Von Estreito de Câmara de Lobos zum Cabo Girão

Kurzfristig entschliessen wir uns, Ferien zu machen. Noch kurzfristiger haben wir das Reiseziel fixiert: Madeira. Ausspannen! Immerhin nehmen wir Treckingschuhe mit, vielleicht geht's mal auf einen Pico. Am Abend unserer Ankunft erzählen uns Hotelgäste von Levadas und Tunneln. Levadas? Interessant! Am nächsten Tag kaufen wir uns eine Madeira-Karte und den Rother-Wanderführer im nahe gelegenen Einkaufszentrum. Wir lassen uns beim Frühstück viel Zeit für die Planung unseres Tages. Probieren wir doch mal so eine Levada aus!

Unser Hotel liegt in Estreito de Câmara de Lobos, und unsere erste Wanderung beginnt direkt in dieser Ortschaft. Etwa 600m nach der Kirche ist die Levada signalisiert. Wir wandern entgegen der Fliessrichtung. Die Levada führt uns hinein in das Tal des Ribeira da Caixa an Rebbergen, Pflanzplätzen und Kirschbäumen vorbei. Am gegenüberliegenden Talhang verläuft der Weg wieder südwärts bis zu einem Tunnel, wo die Levada die Bergseite wechselt. Wir gehen nicht durch den Tunnel, sondern wandern einem Seitenkanal entlang. So erreichen wir wieder Häuser, und müssen nun den Wanderführer genau studieren, um über verwinkelte Wege und durch eine Hotelanlage zum Cabo Girão zu gelangen.

Cabo Girão ist mit 580m das höchste Küstenkliff Europas. Mit seiner gläsernen Aussichtsplattform ist es ein Touristenmagnet. Carweise werden Leute angefahren, 10 Minuten Aussicht, 10 Minuten Souvenirladen, und dann wieder ab in den Bus. Für das kleine Restaurant reicht es ihnen nicht, sodass wir hier in aller Ruhe unser Bierchen trinken können.

Für die Rückreise nehmen wir ein Taxi, zusammen mit vier netten Gästen aus unserem Hotel, die zufällig die gleiche Wanderung unter die Füsse genommen haben.

Fazit: Schöne Wanderung, wir sind nur wenigen anderen Leuten begegnet (mal abgesehen vom Cabo Girão).
Es wird nicht unsere letzte Levada-Wanderung sein!
Die angegebene Zeit ist jene des Wanderführers. Wir haben uns mehr Zeit gelassen.