Pico Grande (1654m)

Der Pico Grande ist ein lohnendes Ziel für all jene, denen der Rummel am Pico Ruivo zu viel ist – oder die nach dem Pico Ruivo nochmals ordentlich in die Höhe möchten. Wer den Aufwand, die Höhenmeter und vor allem die Schweisstropfen nicht scheut, erreicht ihn von Curral das Freiras aus. Bequemer und mindestens so aussichtsreich ist es, auf der Boca do Corrida zum Pico Grande zu starten. Der dortige, kleine Parkplatz ist via Jardim da Serra erreichbar, zuletzt über eine gepflasterte, jedoch nicht übermässig steile oder schmale Strasse.

Vom Parkplatz geht es nordwärts über einen breiten Weg hoch – und bald schon wieder runter. Via Ostflanke des Pico do Cavalo erreicht man den Passo de Ares und schliesslich durch die schattige Westflanke des Pico do Serradinho die Boca do Cerro. Zuletzt gleicht der breite, einfache Weg einer Schneise im dichten Buschwerk. Den Pico Grande hat man meist gerade vor sich – und er kommt relativ schnell näher. Je näher der Gipfel allerdings rückt, desto mehr fragt man sich, wie die Felsbastion zu bezwingen ist.

Bei der Boca do Cerro zweigt man nach rechts oben ab, denn sonst landet man früher oder später auf dem Encumeada-Pass. Wenige Augenblicke später steht man auf dem Kamm vor einer nächsten Verzweigung. Rechterhand könnte man nach Curral das Freiras absteigen, links geht es zum Pico Grande hoch. Hart am Abgrund und teils gesichert steigt man die steile Flanke hoch. Ist der abschüssige Aufstieg gemeistert, geht es steil weiter, dies allerdings von dichtem Busch flankiert. An der Morgensonne schwitzt man sich nun hoch zum Gipfelaufbaus. Dort hilft ein Fixseil die Felsen hoch, Exposition und Schwierigkeit halten sich in Grenzen. Am Ende des Fixseils kann man noch auf den buckligen Gipfelfelsen kraxeln und das 360-Grad-Panorama geniessen. Wir benötigten knapp zwei Stunden für den Aufstieg und waren lange Zeit alleine oben, ehe weitere Wanderer eintrafen. Der Abstieg erfolgte analog unserer Aufstiegsroute.