Von Schlanders über den Vinschger Höhenweg nach St. Martin im Kofel


Publiziert von alpstein , 12. Juni 2015 um 16:22.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 9 Juni 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV-Tour mit der Vinschgerbahn
Kartennummer:Kompass Nr. 52 Vinschgau

Nach der Wanderung zur Weißkugelhütte nahmen wir uns am nächsten Tag den Vinschger Höhenweg zwischen Schlanders (738 m) und dem Bergdorf Sankt Martin im Kofel (1740 m) vor. Der Vinschger Höhenweg zieht sich auf 108 km Länge vom Reschenpass bis Staben über den Sonnenberg auf der nördlichen Talseite dahin. Zustiege sind aus jeder Ortschaft problemlos möglich.

Wir starteten die Wanderung am Bahnhof in Schlanders. Nach Überquerung der Reschenstraße bogen wir mit Ziel Schloss Schlandersberg (1100 m) bald einmal links ab und nahmen den Weg Nr. 4 unter die Füße, der uns in „Brüeltobel-Manier“ durch Rebhänge in die Waldzone brachte. Nicht nur die Steilheit, sondern auch die Sonneneinstrahlung brachte uns gleich gehörig ins Schwitzen.

Froh waren wir bald den Ilswaal (Weg Nr. 5) erreicht zu haben, der uns in einen Tobel über dem Wasserfall des Schladrauner Bach’s brachte. Von dort ging es ein Stück weit wieder steiler hoch zum Schloss Schlandersberg, welches in Privatbesitz und nicht zugänglich ist. Für eine Einkehr in der Jausenstation Fisolgut war es noch zu früh, so dass wir nun auf dem schönen Pfad Nr. 7 weitermarschierten, auf dem man bis zur Abzweigung auf den Höhenweg P. 1397 nochmals gut 300 Hm gewinnt. Davon, dass bis hierhin nur der über 3000 m hohe Zerminger und Tappein als Ziel angeschrieben ist, darf man sich nicht irritieren lassen.

Nach Patsch (1426 m)  rüber geht es dann auf einem Forstweg fast promenadenmäßig ohne nennenswerten Höhenunterschied dahin. Das Tal liegt einem gewissermaßen zu Füßen und hat es keine hohe Bewölkung, sind auch Gipfel wie Tschengelser Hochwand, Laaser Spitze oder Hasenöhrl zu sehen. Eine Bank bei Patsch nutzten wir für eine kurze Pause. Das Tagesziel Sankt Martin im Kofel war im Osten zu sehen, aber vor dem Erreichen haben die Wegebauer noch Zwischenab- und aufstiege gesetzt. Wegfindungsprobleme gibt es dabei nicht mehr.

Der Forstweg wird dabei alsbald verlassen um einen weiteren Tobel zu queren. An den Ruinen vom Zuckbühl (1508 m) und Laggar vorbei kommt man zu einem etwas exponierteren Abschnitt, der zwar unschwierig zu begehen ist, aber auch keine Unkonzentriertheit erlaubt, wie uns der freundliche Wirt vom Egghof (1677 m) bei der Einkehr in der Jausenstation anhand tragischer Beispiele deutlich gemacht hat.

Der Egghof ist einer von mehreren Bergbauernhöfen, die in extremen Steilhanglagen 1100 m über dem Tal ihr Dasein fristen. Zwar sind sie mittlerweile über (nichtöffentliche) Wege zu erreichen, die Arbeit dort oben ist aber dennoch nicht viel einfacher geworden. Bei einem Jausenbrett mit vorzüglicher Südtiroler Kost ließ es sich auf der Sonnenterrasse gut aushalten. Der als Zugabe spendierte Arvenschnaps wäre allein schon den Aufstieg zum Egghof wert. Nach einem weiteren halbstündigen Fußmarsch erreichten wir die Seilbahnstation, die uns in das Tal nach Latsch runterbrachte.

Fazit: Für Liebhaber rassiger Voralpentouren ist der Vinschger Höhenweg vielleicht nicht das Richtige. Für Genusswanderer bietet er, und das zu fast allen Jahrezseiten, ein fast unerschöpfliches Reservoir an Möglichkeiten, auf die wir sicher immer wieder gerne zurückgreifen werden. Zu erwähnen ist noch, dass wir außer den Seilbahn-Wanderern am Egghof bis dorthin nur eine Person angetroffen haben.

Route: Bahnhof Schlanders – Weg Nr. 4 – Weg Nr. 5 Ilswaal – Weg Nr. 7 – Weg Nr. 11 (Höhenweg) – Patsch – Zuckbühl – Laggar – Forra – Egghof – Sankt Martin im Kofel. Auf Foto 2 kann der Routenverlauf bis zum Höhenweg Nr. 11 nachvollzogen werden.

Informationen und Karten zum Vinschger Höhenweg findet man hier:

Tourengänger: alpstein, Esther58


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