht es dann schliesslich begleitet von haufenweise Glühwürmchen zurück zum Startort, wobei die Lampe erst sehr spät eingeschaltet werden musste. Gegen 23 Uhr geht diese nette Abendtour zu Ende, die man tagsüber wohl eher nicht so ruhig erleben dürfte. Am Ende dann doch etwa 8 Stunden waren wir unterwegs, was sicherlich auch deutlich schneller gehen würde.

Aufgrund der vielen schrofigen Passagen und dem doch oft steilen Gelände, wo auch die Hände einzusetzen sind, tendieren wir in der Gesamtbewertung schon eher zum gehobeneren T3-Bereich.

Tourengänger: sven86, maxl


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