Bunt sind schon die Wälder...oder Einsam und allein im Hochschwab


Publiziert von mountainrescue , 17. Oktober 2015 um 19:23. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Hochschwabgruppe
Tour Datum:17 Oktober 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1203 m
Abstieg: 1187 m
Strecke:12,44 km / Bodenbauer-Schönbergkar-Zinken-Häuslalm-Bodenbauer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Kapfenberg-Thörl-St.Ilgen-Bodenbauer
Unterkunftmöglichkeiten:Gasthof Bodenbauer, Häuslalm
Kartennummer:Amap Digital, WK 041 Hochschwab - Veitschalpe - Eisenerz - Bruck an der Mur, Wanderkarte 1:50.000

Nachdem das letzte Wochenende komplett verregnet gewesen ist und wir daher ans Haus "gefesselt" waren, hielt uns heute nichts mehr zu Hause; noch dazu, wo ein wunderschöner Regenbogen am Vortag auf einen ganz leidlichen Tag hat schließen lassen! Es wird schön sein, am nächsten Tag ☺

Der Winter steht vor der Tür und so stand eine Erkundung für eine, hoffentlich baldige, Schitour am Programm. Das Ziel war der Hochschwab und hier wollte ich mir das Schönbergkar, von dem ich schon viel gehört/gelesen habe, einmal selbst anschauen und durchsteigen. Da der "Einstieg" in die Tour nicht allzu einfach sein soll, habe ich einige Berichte im Internet ausführlich studiert und so wusste ich ungefähr, wo ich in das Kar abzweigen muss.Übersicht über die heutige Tour

Es ist ziemlich frisch als wir, kurz vor 8.00 Uhr, am Parkplatz, beim Bodenbauer unsere Tour starten. Ist es im Sommer schwierig, zu dieser "späten" Stunde noch einen Parkplatz zu ergattern, so lag er heute einsam und verlassen da.Ruhig war's... Das Wetter zeigt sich von seiner "freundlichen" Seite und gönnt uns gleich einen Blick auf den mächtig aufragenden Zinken. Dieser dominiert den Talschluss, wenn man sich, mit dem Auto, dem Bodenbauer nähert. Gemütlich starten wir unsere Tour zum Zinken. Es geht erst eine Forststraße entlang, die gesäumt wird von herrlich, bunten Bäumen, die auf den nahenden Winter hinweisen! Bunt sind schon die Wälder...Nach ca.700m wird der Trawiesbach überquert der, im Gegensatz zu sonst, ein fast kleines Rinnsal ist und leise murmelnd Tal auswärts fließt! Weiter dürfen wir uns in einem herrlichen Farbenrausch der Hundswand nähern. HundswandNass und unnahbar präsentiert sich heute die steil aufragende Felswand, auf deren Rückseite wir bald im Schönbergkar unterwegs sein werden. Da werden wir bald mit Schiern hinunter brettern...☺
...so schaut dann im Winter aus ☺
Durch bunten Buchenwald geht es entlang der Wand, in einer großen S-Schleife, den Berg hinauf. Nun heißt es langsam aufpassen, um den vermuteten Einstieg bzw. die Abzweigung ins Schönbergkar nicht zu übersehen. Und siehe da, wenige Meter oberhalb des Weges entdecke ich ein kleines "Steinmandl" und etwas weiter oben noch eines....genau aufpassen! Nun ist der Weg gefunden und es geht, immer steiler werdend, den Berg hinauf. Der Weg ist auch, ab und an, mit roten "Farbkleksen" an Steinen markiert, trotzdem muss man(n)/frau schon ziemlich genau schauen, um ihn nicht zu verlieren, denn sehr ausgeprägt ist er, zu dieser Jahreszeit, nicht mehr. Auch verdecken die fleißig von den Bäumen "segelnden" Blätter den Weg. Der Weg schlängelt sich zuerst durch einen dichten Wald, quert dann entlang einer imposanten Felswand nach links, und abrupt stehen wir am Beginn eines langen Kares, das es nun zu durchsteigen gilt. SchönbergkarHier wird die Wegfindung nun etwas diffiziler, denn die "Farbmarkierung" hört auf und nur mehr "Steinmandl" weisen den Weg. Es geht nun ziemlich steil, zuerst durch ein Latschenfeld, danach verliere ich offensichtlich den "richtigen" Weg und bin gezwungen eine steile Felsrinne anzusteigen, an deren Ende ich jedoch wieder auf den "richtigen Weg" treffe. Steiler AnstiegNun ist eine breite Schotterrinne zu queren, an deren gegenüberliegenden Ende es in ein Latschenfeld geht. Kurzer Anstieg durch eine breite LatschengasseHier ist der Weg nun sehr ausgeprägt und nicht zu "verlieren". Bald jedoch lassen wir die Latschenzone hinter uns und es geht nun, immer entlang einer mächtigen Schotterrinne, den Berg hinauf. Durch den Schneefall der letzten Tage ist das Steiglein nicht immer zu erkennen bzw. ist es leicht vereist und rutschig, sodass ich sorgsam und bedächtig meinen Weg suche. Wir kommen an einer Herde Steinböcke vorbei, die aber soetwas wie überhaupt keine Notiz von uns nehmen!Die nahmen von uns keine Notiz  Das Kar legt sich erst etwas zurück, bis es kurz vor der Hochfläche noch einmal ordentlich aufsteilt und ziemlich felsig wird. Ein erster Ausstiegsversuch scheitert bis wir über ein Band queren können, jedoch vor einer imposanten Doline etwas absteigen müssen, um sie zu umgehen.Kurze Querung über ein Band...
Die Doline wird umgangen...
Ein letzter Steilaufschwung und wir erreichen die riesige Hochfläche, über die wir, in einem großen Bogen, Richtung Zinken ansteigen. In einem großen Bogen auf den ZinkenNach etwas knapp unter zweieinhalb Stunden stehen wir auf dem imposanten Aussichtpunkt und können sogar bis ins Gesäuse blicken. Ein kalter Wind lässt uns, nach einer flotten Schnittenpause, gleich in tiefere Gefilde aufbrechen!kurze Schnittenpause und nix wie runter...

Als wir die Abzweigung erreichen, die zum Zinken führt, sehen wir, dass wir doch nicht allein unterwegs sind, denn den Spuren nach zu schließen ist ein Läufer, über die Hundsböden vom Hochschwab kommend, vor uns ins Tal unterwegs. ...allein waren wir doch nicht unterwegs!Der Weg ist ganz leicht schneebedeckt und auf den Steinen hat sich eine dünne Eiskruste gebildet, die auch hier ein vorsichtiges bergabwärts gehen ratsam erscheinen lässt!
Etwas "ungute" Verhältnisse!

Überrascht stellen wir fest, dass die Häuslalm noch bewirtschaft (Glück gehabt - Jagdsperre!!! von 16.9.-15.10) ist und so gönnen wir uns hier eine kurze Rast in der warmen und gastlichen Hütte und stärken uns mit Suppe bzw. .... richtig geraten, natürlich mit einem Käsebrot für Luca!Häuslalm - überraschend bewirtschaftet...

Danach geht es auf dem schottrigen und steilen Weg zurück zum Ausgangspunkt unserer Tour, dem Parkplatz beim Gasthof Bodenbauer, auf dem nun doch einige Autos mehr stehen, als beim morgendlichen Tourstart!

Fazit der Tour:  Eine herrlich einsame Tour, die auch ein bisschen G'spür für die Wegfindung erfordert! Hat man(n)/frau den Einstieg gefunden, ist es im unteren Bereich nicht all zu schwierig, nach obenhin wird es etwas diffiziler. Für Freunde von "weglosen" Anstiegen und deren Erkundung, aber eine schöne Tour! Getroffen haben wir unterwegs niemand, erst ab der Häuslalm sind wir wieder auf Menschen "gestossen"!

Twonav Anima 3*/CGPSL 7* 
Dauer: 4:51
Zeit in Bewegung: 3:51
Zeit im Stillstand: 1:00
Strecke: 12,44 km
Maximale Höhe: 1920 m
Maximale Höhendifferenz: 1035 m
Kumuliertes Steigen: ↑ 1203 m
Gesamt Abstieg: ↓ 1187 m

Tourengänger: mountainrescue


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