Thaneller über die Nordrinne


Publiziert von tyrkir4 , 8. Juni 2015 um 12:33.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum: 3 Juni 2015
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Eisklettern Schwierigkeit: WI1
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 13:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz am Karlift in Heiterwang

Heute zog es uns zum Thaneller, um zu sehen ob die Verhältnisse noch für eine "Firn"-Tour ausreichen würden. Nach einem frühen Start in Stuttgart ging es zügig bis nach Reutte zur Talstation des Karlifts.
Von hier führen die "normalen" Nordanstiege auf den Thaneller. Wir hatten uns indes etwa besonderes ausgedacht und wollten die als Schiabfahrt bekannte Nordrinne aufsteigen.
Da wir die Verhältnisse und auch den Weg zum Einstieg nicht wirklich gut recherchieren konnten, wappneten wir uns für alle Eventualitäten und starteten gegen 8:00 mit Seil, Steigeisen, Eisgeräten und sonstigen Klettermaterial den Weg nach oben. Mein Kollege meinte den Weg auf diversen Bildern, Webcams und Googleearth nachvollziehen zu können und gab die Richtung vor. Allerdings verloren wir schon bald den Pfad und beschlossen in direkter Linie dem Einstieg entgegen zu steigen. So gings durch Bachläufe und steile Grashänge nach oben bis wir die Felszone erreichten. Hier stiegen wir erstmal in die falsche Rinne ein - eins weiter rechts wäre richtig gewesen -, die nach ca. 100m blockiert war. Zurück ist doof, also stiegen wir über äußerst brüchigen Fels (einzige Stelle II-III) nach links auf eine Rippe, um uns einen Überblick zu verschaffen. Oben auf der Rippe fanden wir dann endlich Markierungen und letztlich auch die gesuchte Nordrinne (auf etwa ca. 2000m). Sie lag wie eine grandiose Autobahn aus Schnee vor uns! Nach einer kurzen Rast gings dann endlich richtig los. Zu Übungszwecken, weil wir Zeit genug hatten und weil's mir lieber war sicherten wir den gesamten Aufstieg mit ca. 8 Seillängen (ich weiß es nicht mehr genau) durch. d. h. wir hatten jeweils einen TAnker-Stand und 2 Firnanker  als Zwischensicherung. Der Altschnee war oberflächig schon etwas weich, aber fest gepresst und ließ sich prima begehen. Die Szenerie ist schon etwas Besonderes und wir machten immer wieder Fotos oder Filmaufnahmen. Die Steigung liegt geschätzt meist zwischen 33° und 40°, wobei einzelne kurze Abschnitte vielleicht auch mal an den 50° kratzen mögen - leider habe ich vergessen das mal nachzumessen. Der Ausstieg liegt gleich am Gipfel und war noch problemlos über möglich. Für Geübte ist das kein Ding und auch seilfrei gut machbar und es geht dann auch entsprechend schneller.

Am Gipfel dann erstmal eine ausgiebige Rast, bevor wir auf der Südseite in Richtung Berwang abstiegen, um auch die Überschreitung noch zu komplettieren.
Kurz vor Berwang hatten wir dann noch das Glück einen netten Einheimischen kennen zu lernen, der anbot uns zu unserem Auto zurück zu fahren, was wir natürlich nur zu gerne annahmen! Danke! 

Insgesamt eine lange, anstrengende, aber sehr eindrückliche Tour. Nur dass uns die Karre dann kurz vor Ulm auf der Autobahn verreckt ist , hätte nicht sein müssen...

Tourengänger: tyrkir4


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