Die Arnplattenspitze im Winter zu besteigen gehört sicherlich zu den ambitionierteren Zielen, allerdings durchaus machbar, sofern die Bedingungen stimmen. Auf Alpine Auskunft hat dann auch jemand vor gut 1,5 Wochen die Besteigung unternommen und die Bedingungen auf der Seite reingestellt: Schneegrenze auf 1600m, schneefreier Gipfelaufbau - also perfekt dachte ich und hab mich auf den Weg gemacht. Allerdings habe ich dabei übersehen, dass das Wetter in den letzten beiden Tagen schlecht war und es in den Bergen tatsächlich nochmal geschneit hatte.
Ging der Aufstieg zum Zwirchkopf noch so halbwegs, so hatte der Übergang zum Arnkopf durchaus masochistische Züge. Durch enge Latschengassen muss man sich dabei mühsam quälen, wobei man ständig durch die Latschen bricht. Gleichzeit rieselt der Neuschnee von den Latschen dabei auf den Kopf. Wirklich, eine masochistische Natur hat vielleicht daran Freude, ich hab mich jedoch eher rumgeärgert. Oben auf dem Gipfelplateau des Arnkopfs herrscht dafür eine wunderschöne Winterlandschaft mit Traumaussicht. Wobei ich oben merke, dass gut 20cm Neuschnee runtergekommen sind, die ferne Arnplattenspitze nun eben nicht mehr schneefrei ist. Bei Klettern im Absturzgelände und bis in den 2 Schwierigkeitsgrad hinein sicherlich zu gefährlich, zumal wenn man alleine unterwegs ist. Außerdem merke ich schon die ganze Zeit, dass die Schneedecke - trotz des frühen Anstieges - nur noch schlecht trägt und ich trotz Schneeschuhen ständig in den Latschen einbreche. Also beschließe ich, mir auch den Weißlehnkopf zu schenken und gebe mich mit dem Arnkopf zufrieden.
Unzufrieden bin ich allerdings deswegen nicht - die Aussicht entschädigt einfach zu sehr. Relativ weit unten scheint im lichten Wald die Sonne und ich mache eine ausgedehnte Rast im Sonnenschein: Stille und der Wald duftet nach Rinde und Erde. Ich liebe diesen Geruch in den Bergen und sehne mir endlich den schneefreien Frühling herbei.
Unten in der Leutasch tickt die Zeit dann auf entschleunigten Bahnen. Ich weiß schon, warum die Leutasch neben der Jachennau zu meinen Lieblingsgegenden in den Bergen gehört.
Sch
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