Skitour Hinterer Polster und Allakogel


Publiziert von Matthias Pilz , 19. April 2015 um 18:53.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Hochschwabgruppe
Tour Datum:19 April 2015
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:15
Aufstieg: 1560 m
Abstieg: 1560 m

Die Sperre des Gleinalmtunnels verhinderte heute die Anreise ins Triebental. Doch dieser Umstand sollte uns heute eine traumhafte Tour auf den Hinteren Polster am Hochschwab bescheren. So wie seine beiden Nachbarn, Brandstein und Ebenstein, wird auch der Hintere Polster nicht allzu häufig bestiegen. Das liegt wohl an dem langen Zustieg zum Berg und dem wenig prominenten Gipfel. Wenn man aber wie wir heute durch das Polsterkar bei perfektem Pulverschnee die ersten Spuren zieht und den strahlenden Sonnenschein genießt, so sind die Mühen schnell vergessen...
Vom Bodenbauer weg mussten wir die Ski etwa 15 Minuten tragen, dann stiegen wir bei noch recht kühlen Temperaturen zur Häuslalm auf. Hier machten wir dann gleich die ersten Pulverschwünge des Tages hinunter zur Sackwiesenalm und dann zum Sackwiesensee. Neben der Seemauer folgen nun einige kurze heikle Hänge die kritisch betrachtet werden sollten. Man erreicht so ein großes Kar, dessen landschaftliche Schönheit man bei gutem Wetter wirklich in vollen Zügen genießen kann. Kurz vorm Öhler geht es links steil hinauf, bei guter Spuranlage kann man viele Hänge aber deutlich entschärfen. Über einen langen Rücken erreicht man den Gipfel mit kleinem Steinmann.
Die Abfahrt durch das Polsterkar war heute dann ein wahrer Traum, etwa 10cm Pulverschnee, unverspurt und strahlender Sonnenschein! Einfach eine großartige Abfahrt bis zum Murmelboden, wo wir tatsächlich schon ein Murmeltier im Schnee sichteten. Beim Rückweg haben wir noch den Allakogel mitgenommen.
Landschaftlich sicher eine der schönsten Touren am Hochschwab, gefällt mir besser als die beliebten Südkare im Bereich des Hochwarts! Wenn die Verhältnisse eine Abfahrt durchs Polsterkar zulassen, ist die Tour schon fast ein Muss!

AUFSTIEG: Vom GH Bodenbauer folgt man dem markierten Weg zur Häuslalm. Kurz davor werden die lawinengefährlichen Hänge unterm Buchbergkogel gequert! Nun abwärts (mit Fellen) Richtung Sonnschienalm, vorbei an der Sackwiesenalm, zum Sackwiesensee. An diesem rechts vorbei und in einem Bogen hinauf zu einer Engstelle westlich der Seemauer. Diese Stelle wird rechts in einer Mulde (ca. 35°, Einflussbereiche deutlich steiler) überwunden. Kurz darauf folgt eine weitere, deutlich flachere Stufe (wirkt nur von unten sehr steil). Nun immer im flachen Gelände, zuletzt kurz etwas steiler unter den Gipfel des Öhlers. Nach links am Grat entlang und so in eine steile, schmale Rinne mitten im Gipfelhang (zwischen Felsrippen). Nach einigen Metern diese Rinne nach rechts auf eine flache Wechte verlassen und in einen Windkolk. Jenseits heraus und nun immer dem Gipfelrücken mit einigen kurzen Abfahrten zum Gipfel folgen.

ABFAHRT: Gleich oder Polsterkar (Hinterer Polster SW-Kar in den Murmelboden): Vom Gipfel noch einen Gupf Richtung Ebenstein. Je nach Verhältnissen extrem steil direkt vom Gipfel oder sehr steil vom Sattel zwischen Hinterem Polster und Ebenstein ins Polsterkar einfahren. Je weiter beim Ebenstein umso flacher ist das Gelände! Am ersten flachen Boden nun deutlich rechtshaltend in eine Rinne unterhalb des Kleinen Ebensteins einfahren und dieser zum Murmelboden folgen. Von hier nun meist am besten mit offener Bindung aber ohne Felle zu einem Hochsitz am SO-Ende des Murmelbodens. Weiter in südöstliche Richtung, bis man auf den Forstweg trifft, dem man folgt. Bald trifft man auf die Wintermarkierung und folgt dieser zum Sackwiesensee. Nun weiter wie Aufstieg (ab hier mit Fellen) zur Häuselalm oder über den Allakogel: Den Sackwiesensee überqueren und rechts einer großen Rinne durch eine schmale Mulde nach Nordosten hinauf. Auf einem Band nach links hinaus in flaches Gelände. Nun entlang des Rückens hinauf zum Allakogel, der höchste Punkt wird von rechts erstiegen.
Von hier nun in einer flachen Querungs-Abfahrt zur Häuselalm. Weiter die Aufstieg.

LAWINENGEFAHR/SCHNEE: 2 (Triebschneeproblem in den Hochlagen, ansteigende Aktivität spontaner Nassschneelawinen!); Die Kaltfront ließ die Schneedecke gut durchfrieren, diese stellte somit heute ein sehr stabiles Fundament dar. Die Schneefallgrenze lag auf Höhe GH Bodenbauer, wobei hier kaum Schnee liegen blieb. Mit zunehmender Höhe stieg die Neuschneemenge auf etwa 10cm, in einigen Hohlformen trafen wir deutlich mächtigere Verfrachtungen von bis zu 40cm. Die Mächtigkeit dieser Verfrachtungen war vielerorts von der Ferne kaum einzuschätzen! Daher verzichteten wir auch auf die direkteste Linie bei der Abfahrt.

MIT WAR: Tanja

WETTER: Strahlender Sonnenschein aber nicht so warm, lange Unterhose war ok! Erst beim Rückweg merkliche Erwämung.

Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Mountaineering

Tourengänger: Matthias Pilz


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