Gimpi (1842m) und Schäfer (2060m) - Unbekanntes im Tannheimer Tal


Publiziert von Andy84 , 7. Mai 2015 um 00:00.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:27 April 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 2:45
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Kartennummer:AV BY5 Tannheimer Berge - Köllenspitze, Gaishorn

Sogar im überlaufenen Gebiet um das Gimpelhaus und die Tannheimer Hütte gibt es noch zwei einsame und wenig beachtete Gipfel, wobei ich der Richtigkeit halber zugeben muss, dass ich von einem dieser beiden bis zum heutigen Tag noch nie was gehört habe. Gesehen hab ich ihn schon öfters, das Kreuz auf dem kleinen Felszacken über der Tannheimer Hütte ist weithin sichtbar.
So wird es denk ich mal einigen gehen.... Gimpi..... ???
Nein, ich hab mich nicht verschrieben und es ist auch sicher nicht der Namensvetter "Gimpel" gemeint.
Wenn man es genau nimmt darf man den Gimpi auch nicht als den "kleinen Gimpel" bezeichnet, diesen Namen trägt nämlich normalerweise der andere heute besuchte Gipfel, der Schäfer.


So, genug der Verwirrung, jetzt mal zur Tour.

Los gehts am Wanderparkplatz in Nesselwängle, an dem gerade mal ein weiteres Auto parkt. Schön ist es wenn die Hütten noch geschlossen haben und man dadurch seine Ruhe hat.
Über den Normalweg geht es sehr zügig hinauf zum Gimpelhaus, die knapp über 500Hm sind nach einer halben Stunde absolviert. Es geht direkt weiter zur Tannheimer Hütte und von dieser hinauf in Richtung Nesselwängler Scharte. EIn paar Minuten nach der nächsten Weggabelung zweige ich nach rechts vom Weg ab, mein erstes Ziel ist die hohe Felswand hinter der Tannheimer Hütte, von der ich mir den weiteren Weg genauer aus anschauen will. Diese Wand lässt sich sehr einfach besteigen, bricht aber dann gut 50m senkrecht ab. Ein schöner Aussichtspunkt, auf welchem wahrscheinlich normalerweise nur die Gemsen die Aussicht geniessen.
Der Gimpi ist zwar nicht genau zu sehen, aber der weitere Weg ist gut einsehbar. Kurz ein Stück nach Osten abgestiegen und ein kleines Bächlein gequert, schön geht es über ein steiles Schneefeld in die nächste Scharte. Und nun hat man den Gimpi direkt vor Augen. Die letzten Meter zum Kreuz sind etwas steiler, aber nicht schwer.
Und nun ist die Überraschung perfekt, es gibt hier sogar ein Gipfelbuch. Und auf dem Kreuz und im Buch steht der Name dieses netten Gipfelchens.  Gimpi !!!
Das Buch und Kreuz wurde von den Besitzern des Gimpelhauses hinaufgebracht, mehr als 6-8 Einträge pro Jahr erhält dieser Gupf jedoch nicht. Sehr erstaunlich in diesem sonst extrem überlaufenen Gebiet.
Die im Gipfelbuch angegebene Höhe stimmt jedoch nicht, mein GPS hat mir 1842m angezeigt, ein paar Meter hin oder her sind schon möglich.
Nach einer längeren Pause und dem stöbern im Büchle geht es aber dann weiter, der Himmel zieht sich langsam zu und ich will ja noch auf den Schäfer, dem eigentlichen Ziel des heutigen Tages.
Vom Gimpi geht es nun direkt auf dem Graskamm der Köllenspitze entgegen. An einer Stelle schnürt er sich etwas zusammen und es wird etwas anspruchsvoller (T4+). Kurz vor der Nesselwängler Scharte liegt dann doch noch bissle Schnee, die Scharte selbst ist schneefrei. Und von der Scharte aus hat man nun einen tollen Blick auf den Schäfer, und dieser ist zum Glück auch größtenteils schneefrei. Kurz ein paar Meter abgestiegen und schon geht es über Schrofengelände wieder hinauf. Es geht deutlich einfacher wie erwartet, bis zum kleinen Vorgipfelchen ist es nicht schwerer wie T3.
Nun hat man jedoch 2 Möglichkeiten, entweder direkt am etwas brüchigen Grat bleiben und eine kleine Felsstufe (I+) erklimmen, oder westlich in etwas abschüssigem Gelände umgehen (T4). Ich hab beide Varianten gemacht, die Kletterei im Aufstieg und die Querung beim Rückweg. Am Gipfel gibt es leider gar nichts, kein Steinmanndl und leider auch kein Buch. Aber eine schöne Aussicht hat man, und das ist doch einiges wert.  Viel Besuch erhält der Schäfer sicherlich nicht, zu sehr ziehen die Gipfel um ihn herum die Massen an. Vorallem der Gimpel wirkt von hier richtig imposant und man würde nicht vermuten das man diesen so leicht besteigen kann. Auch auf den Köllenspitze Westgrat hat man einen tollen Blick.
Da es nun leider zum tröpfeln beginnt kann ich leider keinen Steinmann mehr bauen und ich mach mich gleich auf den Rückweg. Von der Nesselwängler Scharte geht es dann den Klettergebieten unterhalb des Schäfers vorbei zur Tannheimer Hütte die gerade vor die Eröffnung vorbereitet wird. So gibt es noch das verdiente isotonische Sportgetränk.
Im Laufschritt geht es danach zurück am Gimpelhaus vorbei hinunter ins Tal.

Fazit:
Überraschungen mag doch jeder gern, diese hier hat mir besonders gut gefallen. Wer es im Tannheimer Tal ruhig haben will, der ist auf diesen beiden Gipfelchen genau richtig.



Tourengänger: Andy84


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