Monte Bregagno (2107m), Marnotto (2088m) und Tabòr (2079m) - Panoramatour hoch über dem Comer See ..
… über breite Grasrücken und felsige Zacken mit etlichen Höhenmetern im Aufstieg ab Breglia und speziell im Abstieg über den Dosso di Naro nach Calozzo.
Start im mir schon von dieser Tour bekannten Breglia. Von dort zunächst bis oberhalb der Monti di Breglia dem markierten Zustieg zum Rifugio Menaggio gefolgt. Auf ca. 1300m dann aber rechts abgebogen auf den ebenfalls markierten, direkten Aufstieg zum Sattel von Sant´Amate.
Von hier dann immer dem breiten Grasrücken entlang, überwiegend nur mässig ansteigend über den Bregagnino hinauf auf den Monte Bregagno. Dieser war nach knapp 3 Stunden um die Mittagszeit erreicht.
Der Gipfel des Monte Bregagno ist ein traumhaft schöner Aussichtspunkt auf den Comer See und die umliegenden Bergketten sowie ins Veltlin hinüber. Ausserdem markiert er den östlichen Eckpunkt einer Bergkette, die sich mit Gipfeln im 2000m+ -Bereich bis zum Gazzirola erstreckt. Dabei etwa auf halber Strecke der Pizzo di Gino, der wohl markanteste Gipfel dieser Kette, über die auch ein Teilstück des Weitwanderwegs Via Alta del Lario führt.
Gerne wäre ich heute bis zu diesem Pizzo di Gino gelangt, doch dass dies mit fast hundert-prozentiger Wahrscheinlichkeit ein Wunschtraum bleiben würde, war mir eigentlich schon bei Anbeginn klar.
Nun also auf dem Bregagno: Fotos gemacht, die Aussicht genossen und der Versuch, zumindest einigen der Berge ringsum Namen zuzuordnen. Aber auch schon einen Blick auf den Dosso di Naro geworfen, einen knapp 1000 hm umfassenden Grasgrat am nördlichen Ende einer weiten Mulde, der mir nach der Karte ideal für den späteren Abstieg erschienen war.
Für die Mittagsrast allerdings war es mir jetzt noch zu früh. Drum bald wieder aufgebrochen.
Nun wurde der Weg doch um einiges anspruchsvoller, das Gelände um einiges schrofiger, und die Grate waren häufig keine breiten Grasrücken mehr, sondern schmal und felsdurchsetzt. Die Wegspur häufig kaum mehr als fussbreit. Bei den Zacken bestand allerdings häufig auch die Wahl, direkt über den Grat oder in der Flanke seitlich etwas tiefer und weniger ausgesetzt zu gehen.
So ging es zunächst bis zum Monte Marnotto, wo ich fand, dass es nach rund vier Stunden Gehzeit auch Zeit für die Mittagsrast wäre.
Eine Stunde später dann weiter im ständigen Bergauf und Bergab über Motto d´Aigua, Bocchetta d´Aigua und Simmetral bis zum Monte Tabor, dann noch hinab zur Bocchetta di Sebol und hinauf bis P.2065 (Anmerkung: Auf der SLK sind z.T. nur Höhenkoten, und auch diese teilweise geringfügig abweichend angegeben).
Der Pizzo di Gino war mittlerweile immer näher gekommen. Doch eine bis anderthalb Stunden hätte es wohl dennoch erfordert. Hin und zurück also zwischen 2 und 3 Stunden. Und die hatte ich nun wirklich nicht mehr zur Verfügung. :-(
Nun also auf gleichem Weg in gut 2 Stunden wieder zurück bis zum Monte Bregagno. Es war mittlerweile 5 Uhr geworden und der Abstieg über den Dosso di Naro konnte beginnen. Ich war davon ausgegangen, dass die ersten 1000 hm über das Grasgelände zügig vonstatten gehen würden. Leider weit gefehlt: Zum einen war das Gras hoch, teilweise fast hüfthoch, und der Untergrund recht uneben, häufig auch mit tiefen Löchern, die unter dem dichten Gras nicht erkennbar waren.
Insgesamt war es deutlich mühsamer als ich mir das vorgestellt hatte, weshalb ich für dieses Teilstück auch deutlich mehr Zeit brauchte als eingeplant.
Auf dem Grat hatte es teilweise Wegspuren. Hier waren sie freilich nicht erforderlich, da der Wegverlauf ohnehin offensichtlich war. An seinem unteren Ende freilich musste ich nun einen Weg finden, der mich durch das bewaldete und unübersichtliche Gelände weiter nach unten führen sollte.
Und dies stellte sich als deutlich schwieriger als erwartet heraus: Auf gut 1300 m verliefen zwei Zaunreihen quer zum Hang in einem Abstand von vielleicht 3 Metern zu einander. Sehr ungewöhnlich! Drum lag die Vermutung nahe, dass der Bereich dazwischen ein auf der Karte eingezeichneter Steig sein könnte. Der Bereich war jedoch dicht und hüfthoch mit etwas Farnartigem überwachsen. Doch darunter verbarg sich tatsächlich eine durchgehende Wegspur. Am Ende dieser horizontalen Spur hätte ich dann irgendwo nach links unten abbiegen müssen. Doch hier hatte es diese zwei parallelen Zäune nicht mehr, die mir die Richtung durch den Farnurwald hätten vorgeben können. Und mich da auf Gutdünken auf eigener Spur durchzuwühlen, schien mir keine gute Idee.
Drum nolens volens wieder die ganze Strecke zurück bis ich ein gutes Stück nach Verlassen des Zaunkorridors wieder Grasgelände erreicht hatte und von da weglos in Richtung auf ein Wäldchen mit einer Art Allee absteigen konnte. Sehr markant jedenfalls und eine Spur schien es dort auch zu haben.
Zuvor war noch einmal kurzzeitig hoher Farn zu queren, doch eine Steighilfe über einen Zaun war bereits ein gutes Vorzeichen, dass sich dahinter auch ein Weg befinden müsse.
Und so war es auch: er führte zu den Monti di Naro, ein paar Berghütten, aber weit und breit kein Mensch. Auch ein eigentlicher Weg, Saumpfad oder dergleichen war – entgegen meiner Erwartung – hier im Anschluss nicht vorzufinden. Nur einige wenig ausgeprägte Spuren im Gras. Ich folgte denen, die mir am aussichtsreichsten erschienen bzw. wenn es gar keine mehr hatte, nach eigenem Gespür auch weglos durch das hohe Gras. Immer mit dem Ziel, mich von Alphütte zu Alphütte nach Unten zu hangeln bis ich irgendwann auf einen Saumpfad oder Fahrweg treffen würde.
Das hat letztlich auch geklappt. Doch da wo ich auf einen Fahrweg stiess, verlief dieser fast eben. Nach rechts oder nach links? My guess was „right“. And it was right, indeed! Glück gehabt, es ging anschliessend über einige Kurven tatsächlich zu Tal. Doch das Gefälle war gering, der weitere Abstieg würde sich dadurch lange hinziehen, wenn es so weiter ginge.
Da meine ansonsten gute Karte das aktuelle Wegenetz aber nicht hinreichend zuverlässig darstellte, war ich zum einen im Unklaren, wo ich mich ganz genau befinde, und wo sich eventuell eine Abkürzung finden liesse.
Das änderte sich erst bei den Monti Bricchera, wo ich erstmals eine Anwohnerin nach einer Scorciatoia fragen konnte. Doch leider nahm sie mir jede Hoffnung auf eine Abkürzung, ihr sei keine geläufig, ich müsse wohl oder übel dem Fahrweg folgen.
Was ich nun auch weiterhin mit beschleunigtem Schritt tat. Denn obwohl ich für den mit ursprünglich 2,5 Stunden veranschlagten Abstieg fast 3,5 Stunden zur Verfügung hatte, war die Zeit mittlerweile doch etwas knapp geworden. Mit Glück hat es dann aber doch, und das sogar noch mit einem Puffer von einer Viertelstunde zum Bushalt in Calozzo, einem Ortsteil von Pianello del Lario gereicht.
Es war eine sehr schöne, aber auch lange Tour - doch war es ja auch einer der längsten Tage des Jahres. ;-)
Meine Gehzeiten (netto) / Tempi parziali del percorso (soste escluse):
Breglia – Monte Bregagno: 2h50
Monte Bregagno – Monte Marnotto: 1h00
Monte Marnotto – Monte Tabor – Bocchetta Sebol – P.2065: 1h10
P.2065 – Monte Bregagno: 2h00
Monte Bregagno – Calozzo: 3h15
Ansonsten kann man feststellen, dass es für den Monte Bregagno gerade einmal zwei, für den weiteren Grat aber noch gar keinen hikr-Bericht auf Deutsch gibt. Der neueste aus der Gruppe der locals stammt von
Angelo & Ele. Leider hatten sie aber etwas Pech mit dem Wetter gehabt.
Als Tagestour für die meisten von der Alpennordseite zwar illusorisch, ist das schöne Wandergebiet auch oder gerade mit ÖV dennoch gut erreichbar. Etwa mit dem Postbus, der einmal am Tag zwischen Lugano und St. Moritz in beiden Richtungen über Menaggio, Dongo, Chiavenna verkehrt. In Lugano mit direktem Anschluss an den ICN um die Mittagszeit. Die Fahrt selbst ist sehr angenehm und seit Wegfall des Alpine Tickets ist auch kein Zuschlag mehr zu zahlen.
@ Angelo & Ele
Peccato che quando Voi avete seguito più o meno lo stesso percorso non c´erano né sole né viste.
E questo nonostante di un proverbio da noi: Quando gli angeli sono in viaggio, il cielo sorride. O non si può più contare sul cielo per quanto riguarda gli angeli o il cielo ha cominciato di fare eccezioni qualche volta anche per i lupi. ;-)
Spero che le mie foto Vi danno un po´ di consolazione per ciò che Voi avete mancato.
Almeno non sono riuscito neanch´io a raggiungere il Pizzo di Gino. Mancavano forse un´ ora o un´ ora e mezza, ma solo per l´andata, tra due e tre per a/r allora.
Però, prima o poi ci riusciremo; cento percento!!!!

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